Kapitel 4

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Als ich aufwachte, waren draußen bereits alle am umher rennen. Ich hielt Ausschau nach Pan, doch ich konnte ihn nirgends entdecken. "Na, suchst du mich?", erklang es plötzlich hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um und stand nur ein paar Zentimeter von Pan's Gesicht entfernt. Dieser hatte wir immer sein evil-grin aufgesetzt. "Ja tu ich.", erwiderte ich ernst. "Was ist los? Warum laufen alle aufgeregt herum?". Ich zeigte demonstrativ mit dem Finger auf die Verlorenen Jungs. "Sie bereiten deine erste Aufgabe vor.", grinste er und bedeutete mir ihm zu folgen. Er führte mich in den Dschungel, wo wir durch das Gestrüpp wanderten bis wir zu einer Klippe kamen. Ich schaute nach unten und das was ich sah, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren. Es ging steil in die Tiefe, direkt ins Wasser, wo dich riesige Felsen freudig erwarten. Also fassen wir zusammen, runterfallen = eindeutiger Tod. Ich schluckte schwer. "Anscheinend gefällt dir deine Aufgabe.", sagte er sarkastisch. "Noch kannst du aufgeben.", "Niemals!". Lachend trat er neben mich und begann zu erzählen. "Dort ist ein Seil gespannt, es führt zur anderen Seite. Das Spiel läuft folgendermaßen, du musst rüber balancieren und währenddessen die Schatten abwehren. Dafür steht dir eine Fackel zuverfügung.". Das Seil entdeckte ich erst jetzt. Es war relativ dick und breit, also so schwierig kann es nicht werden. "Warte, wenn ich falle, dann sterbe ich!", rief ich entsetzt, als ich es realisierte. "So ist das Spiel.", "So war das aber nicht vereinbart!", "Es hieß, du müsstest alle Spiele gewinnen, dann wärst du frei und könntest zurück zu deinem Vater. Aber wenn du nur eines verlierst, bleibst du für immer hier auf der Insel! Ob tot oder lebendig, spielt da keine Rolle.", er sah mir ernst in die Augen und strich eine Strähne von mir zur Seite. "Das Spiel wird aber erst heute Nacht gespielt.", fügte er grinsend hinzu. Ich schlug seine Hand weg und fragte: "Und welches jetzt?", "Uh das wird dir gefallen.". Ich war etwas verwirrt, was soll mir bitte gefallen? "Dieses Spiel wirst du aufjedenfall überleben, schließlich will ich dich bei unserem 2. sehen. Aber Verletzungen werden nicht ausgeschlossen.", erklärte er. "Komm zum Punkt, Pan!", entgegnete ich genervt, was ihm zum lachen brachte. "Sei doch nicht so abweisend.", flüsterte er und kam gefährlich nahe. Mein Puls schoss in die Höhe. Ich versuchte mich zu konzentrieren, was verdammt schwer war, da sein Atem auf meiner Haut kitzelte und mich aus der Fassung brachte. Als ich mich wieder gefangen hatte, schubste ich ihn weg und verschränkte erwartend die Arme vor der Brust. "Nun, das erste Spiel bitte!", forderte ich und setzte ein kampfbereites lächeln auf. "Du wirst gegen 15 meiner Verlorenen Jungs kämpfen.". Er begann um mich herum zu laufen. "Sie haben die Aufgabe, dich so schwer zu verletzen wie nur möglich. Desto mehr du abkriegst, desto schwieriger wird für dich Spiel Nummer 2.". Nachdem er fertig mit erzählen war, stand er wieder vor mir und musterte mich intensiv mit seinen grünen Augen. Eine Sache musste ich zugeben, er sah gar nicht so schlecht aus und diese wunderschönen Augen...Ich schüttelte mir schnell alle derartigen Gedanken aus dem Kopf und fragte: "Und wie beende ich das Spiel?". Pan holte seine Panflöte hervor und wedelte damit einmal demonstrativ. "Du musst versuchen sie hier zu erreichen. Wenn du es schaffst, einen Ton darauf zu spielen, ist das Spiel vorbei."

Bewaffnet mit einem Schwert und meinen Dolchen, stand ich an einer Lichtung. Vor mir, 15 ebenfalls bewaffnete Verlorene Jungs. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, als wären sie versteinert. Um uns herum saßen alle anderen und beobachteten mich aufmerksam. Sowie Pan. Wie schon das letzte mal, gab Felix das Startsignal und schon griff mich einer von rechts an. "Idiot.", grinste ich und wich aus, wobei ich mit der scharfen Seite des Schwertes seinen Bauch erwischte. Kaum war er weg, kamen schon zwei weitere auf mich zu. Beide griffen gleichzeitig an. Mit einem Satz sprang ich nach hinten, konnte aber nicht verhindern, dass die Klinge des einen meine Wange ritzte. Ich konnte das warme Blut spüren, was mein Gesicht herunter tropfte. Schnell drehte ich mich einmal um mich selbst, während mein Schwert die beiden Jungs verletzte. Sie taumelten nach hinten, doch waren schon wieder im Begriff anzugreifen. Ich warf zwei Dolche, die jeweils beide mitten ins Herz traf und kümmerte mich um die nächsten zwei. In einer fließenden Bewegung, rammte ich den einen mein Schwert zwischen die Rippen, duckte mich um dem Schlag von dem anderen auszuweichen und stieß ihm ebenfalls die Klinge in den Bauch. Damit fehlen nur noch 10. 5 davon blieben bei der Panflöte und die restlichen liefen gleichzeitig auf mich zu. Ich schwang mein Schwert in Richtung von einem kleinen Rotschopf, als unsere Klingen sich trafen, sah ich ihn direkt in die Augen. Er hatte grüne wie Pan's, nur das diese hier heller waren und pure Unschuld wiederspiegelten. Nein, ich konnte ihn nicht töten. Plötzlich durchfuhr mich ein Schmerz, er kam von meiner rechten Schulter. Jemand hat sein Schwert in meine Schulter gerammt, zum Glück nur eine Fleischwunde. Ich schrie auf und schubste den mit den unschuldigen Augen weg, um den hinter mir meine Klinge spüren zu lassen. Dieser schrie ebenfalls auf und fiel zu Boden. Die 3 Übrigen hatten mich eingekreist und liefen um mich herum. Wie Raubtiere die ihre Beute begutachten, ehe sie es umbringen. Ich wartete, bis sie endlich mich angriffen und ich nach einander ihre Klingen abblockte. Gerade als ich den einen außergefecht gesetzt hatte, schnitt mir ein anderer das Bein auf. Ich knickte weg und fiel zu Boden. Noch rechtzeitig drehte ich mich, bevor mich das Schwert von einem dunkelhaarigen durchbohren konnte. Hallo? Ich dachte sie dürfen mich nicht töten! Hastig sprang ich wieder auf meine Beine und kämpfte weiter.

