„Papa?"
„Ja, mein Schatz?"
„Meinst du Mama passt gerade auf uns auf?"
„Ja, mein Schatz. Mama guckt vom Himmel oben auf uns runter und passt auf, dass uns nichts passiert. Da bin ich mir ganz sicher."
„Ist sie glücklich im Himmel? Vermisst sie uns nicht?"
„Ihr geht's gut im Himmel. Sicherlich hat sie da schon Freunde gefunden. Und ich bin mir sicher, dass Mama uns auch immer lieb hat, auch wenn sie nicht mehr bei uns ist. Aber sie will auch, dass wir nach vorne schauen."
„Wie nach vorne schauen?"
„Na, dass wir nicht immer traurig sind, wenn wir an sie denken. Wir sollen an die schöne Zeit mit ihr denken."
„Also zum Beispiel, als sie mit mir auf dem Spielplatz ganz viel gespielt hat?"
„Ja. Genau an so was musst du da denken."
„Ich vermisse Mama."
„Ich sie auch..."
---
„Susi? bist du fertig?"
„Nein, Papa! Ich find' den Haarreif mit der Schleife nicht."
„Brauchst du den wirklich heute? Wir fahren doch nur zu Oma."
„Aber den hab ich doch von Mama geschenkt bekommen..."
„Den suchen wir heute Abend wieder. Ok?"
„Aber so lange, bis wir ihn gefunden haben!"
„Ja. Ich verspreche es dir. Wir werden ihn heute Abend suchen. Können wir dann fahren?"
„Ja."
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„Papa? Für was ist eigentlich der Knopf da?"
„Susi, bitte. Nicht drücken. Das ist der Schleudersitz."
„Du lügst! So was gibt's doch nicht in einem Auto...
Oh, Papa schau mal! Da unter deinem Sitz! Da liegt Anna!"„Wer ist Anna?"
„Na meine Puppe! Kannst du sie bitte geben?"
„Natürlich, mein Engel. Wo genau liegt sie denn?"
„Da hinter deinen Füßen. Schau!"
„AHHHHHH!"
Ein lauter Knall von Blech, das ineinander krachte, war zu hören. Quietschende Reifen, die versuchten, das Schlimmste noch zu verhindern. Glas, das zersplitterte. Schreie, voller Schmerz.
"PAPA? PAAAPPPPAAAAAA!"
"PAPA?"
In dem Sichtfeld des kleinen Mädchens war alles verschwommen. Nichts konnte sie mehr erkennen. Auch nicht die Konturen des Autos, oder ihres blutenden Körpers.
Trotz des Adrenalins spürte sie überall den Schmerz. Sie wollte sich zu ihrem Vater drehen, doch es ging nicht. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie war eingeklemmt.
"Papa? Bist du da?"
Sanft griff der Vater ihre Hand, auch wenn es ihn seine gesamte Kraft kostete, und versuchte ihr zu zeigen, dass er da war. Dass er immer für sie da sein wird. Dass sie sein ganzer Stolz war. Dass sie alles für ihn war, seit seine Frau gestorben war.
„Mein Engel. Egal was passiert, ich liebe dich und das werde ich auch immer tun, das weißt du. Und falls ich es wirklich nicht schaffen sollte,..." Kurz machte er eine Pause, da es ihn wirklich seine gesamte Kraft kostete. „...verzaubere nicht nur mich mit deiner Liebe und deinem Charakter, sondern auch alle anderen... Du bist etwas ganz besonderes, Susi."
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Still || Auf Streife die Spezialisten (AS / ASDS)
FanfictionAuch nach Jahren gibt Susanne sich die Schuld am Unfall ihres Vaters, und kann deshalb nicht mehr glücklich sein. Sie entschließt, nach dem Unfall zu schweigen, damit niemand von ihrer Geschichte, ihrer Vergangenheit, ihrer Schuld erfahren kann. Ihr...