Prolog

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Hii! Also, das hier ist meine neue Geschichte und auch wenn das noch nicht so deutlich ist, ist das eine Fanfiction und zwar zu der Serie Reign. Es geht um die (neue) Protagonistin. Später geht die Geschichte dann doch mehr auf die Serie ein. Solange sie nicht am Hof ist, werdet ihr nicht viele Parallelen finden. Ich hoffe doch sehr, ich bleibe hier nicht allein. Ihr wisst, was ich meine XD Habt Spaß!

Ein halbes Jahr später

,,Ich nehme sie",biete ich an und wiege die süße May in meinen Armen. Sie wird immer schwerer und ihre Wangen sind tatsächlich die vollsten, die ich je gesehen habe. Ich schaue in ihre strahlenden Babyaugen und vergesse dabei, wie anstrengend dieser scheinbar nie endender Tag war . . .und noch immer ist. ,,Ist schon gut, du kannst ruhig gehen", meint Zac. Viel zu schnell kehre ich in die Realität zurück. Viel länger hätte ich diesen einen schönen Moment genießen sollen, doch Fakt ist: Meine Arbeit ist getan und ich sollte mir meinen verdienten Schlaf gönnen. Wieso also bei den Nachbarn bleiben und deren Kind unnötigerweise länger halten? Sie wurde mit reichlich Nahrung versorgt, wie es lange nicht mehr möglich gewesen ist, ich habe, seit ich in der Frühe aufgewacht bin, dafür gesorgt, dass sie nicht allein ist und sich nicht in den Schlaf weint. Ich kann beruhigt mit dem wenigen Geld, das für meinen Vater und mich doch so wertvoll ist, gehen. Ich schaffe es zu lächeln und hebe den Blick. ,,Ist gut", meine ich. Zac nickt und will sie mir abnehmen. Ich überreiche sie ihm. ,,Ruh dich aus, Julia" Ich nicke unzufrieden und nehme das wenige Geld, das auf dem Tischchen im Flur für mich bereit steht. Er begleitet mich wie üblich zur Tür. Ich verabschiede mich leise von ihm und wünsche ihm und seiner Familie noch eine gute Nacht. Warum auch immer verabschiedet er sich nicht. Kein Tschüs, kein Winken, kein freundliches Lächeln. Ich wundere mich jedes Mal. Er ist immer so freundlich zu mir. Wir kommen gut klar, doch er hält es nie für notwendig, etwas zu sagen, wenn er mich zur Tür begleitet. Als ich das erste Mal auf seine kleine Schwester aufgepasst habe, habe ich gedacht, ich hätte ihn bloß nicht gehört. Beim zweiten Mal habe ich nicht darauf geachtet und jetzt. . . weiß ich, dass er es nie tut. Ich wundere mich, halte es aber nicht für unhöflich. Ich laufe geradewegs auf die andere Straßenseite und spüre den kalten Wind. Ich laufe in die rechte Richtung und bleibe vor unserem bescheidenen Haus stehen. Mein wirres, langes Haar fliegt mir ins Gesicht. Ich lasse die Strähnen hinter meinen Ohren verschwinden und werfe den Kopf in den Nacken. Wider Erwarten habe ich die freie Sicht auf unzählige Sterne. Sie sind so weit und zu schön für diesen Planeten. Zu atemberaubend für diese Welt. Für meine Welt. Ich will nicht ins Haus. Ich bin müde und würde meine Beine gerne auf der Matratze ausstrecken, doch ich will Dad nicht sehen. Er würde meine Laune nur noch verschlechtern. Ich setze mich auf die Treppen vor der Eingangstür und lausche dem Wind, der den Kampf mit meinen Haaren gewinnt. Es ist schon recht kühl, doch ich will die frische Luft einatmen. Die Einsamkeit wird mir dann irgendwann doch zu viel und ich gehe hinein. Ich sehe meinen Vater wegen des gedämpften Lichts am Schreibtisch sitzen. Wie ich es mir schon gedacht habe. Ich kann ihn mir nicht ansehen. Es geht ihm besser. Wieso? Warum muss sich diese tiefe Trauer in mir breitmachen? ,,Nimm das nächste Mal die dickere Jacke" Er zeigt auf die dunkle Winterjacke des letzten Jahres. ,,Du wirst sonst noch krank",sagt er mit besorgter Stimme. Ich nicke und schaue ihn an. Er sieht mir an, dass ich lieber allein wäre und dass ich es nicht ertragen will. Natürlich kennt er den Grund nicht. Er fragt ja auch nicht. Seit einem halben Jahr fragt er nicht. Er will es wissen, mir aber nicht antworten. Warum geht es dir nach ihrem Tod nicht so schlecht wie mir, Dad? Wieso ist es für dich so viel leichter, wenn es mich doch so viel Zeit gekostet hat und es immer noch tut? Ich gebe seit Mom nicht mehr da ist kein englisches Wort mehr von mir und arbeite doppelt so lang. Ich bin seitdem nicht mehr zufrieden mit dem, was ich habe, mit dem, was noch vor mir liegt. Es bringt mich einfach nicht mehr zum Lächeln. Es sind jetzt die seltsamsten Kleinigkeiten, die mich ab und zu erfreuen. Ich denke dabei an Lynn, die gütigste und schönste Schwester, die man sich nur wünschen kann. Ich beginne ihr Lachen zu vermissen, ihre Stimme und ihre Unordnung. ,,Ich habe den hier bekommen" Dad hält stolz einen Briefumschlag zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger. ,,Sehr geehrter Monsieur D'Eviolette, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen. . ." Ich will mich nur noch aufs Ohr hauen. Eine Mütze voll Schlaf würde mir guttun, ja vielleicht sogar Wunder bewirken. Er liest den Rest vor und stellt sich hin. ,,Das ist . . . schön" Er soll bestimmte Papiere und Güter an den Hof bringen. Ich weiß, das erfreut ihn, da er den Alltag als langweilig empfindet. Er liebt Neues, das habe ich von ihm. Mom blieb bei den Traditionen und liebte die Klassik und mit ihr die Klassiker. Ach Mom, wie ich sie liebe und mit jeder Sekunde mehr vermisse. Wie sehr sie mir doch fehlt. ,,Ich habe mir gedacht, du solltest es wissen" Ich nicke erneut. ,,. . . Weil ich nämlich will, dass du mich begleitest, Julia" Erwartungsvoll sieht er zu mir. Ich runzle die Stirn. Was für eine seltsame Bitte. ,,Ich will viel lieber zu May" John schüttelt den Kopf. ,,Dann siehst du den Hof. Ich darf das. Ich will dir das prachtvolle Schloss zeigen" Ich schließe die Augen und überlege und überlege und . . . denke, es wäre sinnvoller zu arbeiten. Ich lege den Beutel voll Geld auf seinen Schreibtisch und stehe direkt vor ihm. ,,Ich kann mir das Schloss ansehen und auf dich warten" Er will etwas sagen, verstummt aber. ,,Es käme mir falsch vor, einfach reinzugehen",gestehe ich, wobei ich es einfach als unsinnig empfinde. Er versteht es. Klar, er kennt mich. Ich verschwinde ins Bad und werfe mich in meinem Zimmer auf die Matratze. Ich denke an die schönen Dinge des Tages. May ist so schön, so jung, hat keine Sorgen und doch ist ihre Familie nicht besser dran als meine. Wieso fand ich es heute so schön, sie in meinen Armen zu halten? Ich fand es oft lästig, da sie nie stillhält. Zac muss wie auch sein Vater täglich arbeiten und die Mutter Soleil wird behandelt, da sie schwer krank ist. Eigentlich verständlich, dass May nicht ruhig schlafen kann. Dabei hat sie von alledem keinen blassen Schimmer. Das Aufwachen war heute auch sehr angenehm. Es war sogar sehr angenehm. Ich wollte gar nicht aufstehen, weil es für einige Sekunden so schön war. Es lag am Traum. Leider Gottes kann ich ich nicht mehr daran erinnern, worum es ging. Meine Lider werden schwerer und ich sehe genau diese zwei Augenblicke mehrmals vor meinem inneren Auge. Die schönsten des Tages.

