Kapitel 1

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Schon wieder Schule.

Schon wieder riesige Mengen an Menschen die ich entweder hasse, nicht kenne oder die mich hassen. Naja das ist ja meistens so.

Ich bin eher zurückgezogen. Ich halte mich von den andern fern und höre Musik. Die meisten lassen mich dann auch in Ruhe. Außer vielleicht die Jungs in meiner Klasse, wie die aufs Gymnasium gekommen sind, sollte man sich echt mal fragen. Sie ziehen mich auf, weil ich immer Bands, die sie nicht kennen, höre. Und weil ich einen anderen Style habe. Weil mich generell gleichaltrige Menschen ankotzen. Insbesondere in der Altersklasse 12-19 fühle ich mich unwohl. Manchmal nennen Sie mich Außenseiter, Eckenkind oder Emo. Aber damit kann ich leben. Es ist erstens nur manchmal und zweitens sind es eh immer nur die gleichen Sachen. Auch wenn es etwas anstrengend ist.

Die Schulglocke klingelt. Wie jeden Tag um Punkt acht uhr. Alle gehen in das Schulhaus. Sie gehen furchtbar langsam und so träge, dass man beim gehen mit dieser Masse beinahe wieder einschläft. Niemand hat an einem Montagmorgen Lust, Unterricht zu haben, geschweige denn, auch noch mitzumachen.

Im Klassenraum steht unsere Lehrerin vorne. Leise fängt sie an zu sprechen, bei unserer Lautstärke ist allerdings kaum etwas zu verstehen:"Könnt ihr alle mal leise sein! Ich habe eine wichtige Ansage zu machen.

RUHE!"

Alles wird ruhig. Sie macht noch eine Pause, die vielleicht einfach dramatischer sein soll, bevor sie dann endlich weiterspricht.

" Danke, nächstes mal bitte gleich so! Guten Morgen erst mal. So dann fang ich jetzt an. Zuallererst klären wir etwas Organisatorisches. In der nächsten Woche werden wir zwei neue Schüler bekommen. Ein Mädchen namens Rebella White und einen jungen namens Jake Schelby. Sie kommen nicht von hier und haben auch keine deutschen Wurzeln. Ich bitte euch, sie nicht auszustoßen, zu mobben oder sonst irgendwie zu verletzen, wir sind hier schließlich auf einem Gymnasium. Ich freue mich schon sehr auf die beiden und hoffe, dass ihr Sie gut aufnehmen werdet."

Es ist schon wieder Montag. Die letzte Woche verging eigentlich nur schleppend, aber jetzt istsie vorbei und es sind nur noch 6 Monate bis die Sommerferien anfangen.

Auf dem Weg zur Schule spricht mich ein Mädchen an, sie ist kleiner als ich, was eigentlich relativ selten ist, bei meiner Körpergröße von 1,58, doch sie wirkt als wäre sie höchstens 1 Jahr jünger als ich.

Das Mädchen beginnt die Konversation mit den Worten:"Sorry, ich glaube das kommt jetzt ein bisschen komisch, aber kannst du mir den weg zur Schule zeigen? Das wär echt voll nett von Dir."

"Klar komm mit, aber ich höre Musik also quatsch mich bitte nicht voll, danke."antworte ich ein bisschen schnippisch. Doch irgendetwas in mir sagt mir, dass ich sie von irgendwoher kenne.

Sie kommt mir so vertraut vor, als würde ich sie seit Jahren kennen. Aber das hat man ja bei manchen Menschen. Ist ja auch egal. Sie klebt den kompletten restlichen Schulweg an mir, folgt aber glücklicherweise meiner Bitte und spricht kein Wort.

Wir kommen in der Schule an und ich gehe direkt zu meiner Klasse, während sie mir weiterhin folgt. Sie bedankt sich bei mir und geht nach vorne zum Lehrertisch, ich gehe zu meinem Platz. Vor und neben mir sind noch Plätze frei, genauso wie in der ersten Reihe noch 4 von 6 Plätzen frei sind.

Auch wenn sie mir sehr nett vorkommt, ich meine sie kann ihre Klappe halten, will ich nicht das sie sich neben mich setzt, schließlich fühle ich mich hier allein viel wohler.

Puh, Glück gehabt, sie hat sich vor mich gesetzt.

Am Dienstagmorgen dachte ich, es würde ein ganz normaler Schultag werden, mit Bio, Mathe, Französisch und Kunst. Zu früh gefreut.

Verwandlung in der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt