Verwirrung und Gefühle.

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Genervt laufe ich über die Straße und achte nicht wirklich auf meine Umgebung. Außer die Autos, die Gesprächsfetzen der Menschen um mich und den Rufen von Verkäufern nehme ich nichts war und bin völlig in meiner Gedankenwelt. Genau genommen bei dem geschehe von vor 10 Minuten. Wieder wird mir ganz warm und ich bleibe stehen. Allein von meinen Gedanken, werde ich rot und fasse mir an meine Lippen. Wieso küsst er mich auch? 

Verzweifelt raufe ich mir durch meine türkisen Haare und kneife meine Augen zusammen. Ein genervtes seufzen verlässt meine schmalen Lippen und ich wünschte ich wäre in meinem Bett geblieben. Das er da sein würde, hätte mir klar sein müssen und doch bin ich hingegangen. Wieso bitte? Wie naiv bin ich, dass ich denke er würde mich in Ruhe lassen. Doch auch meine Gefühle verwirren mich, hab ich doch noch nicht mit ihm abgeschlossen?  

Ich öffne meine Augen und laufe weiter, ignoriere die Blicke verwunderter Passanten und gehe auf dem Asphalt nach Hause. Das Chaos was sein anblick in mir ausgelöst hat, verwirrt mich noch mehr und macht mich zu gleich wütend. Wer bin ich, dass ich mich so aus der Fassung bringen lasse, nur wegen ein paar Worten, einem simplen wieder sehen und einen winzigen, unbedeutenden Kuss? 

Als ich mich mit einem Kopf schütteln aus meinen Gedanken verabschiede, merke ich das ich schon vor meiner Haustür stehe. Also krame ich aus meiner Tasche meine Schlüssel und schließe auf. Drinnen steigt mir der Duft und frischer Wäsche in die Nase. Für einen kurzen Moment schließe ich meine Augen und atme diesen ein. Meine Füße tragen mich weiter in mein Zimmer und ich lasse mich Schlaf auf meine alles geliebte Matratze fallen. Zum ersten mal, seit ich aus der Wohnung gestürzt bin, schaue ich auf mein Handy. Dieses zeigt mir verpasste Anrufe so wie verpasste Nachrichten an. Unsicher was ich jetzt machen soll, tippe ich dennoch auf diese und öffne so einige Chats. 

Namjoon: Was ist passiert? Geht es dir gut?

Namjoon: Yoongi ich komm gleich rüber! Wieso seit ihr alle weg und ich erreiche keinen?!

Schuldgefühle kommen auf, ich hätte nicht so eilig ohne was zu sagen weg laufen sollen. Aber wieso alle? Sind die anderen beiden etwa auch weg? 

Jin: Yoongi, Namjoon hat mich Angerufen. Wo bist du? Wo sind die anderen?

Jin: Rede bitte mit uns..

Dass das alte Ehepaar sich wieder sorgen macht war klar, und auch das Namjoon Jin sofort anruft. Aber auch wenn sie nicht wirklich verheiratet sind, hätte ich mir das denken können. Doch jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Ich werde es ihnen sagen müssen oder sie quetschen es aus mir heraus und das ist schlimmer als bei einem Verhör. Wobei Namjoon eindeutig der harte Cop wäre und Jin der gute, der alle besänftigt. 

Kookie: Ich kann dich verstehen und ich sage auch nichts den anderen, aber rede mit ihnen. Ihr könnt es beide nicht mehr verstecken was da lief. Ich bleibe bei ihm und versuche ihn ruhig zu halten. 

Dankbar nicke ich, auch wenn er es nicht sehen kann. Dann sehe ich seinen Chat. Von ihm sind wohl die meisten Nachrichten und sofort geht mein Herz schneller, meine Hände schwitzen und ich habe so gehofft das ich das alles abgelegt hab. 

Jimin: Ich wollte dich nicht Küssen, war klar das du so reagierst... 

Jimin: Es tut mir leid, nur hau nie wieder so schnell ab. Bist du zuhause angekommen? 

Jimin: Meld dich doch, wenigsten bei einem der anderen! 

Jimin: Okay, es reicht, ich komme dich suchen.. 