Nach gefühlten 10 Minuten waren weitere 7 Verlorene Jungs besiegt. Jetzt fehlten nur noch 3, die beschützend vor der Flöte standen. Da ich nur noch einen Dolche hatte, konnte ich damit nur einen Jungen abwerfen, der daraufhin zu Boden sackte. Ich ging näher zu den beiden anderen, die mich sofort angriffen. Einen trat ich in den Bauch und stieß dann meinen Ellenbogen auf seinen Rücken, woraufhin er umfiel. Der andere lieferte sich mit mir noch einen Schwertkampf, ehe ich meine Klinge in seinem Körper vergrub. Nun war der Weg frei, alle waren besiegt. Ich lief auf die Flöte zu, doch genau in dem Moment, wo ich sie in der Hand hielt, klammerte sich etwas an mein Bein und riss mich zu Boden. Es war der kleine Rotschopf. Ich weigerte mich ihm weh zu tun, doch einen anderen Weg gab es nicht. "Tut mir Leid...", flüsterte ich und trat ihn mitten ins Gesicht. Dann führte ich die Panflöte an meinen Mund und bließ hinein.

"Herzlichen Glückwunsch! Hiermit hast du das erste Spiel erfolgreich bestritten!", rief Pan erfreut und kam grinsend auf mich zu. "Sie durften mich doch eh nicht umbringen, also konnte ich diese Aufgabe nicht verlieren.", gab ich verwirrt zurück. "Kleine Lüge meinerseits.", sagte er so, als sei dies ganz normal. Ich dachte kurz an den dunkelhaarigen Jungen, der mich fast aufgespießt hatte, verbandte dann jedoch jeglichen Gedanken an die Verlorenen Jungs die ich besiegt hatte. Sonst müsste ich auch an den Rotschopf denken...

Pan führte mich in sein Zelt und begann allen ernstes mich zu verarzten. "Was soll das werden?", fragte ich verblüfft, als er anfing meine Wunden zu reinigen. "Das nächste Spiel ist erst in der Nacht, willst du solange vor dich hin bluten?". Er wickelte einen Verband um mein Bein, doch als er anfing meine Bluse aufzuknöpfen schlug ich seine Hand weg. "Whoa ruhig! Deine Schulter muss auch versorgt werden, oder willst du das es sich entzündet?". Ich seufzte und zog vorsichtig mein Oberteil aus. (Ich weiß nicht ob es im Verzauberten Wald, geschweigen denn in Neverland, BH's gibt, aber in meiner Geschichte gibt es sie einfach mal :D) Noch nie zuvor hat mich ein Junge nur im BH gesehen, weswegen ich rot wurde als Pan's Blick auf meinen Busen fixiert war. Ich räusperte mich und sagte: "Pan, meine Schulter ist ein bisschen weiter oben.". Er schüttelte seinen Kopf und ohne etwas zu sagen kümmerte er sich um meine Wunde. Wow, er schien völlig weggetreten zu sein. Als er fertig war, zog ich schnell meine Bluse wieder an. Er war anscheinend wieder er selbst, denn jetzt grinste er schelmisch. "Du kannst es ruhig auslassen.", flüsterte er und kam mit seinem Gesicht näher. "Nein, ich hab es lieber, dass man konzentriert ist, wenn man mich verartztet.", grinste ich gewinnend. Er wischte mit einem Tuch über meine Wange, wo nachwievor der Schnitt war und schaute mir währenddessen durchgehend in die Augen. Er lächelte. Es war kein Grinsen, nein, es war ein richitges Lächeln. Er tat das Tuch wieder beiseite, hielt aber noch den Augenkontakt. Jetzt schaute er zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich es ihm gleich tat. Schließlich lehnte er sich nach vorne und kaum hatten sich unsere Nasenspitzen berührt, unterbrach uns die Stimmte von Felix, die Pan von draußen rufte. Pan wandte sich schnell ab und räusperte sich. "Ähm...ich geh mal gucken was Felix will. Ruh dich solange aus.", meinte er und stand auf. Er mied meinen Blick und verließ ohne ein weiteres Wort das Zelt.

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Hey ihr Menschen :)

Sry das solange nichts kam, naja ich hab Praktikum und bla. Größtenteils ist es aber mehr die Motivation die fehlt :D

Aber da jetzt endlich die 3. Staffel weiter geht, schätze ich mal, dass ich jetzt wieder in das feeling komme und mehr schreibe :):D

Let's Play (OUAT/Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt