>Prolog<

139 16 3
                                    

15 Jahre zuvor

Das Licht der untergehenden Sonne fiel durch die riesigen Fenster und tauchte das prächtige, klassisch eingerichtete Zimmer in ein warmes Licht. Es brach sich in den Fassetten des Kronleuchters und warf tanzende Punkte auf die Wand. Ein Baby-Lachen klang im Raum wie ein gläserndes Windspiel und wurde nur von den liebevoll gemurmelten Worten einer Frau unterbrochen, die an der Wiege saß und stolz auf ihre Tochter hinabsah. Die Frau war wunderschön, mit goldbraunen Haaren, einem strahlenden Lächeln und freundlichen, braunen Augen. Ihr Blick sprang zur Tür, als diese sich öffnete und ein Mann den Raum betrat. Auch er war jung, aber Mühe und Anstrengung hatten ihre Spuren in seinem fein geschnittenen Gesicht hinterlassen und er trat neben seine Frau an das Bett ihres Kindes. "Sie ist wunderschön. Unsere kleine Prinzessin." Er strich dem Baby sanft über die Wange, dann wandte er sich an ihre Frau. "Jasmine ist beinahe besessen davon, ihre Tochter als legitime Erbin durchzusetzen..." Sie unterhielten sich leise. Dann stand die Frau auf, drückte dem Mann einen Kuss auf die Wange und wollte gerade die kleine Tochter aus der Wiege nehmen, als ein unverkennbares Geräusch die Stille durchschnitt. Schüsse fielen... so schnell, dass niemand Zeit hatte zu reagieren, die Fensterscheiben zersprangen klirrend und das Baby schrie unter dem Lärm. Man konnte Schritte von der Treppe aus hören und die Tür wurde aufgestoßen, als eine handvoll Wachen ins Zimmer stürmten. Die Mutter presste ihr Kind an sich und wollte fluchtartig den Raum verlassen, als sie plötzlich mitten in der Bewegung innehielt, einen Ausdruck von fassungslosem Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Ein roter Fleck breitete sich auf dem beigefarbenen Kleid aus und sie sackte zusammen, ihr Mann duckte sich, aber als weitere Schüsse abgefeuert wurden und auch er getroffen wurde, stolperte er noch ein paar Schritte in die Richtung seiner sterbenden Frau und seines schreienden Kindes und brach dann zusammen. Blut sickerte aus seinem Mundwinkel und seine Augen wurden starr, während immer mehr Wachen den Raum betraten und ungläubig die Szenerie betrachteten. In ihren Augen spiegelte sich Furcht und Entsetzen, als ihnen klar wurde, dass es zu spät war. Ein leises Wimmern Drang aus der hinteren Ecke des Raums, wo die Frau ihr Baby sanft im Arm wiegte, während ihr Blut bereits ihr Kleid tränkte. Sie betrachtete ihre Tochter noch ein letztes Mal, flüsterte ihr etwas zu, und drückte ihr unter Tränen einen Kuss auf die Stirn. Dann schloss sie ein letztes Mal die Augen und bewegte sich nicht mehr.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Crown School - WealthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt