Blaue Augen

Kapitel 1

Wieder ein neuer Tag, welcher mit dem Weg zur Schule beginnt. Schon von weitem sah ich wie vor allem die Tussen nur darauf warteten dass ich kam. Wenn ihr mich hässlich findet, wieso lasst ihr mich nicht einfach? Ich ging einfach drauf zu. Schon zu oft hatte ich versucht vor diesem Schicksal zu fliehen doch dadurch hatte es sich immer nur verschlimmert. Und so lies ich mir dies ergehen.

"Ah, Lova!" Shirin, sie sprach meinen Namen voll Arroganz und Hass. "Gebt mir ihren Rucksack! Käsebrot? Wie ekelhaft!" Langsam schritt sie zu mir. Ich hatte Angst doch wollte keine Schwäche zeigen. Drum blieb ich stehen. Ihre Hände klatschten gegen meine Wange, dann zerriss sie mein Top und warf mich auf den Boden.

"Steh auf Mädchen!" Sie kickte mir in die Seite, weshalb ich mich nur langsam aufrappelte. "Tja, da hättest du früher aufstehen sollen!" Sie schnippte mit den Fingern und mehrere Jungen wie auch Mädchen kamen her. Es waren nur wenige Schüler der Schule, andere waren dagegen. Doch egal ob Streber oder Cooler Basketballer sie alle lernten mich zu hassen. Da jeder wusste was passieren würde, wenn sie sich einmischen würden.

Es klingelte. Meine Erlösung! Wieder einmal hatten die Schüler bedacht mich nur so zu verletzen, dass man nichts wirklich auffallendes sah doch das Gefühl, mir diesesmal eine Gehirnerschütterung zugezogen zu haben blieb und so kotzte ich erst einmal auf der Toilette welche Glücklicherweise leer war. So zog ich mir noch ein anderes Top an, welches ich in meiner Hosentasche hatte und ging in den Unterricht.

Trotzdem kam ich zu spät und wurde durch meine Entschuldigung über den ganzen Unterricht mit Papierkügelchen beworfen oder dumme Sprüche zugeworfen, welche ich gekonnt ignorierte.

"Lova? Holst du bitte mal die Bücher aus dem Schrank?" Ich nickte und begab mich zum Schrank doch als ich die Türe auf machte, flog mir grüner Glibber entgegen. Wiedermal lachten alle und ich wurde zum Direktor geschickt um mir frische Klamotten holen zu können. Leider war er auch der Vater von Shirin und wenn sie etwas sagte so machte er es. Nun hatte Shirin gesagt, dass ich das mit dem Glibber war und eigentlich sie treffen wollte, weshalb ich die Schuld auf mich zog. Welches einen weiteren Schulverweis für eine Woche verursachte.

Ich war wirklich froh dass ich für eine Woche keine Folter mehr ertragen musste. Doch auch Schuldgefühle würden mich über diese Woche verfolgen, denn mein Vater war vor Jahren an einem Autounfall gestorben und so lebte ich alleine mit meiner Mutter. Sie war alles für mich, ich hatte sie lieb und wollte ihr nicht zur Last fallen. Doch das tat ich, durch den Schulverweis, der nicht einmal mir galt. Ich musste mir versprechen, nicht noch einen Eintrag zu bekommen, denn eine weitere Schule konnte sich meine Mutter nicht leisten, da meine Mutter nur noch Jobs wie Putzfrau oder so annehmen konnte, da sie durch einen Arbeitsunfall eine Schreckliche Narbe über ihrem Gesicht hatte. Ich half schon lange aus durch einen Job bei ner Eisdiele oder bei Nachbarschaftshilfe doch für eine neue Schule würde es nicht reichen und diese Hilfeorganisationen für so Leute die Arbeitslos sind oder halt nicht genug verdienen, wollen seit dem letzten Wechsel nicht mehr Zahlen und mich am liebsten ins Heim schicken.

Mein einzigstes Glück war, dass ich meine Mutter hatte und niemand von ihrer Narbe wusste.