Der Besuch war gegangen. Ich war wieder in meinem Bett. Lag da, hörte Musik, starrte gegen die Wände, dachte nach.
Ich dachte sehr viel. Egal ob ich es wollte oder nicht. Gedanken überfluteten mich, ich konnte es nicht kontrollieren. Auch wenn ich nicht denken wollte, dachte ich. Es gab kein entkommen.
Mein Handy klingelte und ich schaute drauf. Gemma.
Gemma ist meine Schwester. Sie ist um einiges älter als ich. Sie ist bereits 27 Jahre alt. 11 Jahre älter als ich. Sie wohnt nicht mehr bei uns. Sie hat eine eigene Wohnung. Eine schöne kleine Wohnung, 30 Minuten von uns entfernt.
Ich ging ran.
"Hey" gab ich von mir."Hallooo" gab sie Energie geladen zurück. Ich liebte es sie so zu hören. Es machte mich glücklich.
"Was machst du?" fragte sie direkt danach."Nichts. Ich liege im bett" erwiderte ich und lächelte in mich hinein.
"Schon wieder? Na los steh auf! Mach was, geh raus! Motivier dich! Du bist Gesund und liegst nur wie ein fauler Sack im Bett!" und nun fing das schon wieder an. Das sagte sie mir jedes mal. Natürlich wusste ich, dass das alles nur gut gemeint war.
Ich verdrehte die Augen und seufzte leise.
"Gem ich hab da grad wirklich keine Lust drauf lass mich bitte" ich lachte leise.Daraufhin seufzte sie, aber lachte dennoch. Sie begann zu husten. Es war kein normales Husten. Nicht das eines normalen, gesunden Menschen.
Gem war nicht Gesund. Gem hat eine schwere Krankheit. Die Krankheit die sie hat ist unheilbar und so leiden auch wir daran, mit dem Gedanken dass sie jeden Moment sterben kann. Gem sollte nicht lange Leben. Sie sollte von Ihrer Geburt an schon sterben, aber Gem war sehr stark. Sie ist sehr stark. Der Arzt sagte immer sie würde nicht lang leben, aber sie wird dieses Jahr 28 Jahre alt. Ich kann es immer wieder mit Stolz sagen.
Sie hat eine Kämpfernatur. Egal wie schlecht es ihr geht, im nächsten Moment steht sie vor dem Spiegel, macht sich schick, versucht sich zu motivieren. Das habe ich schon immer an ihr bewundert. Egal was passiert, sie versucht alles immer positiv zu sehen. Ich könnte das nicht. Zumal ich pessimist und realist bin.
Ich war wieder am Handy. Nebenbei telefonierte ich mit Gem. Ich hatte ein paar Internet Freunde mit denen ich schrieb. Ich hatte einen guten Freund. Er hieß Mark. Wir verstanden uns echt gut. Ich mochte ihn. Er war ein treuer und guter Freund.
Er wusste von ihm. Er kannte ihn auch. Wir hatten damals eine Gruppe zusammen und haben immer zusammen geschrieben. Mark kam auch von der Ferne. Wir konnten uns nicht nicht treffen. Aber ich wartete sehnlichst darauf ihn eines Tages zu treffen.
Ich hatte mit der Zeit sehr viele Internet Freunde. Ich war in vielen Gruppen und verstand mich auch mit den meisten recht gut. Es waren hauptsächlich gruppen über irgendwelche Bands die ich so mochte.
Im Internet war es leicht Freunde zu finden. Menschen die einen mochten, egal wie man war. Ob man komisch war oder einfach nur anders. Im Internet gab es Personen für jedermann. Man findet leicht Freunde, aber genau so leicht verliert man sie auch.
Sobald man sich nicht mehr versteht, ist man mit einem Klick zu vergessen. Die Nummer wird gelöscht, blockiert auf allen Social Media Netzwerken und das wars. So einfach ist es im Internet Freunde kennen zu lernen und sie zu verlieren.
Ich habe so gut wie keine Internet Freunde mehr. Nur noch 2-3, denn mit der Zeit realisierte ich, dass man sich von solchen Leuten fern halten sollte. Egal wie toll und wie perfekt sie schienen, sie waren es nicht. Jeder Mensch hatte seine Macken. Gerade Menschen die man aus dem Internet kennt, haben die größten Macken. Man hat diese Menschen nie im echten Leben gesehen, weis nicht wie sie im echten Leben aussehen, wie sie gehen, wie sie stehen, wie sie sich bewegen oder wie sie sprechen.
Das einzige was wir sehen ist was sie uns zeigen. Wie sie sich präsentieren durch das Internet. Ich habe mit der Zeit einige Menschen im Internet kennen gelernt. Ich weis ich bin erst 16, aber ich durfte schon einiges zu Gesicht bekommen. Falsche Menschen, zwei Gesichter, leere Versprechungen, ersetzt zu werden, Menschen die dir ins Gesicht lügen. Alles davon und das nicht nur von Leuten im Internet. Mit der Zeit hört ein Mensch auf zu glauben, zu vertrauen, wird gefühllos.
Dennoch versuche ich positiv zu bleiben. Ich konzentriere mich auf die Dinge die mir wichtiger sind. Wie zum Beispiel meine Schwester die mich grad schon wieder mit irgendetwas voll labert.
"Kommst du nächstes Wochenende wieder?" fragte sie mich.
"Mhm ja, wenn wir nichts vor haben" lachte ich leicht.
"Gut, ich freu mich" gab sie freudig von sich.
Ich liebte sie so sehr. Sie ist im Moment alles für mich, alles was zählt.
🍑🍑🍑
Hellooo 😄
Wie gefällt euch die Geschichte bis jetzt?
All the love
M.
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Strong
FanfictionIn dieser Generation war es nicht sonderlich leicht zu leben. Man muss sich der Menschenmenge anpassen, man sollte nicht auffallen. Wenn du anders bist als die anderen wirst du direkt anders angeschaut. Du bist nicht einer von ihnen, du bist ein fre...