#2 – Zu viele Gedanken
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POV Lexa:
Ich bekam nur mehr mit wie Clarke den Raum verließ und mich damit mit einer Schwester und einem Arzt alleine ließ. Ich ersten Moment schlang ich meine immer noch stark blutende Arme an mich und wehrte mich lautstark gegen die ganzen Menschen hier. Mein Kopf dröhnte und ich musste alle Kraft zusammen nehmen und mich ins Sitzen zu bringen. Würden sie es nicht nähen, würde ich sterben und das war es was ich wollte. Ich hatte selbst nicht mal eine Ahnung was in mir passierte, was mich zu so einer Tätigkeit trieb.
Doch kaum saß ich wieder wurde ich wieder ins Liegen gedrückt und meine Arme wurden gewaltsam gepackt und in die richtige Richtung gebracht, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte, oder gar abhaute. In meinen Augen schwammen die Tränen und die ersten rannen mir auch ziemlich schnell hinunter. Ich wollte hier nicht mehr sein, ich wollte auch draußen nicht sein. Es gab eine Erlösung und die brauchte ich. Ich wollte einfach nur mehr sterben. Endlich frei von allen Lasten sein. Vermissen würde mich sowieso keiner. Ich hatte keine Eltern und keine Freunde die mich umarmen würden. Nach dieser Zeit hier, sollte die jemals enden, würde ich in einem Heim landen. Alleine. Auf mich selbst gestellt, ohne einer Person mit der ich Reden konnte. Man hatte mich mit einem Schlag aus dem Leben gerissen, von einer Minute auf die andere war ich ein Waisenkind ohne Zuhause und ohne Freundin.
Ja Freundin. Ich hatte ziemlich früh meine Liebe gefunden, besser gesagt war sie eine Kindergartenfreundin. Sie war auch die erste die Erfuhr, dass ich lesbisch war. Das hatte mich echt Überwindung gekostet, aber ich war stolz es ihr damals gesagt hatte. Das war meine größte Angst, dass sie sich abwenden würde, doch als ich es ihr sagte nahm sie mich nur in den Arm und drückte mich fest und gestand das gleiche. Zu dem Zeitpunkt war ich schon schwer in schwer in sie verliebt, in das Mädchen mit den schneeweißen Haaren, aber ich hatte mich einfach nicht getraut es ihr zu sagen, bis sie es gestand. Es war die schönste Zeit meines Lebens, sie im Arm zu haben und zusammen Zeit zu verbringen, bis am Abend über Probleme reden und Spaß zu haben und dann die Nacht zusammen zu verbringen. Arm in Arm eng aneinander gekuschelt, bis zum Morgengrauen wo uns meist der Wecker trennte.
Wir hatten beide damals beschlossen einfach nie wieder aufzustehen oder wo hinzugehen. Das Bett mit ihr war einfach der schönste Ort auf der Welt. Bei ihr war ich sicher. Mit meinen Eltern hatte ich nie wirklich groß drüber geredet. Wir hatten uns zwar alle lieb, aber waren nicht so eng verbunden. Sie waren oft auf Geschäftsreisen und brachten mir somit schon ziemlich früh bei, wie man allein lebte. Ich wuchs so gesehen in Einsamkeit auf, schlief oft bei Freunden. Okay Freunde waren gut, meist bei Costia oder Gaia. Und dann kam der verhängnisvolle Abend, an dem sich alles änderte. Unser Haus war groß und wir hatten es damals bauen lassen, drei Etagen und große Fenster. Das echte Traumhaus. Ich hatte ein großes Zimmer und einen eigenen Raum im Keller um meinem Hobby nachzugehen, Boxen. Wenn es etwas gab was ich konnte, dann war es Boxen. Aufmerksam gemacht hatte mich Gaia, eine damalige Freundin. Sie hatte mich mit großer Begeisterung mitgenommen, als ich ein paar tage bei ihr wohnte und von dem an kam ich immer wieder ins Training und wurde immer besser.
Ich erinnerte mich gerne an die Zeit. Wir waren beider voller Lebensfreunde und hatten gelacht und alles was mir geblieben ist, waren ein paar Klamotten und ein kleines Zimmer, das ich mir mit einem Mädchen teilte. Clarke machte auf mich einen ziemlich starken Eindruck, wir wussten wieso sie hier war, aber man sah es ihr kaum an. Ja ihre Augen waren rot, vom vielen weinen und ihre Arme Wund und stark vernarbt, dass man die Narben nicht mehr richtig abzählen konnte. Aber bei mir sah es nicht besser aus. Ich hatte schon mit nur elf Jahren aus Problemen angefangen mich zu ritzen. Costia, so hieß meine Freundin übrigens, hatte schockiert reagiert, es aber mit mir wieder in Ordnung gebracht, Stundenlang saßen wir und hatten miteinander geredet und nach Lösungen gesucht und ich war ihr bis heute dankbar, auch wenn sie nicht mehr hier war. Meine Eltern hatten es nie wirklich erfahren. Ja einmal im Sommer, als wir für ein paar Tage im Urlaub waren hatten sie gefragt was das war und ich hatte einfach geantwortet, dass es die Katze von Costia war, obwohl sie keine hatten und sie hatten es einfach so hingenommen. Mein Dad hatte sicherheitshalber aber noch mal gefragt. Das war eine schöne Zeit, unser einziger Urlaub. Das einzige Mal, wo ich am Strand war und wo ich ins Meer ging. Wo wir zusammen eine riesige Sandburg bauten und Eis saßen, dass wir uns alle zu dritt schworen, nie wieder Eis zu essen.
