"Unkraut vergeht nicht." Das habe ich immer gesagt als es ihr nicht gut ging. Egal wann, ich war an ihrer Seite. Egal wann. Wenn sie in der Schule fertig gemacht wurde, als ihre Eltern sich getrennt haben, als ihr Stiefvater begann sie zu schlagen, als sie begann sich zu verletzen und ihren Körper zu zerstören, als sie aufhörte zu essen. Jeden Tag war ich bei ihr seid wir uns kannten. Ich habe jeden Tag mein Bestes gegeben für sie da zu sein und ihr zu helfen wo ich kann. "Unkraut vergeht nicht." Und sie sagte immer, "Und ich bin das Unkraut für meine Umgebung." Die Welt hat ihr so viel schlimmes angetan das sie vergessen hatte wie schön sie ist, wie schön die Welt und das Leben ist. Sie hasste sich dafür und ich liebte sie. Ich liebte alles an ihr. Ihr langes Haar, ihre strahlenden Augen und jeden Fortschritt den wir zusammen gemacht haben. Jeden Tag den ich an ihrer Seite verbringen durfte. Wie sie wieder begann zu essen um mich glücklich zu machen, wie sie mir ihre Klingen gab, alle, damit ich sie vernichte, wie wir gemeinsam ihre Dämonen Stück für Stück besiegt haben.
So gut ich kann habe ich mich immer um sie gekümmert und sie ist wieder zu dem lebensfrohen Mädchen geworden was sie einst war. Stark, wunderschön und an meiner Seite. Wir sind sogar vor drei Monaten zusammengezogen. Sie ist die Eine, meine Eine. Die Eine, die ich nie loslassen möchte. Die Eine, die mein ganzes Glück ist. Die Eine, auf die ich ein einziges Mal nicht aufgepasst habe...
Sie wollte mir nur Essen zur Arbeit bringen. Nur das Essen welches ich vergessen habe. Sonst nichts. Nicht mehr und nicht weniger. Und dennoch wollte das Schicksal es nicht. Es wollte nicht, dass sie das Warnsignal hört. Es wollte nicht, dass sie stehen bleibt und es wollte nicht, dass die Straßenbahn sie nicht erfasst. Viele sagten sie machte es mit Absicht da sie ja so labil sei doch ich weiß es besser. Ich kenne sie besser. Sie ist MEIN Ein und Alles. Und ich habe nicht auf sie aufgepasst.
Im Krankenhaus wich ich nicht von ihrer Seite. Ich konnte ihre Hand nicht für eine Sekunde los lassen und meine Augen nicht für eine Sekunde zum schlafen schließen. Mein Engel. Mein einzig wahrer Schatz. Sie liegt vor mir im Krankenbett und lächelt schwach. Ihr Körper, voller Wunden, ihr Gesicht verdeckt durch eine Atemmaske die jeden schweren Atemzug von ihr unterträglich laut macht. Sie ist an so viele Geräte angeschloßen. Meine Augen brennen vom weinen doch sie lächelt. Sie lächelt immer. Für mich. Sie mag es nicht wenn ich weine, deshalb lächelt sie. "Unkraut vergeht nicht.", sagt sie ganz schwach. Eine Träne läuft meine Wange hinunter doch sie lächelt. "Dann bin ich doch endlich eine schöne Blume geworden."
~piiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiep~
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Unkraut vergeht nicht
Short StoryWenn Unkraut nicht vergeht, dann stirbt es nicht. Wieso kann das denn nicht auch bei Menschen sein? ÷ Dies ist meine erste Kurzgeschichte da ich eigentlich sehr dazu neige auszuschweifen haha, deshalb wäre mir ein Feedback dazu sehr wichtig. Wäre l...