Das Dings im Kühlschrank

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ESSEN. Alles was ich will ist essen. Warum haben wir nie was zu essen da? Das einzige was unser Kühlschrank zu bieten hat ist eine Flasche abgelaufene Milch, Butter und ein undefinierbares Etwas, welches langsam begann ein Fell zu entwickeln. Hoffentlich macht es sich nicht bald selbständig. Unter Protest meines Magens, schließ ich die Kühlschrank Tür wieder und wendete mich dem Chaos in unserer Küche zu. Soviel dazu. "Maaaaaaay!!!" Meine Raumnachbarin, Josi polterte in die Küche, wie immer perfekt angezogen, sehr im Gegensatz zu mir. "Wo ist mein Schuh?" Sie hielt mir einen ihrer silbernen Sneaker ins Gesicht und sah mich an als ob ich verstehen würde was sie wollte. Ich verstand nicht. "Dürfen wir sie jetzt endlich verkaufen, damit wir essen gehen können?" Fragte ich trotzdem hoffnungsvoll. " Niemals Satan !!!" Rief sie und deutete drohend mit ihren Finger auf mich. "Ich brauche nur den zweiten." Ich seufzte, "schade" und zeigte auf unseren Mülleimer in der Ecke. Josi's Gesicht änderte sich von Ungeduld in blankes  Entsetzen in einer Millisekunde, "NICHT DEIN ERNST!!! DAS WAREN LIMITED EDITION!!!WAS HAB ICH DIR JEMALS GETAN!!!" Mit hoch geworfenen Händen lief sie in unserer Küche rum wie ein Eichhörnchen auf zu vielen Drogen." Beruhig dich" rief ich ihr lachend zu, " guck doch neben den Mülleimer du Maulwurf." Stille. Künstlerische Pause. "Ohhhh...ups...Dankeee!" Josi's Laune ging wieder von kurz davor mich mit ihren Sneaker zu ermorden, zu ich liebe Alles und Jeden. Sie lächelte und pflückte ihren heiligen Schuh vom Boden, als ob nichts passiert wäre. "Was würde ich nur ohne dich tun?" "Sterben, Verhungern, nackt zur Arbeit gehen, wahrscheinlich nach Mexiko abgeschoben werden" entgegnete ich ihr tot ernst. "Ha. Ha. Sehr witzig. Ich muss jetzt zur Arbeit, sonst komm ich noch zu spät." Sagte sie während sie sich aus dem 'Labyrinthe Küche' kämpfte. "Du meinst, du kommst zu spät zu deinen Job bei McDonalds?" Fragte ich sie skeptisch. "Ey! Nicht jeder hat ein Stipendium gekriegt. Es ist immer noch ein Job uuuund irgendwann kommt sowie so mein Traummann vorbei und rettet mich aus meinen miserablen Leben, wie in diesem Film." Sie klang so hoffnungsvoll, dass ich ihr nicht sagen wollte, dass die meisten Männer, die zu McDonalds gehen vier mal so breit sind wie sie und wahrscheinlich mit ihrer Spielkonsole verheiratet sind. "Welcher Film?" Fragte ich daher und riss sie damit von ihrer Wolke Sieben runter. "Naja...dieser Film mit dieser Schauspielerin und diesen gut aussehenden Schauspieler die sich verlieben..... in einem McDonalds halt," nuschelte sie. " Ahhhhhh, der" sagte ich mit hochgezogener Braue. Sie machte eine Grimasse und begab sich Richtung Tür. "Du wirst schon sehen May, irgendwann komm mein Traumprinz und du wirst dann wahrscheinlich bis ans Ende deiner Tage immer noch hier rumsitzen mit Gustav." "Wer zur Hölle ist Gustav?" Rief ich ihr verwirrt hinterher. Über ihre Schulter hinweg rief sie, "Das Dings im Kühlschrank!"

Allein mit GustavWo Geschichten leben. Entdecke jetzt