Es ist kalt, zu kalt für den April. Zu eisig für meinen Geschmack. Kein Trost. Mit dem Korb voller Papiere in der Hand und meinem schneeweißen Mantel, den ich anziehe ,warte ich auf Dad. Er sucht bestimmt irgendetwas und zwar hektisch.

Ich starre auf die andere Straßenseite und sehe wenige Menschen. Eine Dame schaut zu mir und ich sehe schnell zu meinen Schuhen. Sie sind auf Dauer doch ziemlich langweilig und ich wage einen weiteren Blick auf die andere Seite. Jemand ist stehengeblieben. Ein Mann mit einer dunklen Mütze über dem Kopf. Er schaut mir auf die Schuhe, Ich runzle die Stirn. Äußerst merkwürdig. Ich steige die wenigen Treppen hinunter und gehe einen Schritt vorwärts. ,,Hallo?",rufe ich. Er sieht auf und lächelt kurz, sehr kurz. Ich nehme meine eiskalten Hände aus der Manteltasche. Er nimmt die Mütze ab und überquert die Straße. ,,Guten Morgen",begrüßt er knapp und freundlich. ,,Zac", bemerke ich überrascht.

Es ist 9:20 Uhr in der Frühe. Für meine Verhältnisse recht spät. Er geht bestimmt in die Kirche. Es ist Sonntag, weshalb er heute nicht arbeiten muss. Wie es wohl seiner Mutter ergeht? Wo ist Soleils Mann? Ich schüttele den Kopf. Vielleicht sind sie schon dort. . . das geht mich überhaupt nichts an.

,,Überrascht, dich zu sehen"

Ich wohne hier? Das weiß er aber. Wieso also dieser Kommentar?

,,Ich. . ." Ich zeige auf die Eingangstür und beiße mir auf die Unterlippe. ,,warte auf meinen Vater. Er muss etwas liefern und ich werde ihn begleiten", erkläre ich. Er nickt und ich bemerke seine Haut, deren Farbe sich wegen der Kälte rötlich verfärbt. Seine Wangen hat es besonders erwischt. ,,Er muss sich riesig freuen. Es ist immerhin Sonntag. Wenn ihr bei etwas Hilfe gebrauchen solltet" Ich schüttele schnell den Kopf. ,,Danke, aber nein. Ich wüsste auch nicht wobei" Er nickt. ,,Ich will, dass du weißt, ich helfe euch gern"

Ich versuche zu lächeln. ,,Ist angekommen. Bist du auf dem Weg zur Kirche?" Er schüttelt den Kopf. ,,Ich wollte nur an die frische Luft, bevor ich wieder heim gehe" Verständlich. . .

,,Ich bin jedenfalls froh, dich gesehen zu haben"

Ich zeige erneut ein Lächeln. Bevor ich etwas erwidern kann, ist er schon verschwunden. Dann geht das Gespräch eben nicht weiter. . . Vielleicht hat er meine Laune einfach satt. Man sieht mir die Trauer an. Mann, was habe ich denn erwartet? Dass ich ein paar Wochen nicht ansprechbar bin und danach ist alles wie zuvor? Bestimmt nicht. Eher werde ich von einem Vogel angesprochen. Super Vergleich, Julia! Es ist knapp über 0 Grad und du denkst an Vögel. . . Das kann doch wirklich nur von dir kommen.

,,Wir fahren mit einer Kutsche, stell dir vor!" Johns Stimme verrät, wie vorsichtig er mit mir umgeht. Er will erfreut klingen, mit mir Spaß haben, es aber nicht überstürzen. Erst das Laufen erlernen, bevor du zu rennen beginnst.  

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 14, 2017 ⏰

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