Bei seiner letzten Nachricht habe ich das Gefühl das mein Herz aus meine Brust springt. Ich zucke zusammen, als mein Handy vibriert und Kookie mich anruft. Doch bevor ich ran gehen kann, klingelt es an meiner Tür. Ich komme eine Gänsehaut und Panik steigt in mir auf. Meine Kehle schnürt sich zu und auch wenn ich noch  nicht sicher weiß wer da steht, habe ich eine Vermutung. 

Langsam stehe ich auf und bleibe vor der Tür stehen. Dann fängt jemand an dagegen zu klopfen. Wild und laut. "Mach auf" dringt seine Stimme zu  mir und ich friere ein. Ich will ihn nicht sehen. "Ich weiß das du da bist" hängt er daran und wie aus Reflex rufe ich ein "Nein!" zurück, wofür ich mir gerne selber die Hand gegen die Stirn geschlagen hätte.  "Er will nicht, lass uns gehen" höre ich Jungkook hinter ihm. "Es tut mir leid. Ich weiß das du nichts mehr mit mir zutun haben willst, aber verkrieche dich nicht wieder. Es war ein Fehler zu kommen in dem wissen das du da bist und ein noch größerer dich zu küssen. Bitte Yoongi, mach auf ich will sehen das es dir gut geht" er klingt besorgt und etwas verzweifelt. 

Ich atme tief durch und öffne die Holztür einen Spalt und sehe direkt, wie seine Augen hoch schnellen. Erleichterung blitzt in ihnen auf und dann werden sie wieder matt. "Hör zu, ich gehe jetzt wieder aber bitte lass Jungkook bei dir bleiben. Es tut mir wirklich leid was ich getan habe, damals, so wie jetzt und es ist gibt keine Worte die es entschuldigen. Ich verlange auch gar nicht, wieder solche Gefühle für mich und ich kann gar nic...-" wie aus dem nichts unterbreche ich ihn, denke über meine Worte nicht nach und dennoch schießen sie aus meinem Mund. "Ich Liebe dich" es ist nicht sonderlich laut, oder klar gesprochen, doch er hat es gehört und seine Augen weiten sich merklich. 

"W-Was?" fragt er und ich halte meine Hand vor meinen Mund. Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht steigt und taumel etwas zurück. Oh Gott, das gerade hab ich nicht gesagt! Bevor ich jedoch die Tür zuknallen will, hält Jimin sie auf und öffnet sie ganz. Er ist offensichtlich geschockt und dennoch erscheint ein mehr als glückliches lächeln auf seinen Lippen. Tränen steigen in seine Augen und ich ziehe meinen Kopf etwas ein. Es fühlt sich befreiend an, diese Worte endlich ausgesprochen zu haben. Noch nie kamen sie über meine Lippen, als Kind nicht, als Jugendlicher nicht und auch nicht in der damaligen Beziehung zu meinem Gegenüber. Hinter ihm erkenne ich Kookie der ebenfalls überrumpelt aussieht. Jetzt steigen mir Tränen in die Augen und laufen mir die Wange herunter.

"Ich Liebe dich" wiederhole ich und jedes mal, fühlt es sich an als würden fesseln von mir fallen. Als könne ich wieder durchatmen und klarer sehen. "Ich Liebe dich auch" haucht mein Gegenüber immer noch fassungslos und glücklich. Langsam kommt er auf mich zu, legt eine Hand an meine Wange und sieht mir wartend in die Augen. "Darf ich?" flüstert er und sein Atem trift meine Lippen. Ein Schauer läuft mir den Rücken herunter und ich nicke zögerlich. Dann liegen seine auf meinen und sofort fallen alle fesseln von mir, Egal was war, ich fühle mich als würde ich fliegen. Weich und warm bewegt er seine gegen meine und zögern erwidere ich  den Kuss. Langsam löst er sich von mir und sieht mir tief in die Augen. 

"Ich lasse dich nie wieder los. Jetzt nicht, in Monaten nicht und auch in Jahren nicht. Nie wieder"





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Ich hoffe der kleine OS hat euch gefallen und über Feedback freue ich mich :D

Lg Beeccccaaaa

Verwirrung und Gefühle   / Yoonmin OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt