十二ju ni / 열둘십이 Zwölf

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Zum wiederholten mal standen Ilhoon und ich also auf diesem Gang mit tausend Türen.

Misstrauen beäugte ich ihn. Ehrlich gesagt, kannte ich Typen wie ihn. Er konnte sich jetzt Zeit nehmen, einem aber schneller als dass man auf Drei zählen konnte wieder die kalte Schulter zeigen.
Ich schüttelte leicht den Kopf.
Nein, so gut kannte ich ihn ja gar nicht, dass ich mir solch ein Urteil erlauben durfte. Das hatte mal wieder rein mit meiner schlechten Erfahrung mit Jungs zu tun.
Das waren aber alles Deutsche gewesen, wer weiß wie Koreaner so drauf waren?

Ilhoon riss mich aus meinem Gedanken, als er sich nach links wandte und zu erläutern begann während er davon lief.

   "Also, das hier ist die zweite Etage des insgesamt fünfzehn Stockwerke hohen Gebäude.
In der zweiten Etage, auf der wir uns befinden, sind die Tanzräume und sonstige Trainingsräume. Nur der Pool ist leider unten."
Er sah mich kurz von der Seite an.

  "Wie schade," bemerkte ich trocken, die neben ihm lief .
Ich hatte nicht einmal einen Pool, und waren Treppen nicht auch Sport?

  "Keine Sorge, wenn wir zum nächsten Stockwerk gehen nehmen wir den Aufzug", sagte Ilhoon und drückte neben meiner Schulter in die Wand.
Eigentlich hätte mir klar sein sollen, dass hier keiner an Treppensteigen dachte.
Und außerdem, was tat er denn?
Ich schüttelte die kleine Gänsehaut ab, die die Phantomberührung bei mir ausgelöst hatte.

Da öffnete sich die Wand und vor mir stand der Aufzug.
Ich machte einen Satz zurück, gegen Ilhoon.

  "Hilfe, ist ja wie bei Harry Potter", japste ich erschrocken.

Ilhoon grinste.
  "Ja, aber da war Hermine nicht halb so schreckhaft."

Er schob mich leicht nach vorne in den Aufzug hinein und drückte den Kopf mit der Zahl vier.
Ich beeilte mich aufgrund der plötzlichen Nähe wieder selbstständig zu stehen. Aufzüge sind sowieso immer so eine Sache, besonders mit einem Idol zusammen in demselben zu sein.

  "Da wäre Hogwarts wahrscheinlich doch untergegangen", fügte Ilhoon noch immer grinsend hinzu.

  "Ein Glück, dass ich mich eher mit Ginny identifizieren kann. Hast du nicht einen Stock übersprugen?", entgegnete ich.
Irgendwie wollte ich ihn auch ein wenig in Verlegenheit bringen, wenn er schon keine Probleme damit hatte bei mir.

"Ja, da sind nur weitere Räume, auch für die Mitarbeiter. Ich zeig dir lieber gleich das spannende Zeug."

Der Aufzug öffnete sich und wir traten auf den Flur. Wie schön, dass er auf alles eine Antwort hatte.
Aber er übertrieb nicht. Genau hierfür lohnte es sich Cube Entertainment einen Besuch abzustatten.

Ilhoon zeigte mir die Aufnahme Studios, wovon es auf dieser Etage unzählige gab. Große und Kleine nur für eine Person gedacht.
Die Technik war unglaublich faszinierend und ich wagte nicht einmal irgendetwas davon anzufassen.

Das war also der Ort an dem BtoB's Songs aufgenommen und bearbeitet wurden, so wie ich sie dann immer hören konnte.
Es gab auch schalldichte Räume mit Instrumenten, ein Traum jeder Band und überall standen Mikros herum.

"Jede Gruppe hier hat eigene Räume, in der sie zusammen oder auch Einzeln an Projekten arbeiten kann. Ich habe mir sogar ein eigenes Studio eingerichtet.", erklärte Ilhoon mit Stolz in der Stimme.

"Cool", quickte ich. Kurz danach schalt ich mich selbst für meine kindische Reaktion.
  "Das muss viel Freiheit für dich bedeuten", fügte ich erwachsener hinzu.

Er nickte mit leuchtenden Augen.

"Ja, ich verbringe viel Zeit dort."

Dann wandte er sich wieder Richtung Aufzug und ich ließ enttäuscht etwas Luft aus meinem Mund.
Wollte er mir sein Studio nicht zeigen?
Doch weil ich nicht unhöflich sein wollte folgte ich ihm wieder zurück.

Liebe Auf AsiatischWo Geschichten leben. Entdecke jetzt