>||Kapitel 1||<

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Heute, Freitag, durfte ich wieder in dem Café auftreten und ich hatte mit überlegt, dass ich vielleicht einen meiner eigenen neuen Songs performen sollte und hatte deswegen das Einzige, was mir noch von meiner Mutter geblieben ist,  mitgebracht: eine alte Western Gitarre, die mir unglaublich viel bedeutete.
Meine Mutter hatte sie mir zu meinem elften Geburtstag geschenkt, da ich sie damals schon mindestens einen Monat damit genervt hatte, dass ich eine wolle und schließlich hatte sie mir eine geschenkt.
Damals war sie noch bei meinem Vater. Damals waren wir noch in Vancouver. Damals lebte sie noch...

Im Café

Ich räumte den letzten Tisch für heute fertig ab und brachte das Geschirr in die Küche.
Gino, der Koch in dem Café, lächelte mich fröhlich durch seinen dunklen Schnauzbart an.

"Ach Becca", säuselte er in seinem italienischen Akzent und seufzte, "Wieso gibst du dich immer noch mit diesem Loch hier ab? Du könntest eine große Musikerin werden! Du könntest weltweit erfolgreich sein und Millionen verdienen!"

"Gino, das ist ja alles gut und schön, aber ich werde niemals mehr als eine Bedingung sein. Dafür hab ich einfach zu wenig Glück", erwiderte ich geschlagen und tat das Geschirr in die Spüle.

Es klang zwar klischéehaft und selbstbemitleidend, aber es war nun mal so.
Ich hatte selten bis nie Glück und das hatte sich nie geändert.

Zwei Wochen zuvor:

Rosie PoV:

Es war ein ziemlich stürmischer Abend heute. Glücklicherweise hatten Liam und Cheryl den Kleinen zu sich genommen und Niall und ich hatten endlich mal wieder einen Tag für uns.
Diesen hatten wir bisher mit viel Erholung und Filmen verbracht und mal wieder nur unter uns zu sein war wirklich mal nötig.

Momentan war ich auf dem Sofa unseres Hauses und durchsuchte Twitter, sowohl wie Instagram auf Neuigkeiten.
Und da war tatsächlich eine bahnbrechende Überschrift:

"Simon Cowell und Brandon Sattler wieder auf freiem Fuß."

Meine Augen weiteten sich, als ich das sah und ich für einen kurzen Moment schien mein Herz auszusetzen.

"NIALL!", schrie ich und sprang hektisch vom Sofa auf, um zu meinem Verlobten zu sprinten, der uns gerade etwas zu Essen machte und dabei lauthals sang.

"Was ist denn, Schatz?", fragte er und war dabei uns Steaks zu machen.

"Sieh mal!", forderte ich und hielt ihm das Handy unter die Nase. Auch er musste große Augen machen, als er die Überschrift des Artikels sah.

"Oh mein Gott...", brachte er heraus und schüttelte langsam ungläubig den Kopf, "Lies mal bitte den Artikel vor."

"Simon Cowell und Brandon Sattler wieder auf freiem Fuß. Aufgrund guter Führung durften die wegen Betruges und uneinheitlicher Falschaussage im großen Ausmaß Verurteilten wieder aus dem Gefängnis. Weder Cowell noch Sattler haben sich bisher über die Geschehnisse geäußert. Klar ist jedoch, dass die ursprünglichen Arbeitsplätze wohl bald wieder von den ausgebildeten Managern übernommen werden können.", las ich vor und bei jedem Wort wurde meine Stimme zittriger, "Unklar ist auch, wie Rosie Westfort und Niall Horan darüber denken, die ja mittlerweile schon verlobt sind und einen kleinen Sohn haben-"

"Einen wundervollen Sohn, mal ganz nebenbei bemerkt", unterbrach mich Niall und musste dabei breit grinsen.

"Ja, das ist er.", stimmte ich ihm mit einem Lächeln zu, ehe ich mich wieder ans Lesen machte, "Weitere Informationen folgen..."

"Wenn ich darüber nachdenke, wie viel wir wegen diesen Arschlöchern durchmachen mussten... Vor allem du...", sagte Niall und wurde dabei immer wütender und seine Stimme fing an vor Zorn zu beben, während er auf das Fleisch einstach.
Das hielt ich für einen guten Grund ihn erstmals in den Arm zu nehmen und ihn davon abzuhalten Simon und Brandon durch die Kraft seiner Gedanken zu töten.

"Niall? Denk nur an die guten Dinge die uns die Beiden beschert haben: Uns, unseren wunderbaren Sohn, unsere Verlobung...", zählte ich auf und schon da fing Niall wieder an zu lächeln.
Ich liebte dieses Lächeln abgöttisch und war unendlich froh darüber, es wieder sehen zu können.

"Du hast Recht", erwiderte er und ich lehnte mich gegen seinen Schulter.

"Ich weiß", sagte ich und gab ihm einen Kuss, bevor ich mich daran machte uns den Tisch zu decken.

Gegenwart:

Becca PoV:

"Becca! Komm du musst auf die... Erhöhung da drüben", sagte mir Larson Bescheid.

Larson war mein bester und einziger Freund hier in London und ich war unendlich froh darüber, dass ich ihn hatte.
Wir hatten und vor knapp drei Jahren kennengelernt, als meine Mutter und ich hierher gezogen waren.
Er hatte uns unheimlich geholfen uns in der Stadt zu Recht zu finden und auch uns Arbeit zu verschaffen, oder eher meiner Mutter, die dann als Assistentin in einer Firma Fuß fasste.
Ja und dann, ein Jahr später, starb sie.

"Komme!", erwiderte ich und schnappte mir noch schnell meine Gitarre, die mir Gino schnell gab.

"Du wirst sie umschlagen", sagte Gino herzlich und ich musste lachen.

"Es heißt umhauen, Gino", korrigierte ich ihn lächelnd und nun fing auch er an zu lachen.

"Wie auch immer", gluckste er und ich machte mich auf zu der provisorischen Bühne.

Diese bestand aus ein paar Bänken, die zusammen geschoben wurden und einem großen Brett, das darüber gelegt wurde.
Zwar nicht die stabilste, aber es ging.

Ich stieg also auf die Bühne und setzte mich auf den kleinen Barhocker, der darauf stand.
Der Scheinwerfer, den Larson gebaut hatte, schien so hell, dass ich die hintersten Besucher nicht mehr sehen und nur mit viel Anstrengung Larson und die erste Reihe überblicken konnte.

Ich gab Larson, der für die Technik zustande war, ein Zeichen dafür, dass er das Mikro an machen sollte und genau das tat er.

"Ähm... Hallo. Ich bin Becca und werde jetzt ein wenig für Sie spielen. Als erstes würde ich einen Song von mir performen. Er heißt I've Got A Heart. Ich hoffe, er gefällt Ihnen.", sagte ich als Vorwort und begann damit meine Gitarre zu spielen.

"'Cause I've got a heart. And I would switch it right now for yours. 'Cause you've got a heart that is not broke by yours. And everytime I'm tryin' to feel, I only lose my chance to go back real. 'Cause I've got a heart that is still broke..", sang ich und achtete für den Rest des Liedes nur noch auf das berauschende Adrenalin, das durch meine Adern floss und mich an meine Bestleistung führte.

Nur der plötzliche Applaus riss mich aus meiner Welt und ich schaute auf, was mir eine jubelnde Menge offenbarte und besonders eine Person stach mir ins Auge:

Simon Cowell



Das erste Kapitel. Schreibt doch mal bitte in die Kommis, was ihr davon haltet



Insgesamt: 1075 Wörter

Stolen SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt