Grünes Licht

Kapitel 1 - Das tödliche Gespräch

"Ich habe dir doch gesagt, dass ich gehen muss." Stille. "Ignorier mich jetzt nicht, Marie. Marie!" Ich wollte gerade aufgeben und auflegen als ich in der Leitung ein Klopfen hörte. "Marie?", fragte ich unsicher. Es klopfte erneut. Dann folgte ein kurzes rauschen und mein Lieblingslied war zu hören. "Don't let this be our final song, whoa", ertönte es in der Leitung. Ich hoffte nur auf einen schlechten Scherz von Marie, doch das war nicht ihre Art. Sie war hörbar sauer als ich ihr mitteilte, dass ich Schluss machte. Sie war noch bis im Oktober in den USA, wo sie als Haushaltshilfe arbeitete. Ich musste Schluss machen, es gab keinen anderen Weg. "Du kannst mich nicht hier lassen. Du kannst nicht einfach wegziehen. Das geht nicht." Ihre Worte hallten wie ein Echo in meinem Kopf. Es musste sein. Ich musste sie zurücklassen.

Plötzlich wurde ich durch eine tiefe Stimme aus meinen Gedanken gerüttelt. "The green light, I want it", dröhnte es aus meinem neuen Smartphone, das sie mir zu unserem zweiten Jahrestag schenkte. Ich war verwirrt. Ich kannte den Text, er war aus einem anderen Lied, was mir sehr gefiel und welches in meiner Spotify Playlist am öftesten abgespielt wurde.

Dann ging alles Schlag auf Schlag. Ein stöhnen. Ein Schrei. Gelächter. Ich hatte Angst um Marie. Ich ahnte dass ihr etwas zugestoßen war. Ich spüre sowas. Plötzlich hörte ich nichts außer einer angsteinflößenden Stille. Es war zu spät, er hat ihr etwas angetan. Ich rief umgehend die Familie an, in der Marie aushalf. Sie alarmierten die Polizei, doch es war zu spät.