6 | Deja vu

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Mein Hals schmerzt. Mein Körper fühlt sich ungewohnt schwer an. Mein Lebenswille ist weg.

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Nicht nach dem, was gestern passiert ist. Es war schrecklich. Immer wieder sehe ich diese Männer, sobald ich meine Augen schließe. Ihre steifen Glieder vor meinem Gesicht und ihr dreckiges Grinsen. Mein Körper zittert immer noch.

Ich zucke stark zusammen, als es auf einmal laut wird. Zellentüren werden geknallt und einige Männer laufen durch den Gang. Kaum ein paar Minuten später, steht auch schon mein Meister vor mir.

Ich bleibe einfach unberührt liegen. Warum sollte ich auch aufstehen? Besser wird es sowieso nicht.

Natürlich muss er mir ein Strich durch die Rechnung machen, indem er mich an den Haaren hochzieht. Er sieht mir mit einem fetten Grinsen in die Augen.

"Kleiner heute ist deine Chance hier raus zu kommen"

Kaum hat er das gesagt, weite ich meine Augen. Ich kann hier weg? Mein Blick scheint ihm zu gefallen, denn er fängt an laut zu lachen.

"Vorausgesetzt dich will jemand", raunt er mir gefährlich ins Ohr.

Redet er von einer Auktion? Im nächsten Moment macht er mir schon ein Halsband um und befestigt meine Hände mit Fesseln hinter meinem Rücken. Ich quieke erschrocken, als er mich plötzlich hochhebt und aus der Zelle trägt. Er bringt mich in einen kleinen Raum mit vielen Kostümen und Schminkzeug.

Zwei Frauen stehen vor dem Spiegel und bereiten etwas vor. Sie drehen sich zu mir und mustern mich von oben bis unten, was mich rot werden lässt. Das ist echt unangenehm.

Die Beiden besprechen sich leise und decken dann mit Make-up die Striemen, die ich von den Rutenhieben bekommen habe ab. Sie behandeln mich wie eine Puppe und drehen mich so, wie es ihnen gerade passt. Zum Schluss ziehen sie mir eine enge Unterhose an, mehr leider nicht.

Mein Meister betrachtet mich zufrieden und befestigt eine Leine an meinem Halsband, bevor er mich dann mit sich zieht. Ich folge ihm und achte dabei darauf, nicht zu stolpern.

Wir kommen in einem großen Saal an. Alles fühlt sich an wie ein riesiges deja vu. In dem Saal sind überall Glasvitrinen, in denen vereinzelt Menschen eingesperrt sind. Mein Meister schubst mich ebenfalls in eine Vitrine und befestigt meine Hände über meinem Kopf.

Ich habe Angst. Wieder weiß ich nicht, wo ich enden werde. Ein paar Leute kommen zu meiner Vitrine und Mustern mich mit lüsternen Blicken.

Ganz dumpf höre ich eine Durchsage, doch ich kann nicht viel Verstehen. Die Gäste haben alle die gleiche Uhr, mit dieser können Sie Informationen über uns 'Ausstellungsstücke' abrufen und Gebote abgeben. Über den Vitrinen der anderen sehe ich Zahlen als Hologram schweben. Sind das die Höchstgebote?

Kurz werfe ich einen Blick nach oben und sehe das Höchstgebot für mich. Das Blut in meinen Adern gefriert.

Es ist das höchste Gebot von allen!

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Kommt sehr spät, aber hier ist es endlich, das neue Kapitel! ^^"
Hoffe es geht so :P

PS: Ich suche immer noch Namen! ;-; plz help

LowlifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt