Tod von oben

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-"Hol die Tasche aus dem Auto, und bring sie zum Hafen!", meldete Azazels Vorgesetzter mit dem Headset. Gemütlich zündete sich Azazels eine Zigarette an und setzte sich auf die rauen Dachziegeln der riesigen Villa. Es war ein alter Baustil, viele Pflanzen und Moosbedeckte Ziegel. Der Besitzer, ein Drogenbaron, musste viele Gärtner eingestellt haben. Ohne eine Antwort von sich zu geben, beendete Azazel die Konversation. Er hatte einen schwarzen Undercut und blaue Augen, die im Mondlicht leuchteten. Er trug einen schwarzen Anzug und darunter ein weißes Hemd mit einer schwarzen Krawatte mit weißem Schachbrettmuster. Lächelnd stützte er das Scharfschützengewehr gegen seine Schulter und öffnete die Nachtsicht. Langsam zog Azazel an der Zigarette und beobachtete konzentriert die Straße und Einfahrt des Anwesens. Er verfolgte jedes vorbeifahrende Auto mit der Zielvorrichtung, bis dann endlich ein schwarzer Van langsamer wurde und an der Kontrolle stehen blieb. Doch der Soldat, der für das Empfangen der Autos zuständig war, lag tot in der Kontrollierhütte. Azazel zog ein letztes mal an der Zigarette und ohne eine Miene zu verziehen schoss er eine Kugel ab, die den Kopf des Fahrers in die Mitte seiner Augenbrauen traf. Eine zweite landete direkt in den Hals des Beifahrers. Zufrieden steckte Azazel sein Gewehr in einen Geigenkoffer und zog sich eine schwarze Ski-Maske über, die sein Gesicht bis zu seinen blauen Augen komplett abdeckte. Dann hangelte er sich vorsichtig an der roten Regenrinne herunter und landete im Garten der Villa. Lautlos schlich er ohne von Kameras entdeckt zu werden, auf das Auto zu und öffnete den Kofferraum. Er packte die schwere Sporttasche und ersetzte sie durch eine Sprengladung. Zufrieden lief er aus der Einfahrt. Der Schrei eines Soldaten gab Azazel das Zeichen auf den Zünder zu drücken. Eine gewaltige Explosion war die Folge, doch der Täter war schon längst in der dichten Menschenmasse verschwunden. 

Die riesige Metropole Darvan, besitzt einen großen Hafen, weshalb auch das meiste Geld der Stadt durch das Exportieren von Waren eingenommen wird. Da jedoch die Mafiosi Darvan unter Kontrolle hielten, sind es meist illegale Geschäfte mit Drogen, Alkohol und Frauen. Die meisten Polizisten waren geschmiert, weshalb auch niemand etwas zu unternehmen versuchte. Die Geschäfte, auch wenn jeder wusste, dass sie existierten, wurden ignoriert. Jeder der etwas an die Öffentlichkeit brachte, verschwand einige Tage darauf.

Der Hafen bot seit langem vielen korrupten Geschäftsleuten einen idealen Übergabeort. Azazel stand gelassen an der gewaltigen Hafenanlage, mit dem Rücken am Lagerhaus angelehnt wartete er auf seinen Auftraggeber. Bis dann endlich zwei schwarze Autos einige Meter vor ihm stehen blieben. Drei Männer stiegen aus, alle eher dunkel gekleidet. Der größte von ihnen zeigte auf die schwarze Tasche, -"Gib uns die Ware!" Die anderen beiden zogen eine Schusswaffe aus ihren Jacken. 

"Habt ihr mein Geld?" erkundigte sich Azazel genervt. Der Mann musste lachen, "Nicht so frech, Bürschchen. Erst die Tasche, dann bekommst du eine gebührende Belohnung." Er grinste und seine gelben Zähne waren zu erkennen.

Rote Wut war in Azazels blauen Augen zu erkennen, "Wir hatten eine Abmachung."

-"Ja, du hattest eine Abmachung mit unserem Boss, aber wir sind hier und nicht er. Also halt deine Schnauze und gib uns jetzt die Tasche. Oder weißt du was? Ich hab es mir anders überlegt, auf dich ist doch ein Kopfgeld ausgesetzt. Wir werden dich hier und jetzt töten und uns auch noch dein Geld einsacken!" In dem Moment hatte Azazel seine Waffe aus der Jackentasche gezogen und den beiden anderen einen Kopfschuss verpasst. Er selbst bekam nur einen Streifschuss ab. Azazel hielt die Glock auf den Kopf des Angebers gerichtet, der schockiert die Hände hob. 

"Okay, oka-" doch ein Schuss unterbrach seinem Gequatsche und er stürzt zu Boden. 

Azazel atmete lautstark ein und aus, dann blickte er zu der Sporttasche. 'Was mag wohl der Inhalt sein?' Er schüttelt den Kopf "Geht mich nichts an" sagte er dann zu sich selbst und wollte gerade gehen, doch plötzlich hörte er ein Geräusch. Die Waffe ziehend, dreht er sich um. In der Tasche begann sich etwas zu bewegen. er kniete nieder um den Reißverschluss zu öffnen, in der Tasche lag eine Frau, die ihn mit großen Augen anstarrte.





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