Prolog
"Dies hier ist also das Objekt?" fragte Ich etwas skeptisch.
Miss Phee drehte sich um. Sah das merkwürdig aus, wenn sie sich in ihrem Makler-typischen Bleistiftrock bewegte, fast schon amüsant. In ihrer besten Verkaufsstimme fing sie an:
"Ja! Ist das nicht herrlich? 200 Hektar Land, 400qm im Haus, verteilt auf 3 Etagen, 4 Badezimmer, eine Dienstbotenwohnung, 2 Pools und eine wundervolle Lage!" Eins stand fest: Diese Frau wusste WIRKLICH wie man etwas verkauft!
"Wieviel?" Ich war nun schon sichtlich interessiert. Dies schien sie zu merken. Sie verzog das Gesicht, als ob sie denken würde "dieses mal kauft endlich ein idiot dieses Haus!", schliesslich setzte sie ein falsches Lächeln auf und begann:
"Also...normalerweise ist solch ein... Prachtstück sehr teuer. Aber ich kann sie beruhigen: Dieses Haus ist ein SCHNÄPPCHEN! Der Kaufpreis beträgt 35.000$ das ist nichtmal ein Zehntel vom normalpreis! Wie siehts aus? Haben sie Interesse?"
Da wollte sich endlich auch meine Mutter beteiligen. Ich sah sie warnend an, doch sie flüsterte barsch "Was sollen wir machen Liz? Das Haus ist wundervoll und der Preis erst! Hör auf zu jammern!"
Es gab Gründe, weshalb ich dieses Haus am liebsten niedergebrannt hätte. Man erzählte sich in Shadow Creek viel über diese Gegend. Überfahrene, gefolterte, ermordete Menschen. Kein Täter ist je gefunden worden. Doch dieses Haus, dies war das schlimmste. Das war wahrscheinlich auch der Grund wieso die anderen Häuser alle bewohnt waren. Es wurde 1783 gebaut, ein ehemaliges Herrenhaus, welches ein Lord als sein Wochenendhaus erbauen liess. Er hatte 3 Kinder und eine Frau. Ausserdem auch eine geliebte, diese war der Frau ein Dorn im Auge. Eines Tages, als sie wieder da war, nahm seine Ehefrau ein Messer aus der Küche. Sie ging leise, Schritt für Schritt in das Schlafzimmer. Dort lag sie, diese Hure, nackt auf dem Bett. IHREM BETT! Sie hatte ihr den Rücken zugewandt, offenbar vergnügt hielt sie sich an Lord Maron fest, während seine Ehefrau sich anschlich, das Messer in beide Hände genommen, stach sie es in ihren Rücken, bis nur noch der Griff zu sehen war. Wutentbrannt und angeekelt rannte sie raus und erhängte sich an der Reifenschaukel im Garten. Ihr Mann war verzweifelt, nun hatte er 3 Kinder, doch keine Frau, niemanden.
Er floh, begrub aber vorher noch beide Frauen im Garten.1901 wurde ein Pool über ihren Leichen errichtet und nachdem sich der neue Besitzer des Hauses 1920 ertränkte, wurde dieses Haus nie wieder verkauft.
Tja anscheinend würde sie das Haus heute loswerden, denn ich sah meine Mutter ein Formular unterschreiben.
Kapitel 1
Hier waren wir nun. Alleine in dieser schrecklichen Gegend. Ich will mir garnicht ausmalen, wieviel an diesem Storys dran ist. Ich wollte sofort hier raus- soviel stand fest.
"Mooom?" Rief ich halb panisch und halb paranoid.
"Was ist denn Schätzchen?"Ein Glück antwortete sie.
"Ähmm... Äh... Wann kommt denn Jackson?"Jackson war mein ach so perfekter Sportler-Bruder. Ein Goldblonder, muskulöser Football Spieler, der Star an der Shadow High.
Anders als ich. Ich war immer das gruselige Mädchen. Das Mädchen mit den dunklen Haaren, den finsteren, scharfkantigen aber dennoch hübschen Gesichtszügen und den tiefen Bernstein-farbigen Augen, die jeden einfangen und so unangenehm anschauen bis er oder sie den Blick abwendet.
Dieses Haus würde meine Rolle als das Gruselmädchen nicht wirklich verbessern. Na super.
Nochmal zu meinem Bruder, selbst wenn wir so verschieden scheinen, wir sind dennoch wie beste Freunde.
"Jaaaackson?" Rief meine Mutter.
Also war er schon da! Ich lief in sein Zukünftiges Zimmer.
"Jackson! Endlich bist du da! Wie findest du mom... UNSER neues Haus..." Stotterte ich leise.
"Ich weiss worauf du hinaus willst, Lizzy. Ich.. Ich habe die Storys auch schon gehört. Allerdings sollten wie jetzt einfach mal glauben, das nichts davon stimmt. Nach Dad's .. Tod. Möchte ich sie nicht aufregen. es war zu schrecklich für sie." murmelte er, während er seine Pokale auspackte.
Dads Tod... Je mehr er davon sprach desto weniger konnte ich es vergessen. Das Bild seiner Leiche, nachdem er aus dem Schutt seiner Firma befreit wurde. Er hätte gerettet werden können. Hätte ihn jemand daraus gezogen hätte er leben können. Doch er.. Er wurde erst Tage zu spät gefunden. Der einzige Tote. Der Mensch dem ich am meisten vertraute liess mich allein. Mit einer psychisch labilen Mutter und einem Bruder der nächstes Jahr auf die NYU gehen würde. Mich, seine Prinzessin. Seine Prinzessin mit den aufgeschlitzten armen, die seit seinem Tod manisch depressiv ist,um die sich keiner schert.
Er bemerkte meine stille, nahm mich in den Arm und sprach schnell "tut mir leid...es ist für uns alle schwer, aber da müssen wir durch.."
Ach nee! Ich weiss das er mich nur trösten wollte, allerdings hatte er keine Ahnung wie das für mich rüberkam. Ich verstand es als "ich weiss es ist schwer, aber er hat sich verpisst. Komm drüber weg und hör auf zu heulen!" Also sehr mitfühlend!