Bei diesen ganzen Gedanken musste ich mich verkrampfen. Ich wollte die Zeit zurück drehen und wieder glücklich sein. Wieder Menschen haben die für mich da waren und um mich herum, nicht dauernd die Ärzte oder Psychologen, welche dachten es würde besser werden. Genau jetzt brauchte ich eine Familie, einen Dad mit mir Sachen unternahm, eine Mom bei der ich mich ausheulen konnte und eine Freundin, die einfach ohne Worte für mich da war.
Nur langsam riss man mich wieder aus meinen ganzen Gedanken. Ich hatte angefangen laut zu weinen und erstickte fast dran. Meine Arme wurden genäht, was ich gar nicht gemerkt hatte, jetzt klebten nur mehr zwei große weiße Pflaster drauf, ja jetzt aber in ein paar Stunden bestimmt nicht mehr. Warum musste Clarke genau in dem Moment in unser Zimmer kommen. Ich hätte es fast geschafft, wäre fast frei. Eine ganz bekannte Ärztin, welche auf den Namen Dr. Tsing hörte stellte sich vor mich und half mir ins Sitzen. Wirkluch freundlich war sie nicht, sie war abweisend, aber lächelte trotzdem vor sich hin. Als sie mich anfasste, zuckte ich heftig zusammen und befreite mich so schnell es ging aus ihren Griffen.
„Fassen Sie mich nicht an“, brachte ich nur hervor und stand auf. Ich war etwas wackelig auf den Beinen, da ich dieses Beruhigungsmittel nicht ganz vertrug. Es war zwar normal, dass man ruhiger war, aber ich konnte kaum gehen. Ich wollte unbedingt so schnell es ging in mein Zimmer zurück, mich hinlegen und schlafen, doch aus dem wurde wieder nichts, denn als ich gehen wollte, wurde ich wieder mit nur einem Handgriff aufgehalten. „Mitkommen Woods, du weißt was jetzt kommt“, meinte sie kalt und zog mich leicht mit.
Stimmt, die Regeln. Wenn man sich selbst verletzte wurde man für 24 Stunden in ein Einzelzimmer gebracht und musste dort die Stunden tot schlagen. Kein Kontakt zu andern und keine Gegenstände. Das bisschen Freizeit was wir hier hatten, verbrachte ich meistens mit lesen und nachdenken. Nachdenken warum ich noch hier war, warum das alles nur mir passierte und wann ich wohl raus kommen würde.
Bücher gaben mir einfach die beste Möglichkeit abzuschalten und in eine Welt einzutauchen, wo alles gut war. Wo es Liebe und Freundschaft gab und keinen Tod. Das half mir oft aus meinen Tiefpunkten, wenn ich mal so zwei Stunden las.
„Ich will aber nicht“, war meine schlichte Antwort, als ich wieder ein paar Schritte weiter ging. Auch wenn ich wusste, dass ich keine Chance gegen sie hatte, wollte ich es wie immer versuchen. „Mitkommen!“, ihr Griff wurde fester und sie zog an mir. Ich hasste Berührungen von Erwachsenen. Mir stiegen die Tränen wieder in Augen hoch, welche so oben versickert waren. Mir wurde wieder heiß und kalt zugleich und meine Beine gaben für einen Moment nach, wieder einmal wurde mir klar, was ich eigentlich getan hatte. Mich holte meine Vergangenheit ein. „Hey Lexa, dun schläfst dich jetzt erstmals aus, dann sind es nur mehr 14 Stunden und dann sehen wir weiter, das ist doch nicht mehr Neues“, seufzte sie und zog mich mit. Ich konnte nur mehr schwer gehen und ließ mich mitziehen, auch wenn ich nicht wollte.
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Till I die
FanfictionClarke kommt, nachdem sie ihren Vater verloren hat, in eine psychosomatische Anstalt. Sie fühlt sich gar nicht wohl und der Umgang mit den Patienten jagt ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. Sie möchte nur mehr nach Hause zu ihrer Mom, obwoh...