Lucy und Paul #2

Kapitel 1:

Wir landeten auf dem nassen Gras im Jahr 1912. Wobei Paul elegant im stehen landete und ich wieder am Boden lag. Aber das machte mir nichts aus. Sofort musste ich daran denken, dass wir jetzt nie wieder in unsere Zeit zurück können. Und dass wir Gwendolyn nicht aufwachsen sehen können trieb mir sofort die Tränen in die Augen. Paul wickelte den Chronographen wieder in die Decke und setzte sich dann zu mir. Ich hatte in der Zwischenzeit schon angefangen zu weinen und sah, dass Paul auch mit den Tränen kämpfte. " Sind die Papiertaschentücher eigentlich schon erfunden?", fragte ich irgendwann. "Keine Ahnung! Aber ich hätte ein stilechtes Stofftaschentuch mit Monogramm anzubieten.",  sagte er und gab es mir. " G.M.", laß ich vor, " Hast du das etwa von Grace geklaut?" " Sie hat es mir freiwillig gegeben. Du darfst es ruhig vollschniefen, Prinzessin. ", sagte er und ich trocknete mein Gesicht. " Jetzt ist es ruiniert. Tut mir leid. ", sagte ich, als ich es ihm zurück gab. " Ach was! In diesen Zeiten hängt man es zum Trocknen in die Sonne und benutzt es noch einmal. ", erklärte er mir, " Hauptsache du hast aufgehört zu weinen. " Sofort kamen die Tränen wieder hoch. " Wir hätten sie nicht im Stich lassen dürfen. Sie braucht uns doch! Wir wissen gar nicht, ob unsere Bluff funktioniert, und wir haben keine Chance, es je zu erfahren. " " Tot hätten wir noch weniger genutzt.", sagte er. " Wenn wir uns nur mit ihr hätten verstecken können, irgendwo im Ausland, unter falschem Namen, nur bis sie alt genug wäre... ", versuchte ich es weiter, aber Paul schüttelte den Kopf und sagte:" Sie hätten uns überall gefunden, das haben wir doch schon tausendmal durchgesprochen. Wir haben sie nicht im Stich gelassen, wir haben das einzig Richtige getan: Wir haben ihr ein Leben in Sicherheit ermöglicht. Zumindest die nächsten sechzehn Jahre." Ich schwieg kurz und hörte Geräusche in der Nähe. " Ich weiß, dass du recht hast. Es tut nur so weh zu wissen, dass wir sie nie wieder sehen werden.",sagte ich und wichte meine Tränen weg. " Wenigstens werden wir uns nicht langweilen. Früher oder später werden sie uns auch in dieser Zeit aufstöbern und uns die Wächter auf den Hals hetzen. Er wird weder den Chronographen noch seine Pläne aufgeben. ", sagte ich und Paul grinste. " Vielleicht waren wir ja doch schlauer als er oder das andere Ding funktioniert am Ende gar nicht. Dann sitzt er fest. ", sagte er. " Ja, schön wär's. Aber wenn doch, sind wir die Einzigen, die seine Pläne durchkreuzen können. ", antwortete ich. " Schon deshalb haben wir das Richtige getan.", sagte Paul, stand auf und klopfte sich den Dreck von seiner Jeans. " Komm jetzt! Das verdammte Gras ist nass und du sollst dich noch schonen.", sagte er und zog mich hoch. Dann küsste er mich kurz und ich schaute mich um. " Was machen wir jetzt? Ein Versteck für den Chronographen suchen?", fragte ich. " Ja. Aber erstmal plündern wir die Depots der Wächter und decken uns mit Geld ein. Und dann könnten wir den Zug nach Southampton nehmen. Dort geht am Mittwoch die Titanic auf ihre Jungfernfahrt. ", antwortete er und ich lachte:" Das ist also deine Vorstellung von SCHONEN!  Aber ich bin dabei." Paul lächelte und küsste mich nochmal. " Ich dachte eigentlich... Du weißt doch, dass Kapitäne auf hoher See die Berechtigung haben, Ehen zu schließen, nicht wahr, Prinzessin? ", sagte er und ich fragte erstaunt :" Du willst mich heiraten? Auf der Titanic?  Bist du irre?" " Das wäre doch sehr romantisch.", meinte er. " Bis auf die Sache mit dem Eisberg.", sagte ich und drückte mich eng an ihn. " Ich liebe dich so sehr.", sagte ich dabei. " Willst du meine Frau werden?", fragte er mich. " Ja... Aber nur, wenn wir spätestens in Queenstown wieder aussteigen. " " Bereit für das nächste Abenteuer, Prinzessin? ", fragte er mich. " Bereit, wenn du es bist. ", gab ich wie immer als Antwort.

Ich weiß...Das ist jetzt ganz genau wie im Buch...Aber Ich wusste nicht wie ich es hätte anders schreiben sollen.