13.07.2018: Es ist Freitag-Nachmittag. Jack betritt das Haus und versinkt noch in der Türschwelle in einem Meer aus Gedanken, welche ihn mit Stress und Kälte füttern, so das er Magenschmerzen bekommt. Keinen weiteren Tag, so denkt er, hält er es in der Schule aus. All diese unmenschlichen Menschen, welche sich von dem Leid der anderen ernähren und ihr Glück aus dem Hass gegenüber jenen ziehen, die schon mit Selbsthass überfüllt sind.
Tag um Tag vergeht und mit jedem mal, das Jack in das Schwimmbad der Negativität gezogen wird, festigt sich mehr das Verlangen, sich aus dieser Gesellschaft auszuklinken. Sechs Wochen ist Jack nun in der Lage, das Haus nicht verlassen zu müssen. Sechs Wochen Sommerferien und an jedem einzelnen dieser Tage wird er abhängiger von diesem Gefühl allein zu sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen und ein Mitglied der Gesellschaft fühlt sich wohl in der Gesellschaft. Extroversion ist ein Beweis der Gesellschaftstauglichkeit, so gibt es die immer stärker werdene Illusion in Jacks Kopf vor. Aber wenn man doch genau durch diesen Umgang mit der Gesellschaft erschöpft wird, wenn man doch gerade aus dieser Zeit des Alleinseins seine Kraft zieht, wenn man doch gerade introvertiert und nicht extrovertiert ist, wie kann man dann ein Teil der Gesellschaft sein? Wie kann man dann der Gesellschaft angehören, welche genau das jeden Tag kritisiert, fragt sich Jack und findet keine Antwort, doch überzeugt sich mehr und mehr von der These, er wäre nicht willkommen in der Gesellschaft und würde nicht zu dieser gehören.
Seit einer Woche haben die Schulen schon wieder geöffnet, doch Jack liegt weiterhin in seinem Bett. Wieso sollte er das Haus verlassen, wenn er außerhalb seines Bettes nicht akzeptiert wird? Außerdem weiß er nicht, wann er zur Schule müsste und wann nicht, da er nicht mehr unterscheiden kann, ob es 8 Uhr oder 18 Uhr ist. Seit sieben Wochen hat Jack nun keine Uhr betrachtet, seine Jalousien immer geschlossen nur sein Zimmer, den Flur und die Küche gesehen. Er hat vergessen was Tag und was Nacht ist. Er hat vergessen, was Zeit ist und auch was Gefühle sind.
So viel Zeit mit sich selbst zu verbringen, hat allerdings auch eine Leidenschaft in Jack geweckt. Das Zeichnen. Statt zu schlafen, schließt er nur seine Augen und zeichnet, was er vor seinen geschlossenen Augen sieht. Er zeichnet jedes Detail, welches aus seinem Unterbewusstsein kurz hervorkommt. Er fühlt, wie seine Gedanken durch die Bleistiftmiene auf das Blatt übergehen und er befreit wird von all den Lasten, welche ihn erdrücken. So liegt er dort im Bett, welches er eigentlich verlassen sollte und Verarbeitet seine Gedanken nicht, wie es vorgesehen wäre, durch Träume, sondern bringt diese Bilder in der Nacht auf ein Blatt Papier.
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RAUCHVERGIFTUNG
Teen FictionTeil 1 Nach einem traumatischen Ereignis entwickelt sich eine rauchartige Leere in Jack bis es zu einer Rauchvergiftung kommt.