Ich schließe die schwere Metalltür auf und trete in das große, rote Einfamilienhaus. Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen habe, sinke ich schwer atmend an der Tür hinab, auf den Boden. Ich habe mich mal wieder überschätzt, aber das ist mir egal. Auch daran, dass ich morgen mit einem höllischen Muskelkater extra training haben werde, störe ich mich im Moment herzlich wenig. Während ich mir meine Laufschuhe ausziehe, rufe ich nach meiner Mom, bekomme jedoch keine Antwort. Seltsam eigentlich, normalerweise ist sie Nachmittags immer zuhause, aber egal. Mein Durst siegt über meine Verwunderung. Ich brauche jetzt dringend etwas zu trinken, sonst verdurste ich noch hier an die Tür gelehnt, mit matschigen Schuhen und schwitzig.
Also rappele ich mich schließlich doch noch hoch und schlurfe in die Küche um mir Wasser zu holen. Als ich mein zweites Glas heruntergestürzt habe, trinke ich langsamer und kontrollierter, so fällt mir dann auch endlich der Zettel auf, welcher auf dem sauberen Küchentisch liegt.Bin beim einkaufen und bring auch Energieriegel mit. Ich komme so um halb sechs und fange dann an zu kochen. Mach du doch schon mal Hausaufgaben. Und melde dich bitte bei Herr Liszt, er wollte etwas mit dir besprechen. Mom
Ich seufzte, dann drehe ich mich um und verlasse die Küche um die Treppe rauf, in mein Zimmer zu gehen. Eigentlich würde ich mich jetzt am liebsten ins Bett legen, doch ich weiss, dass das nichts bringt. Also stelle ich mich schnell unter die eiskalte Dusche und setze mich dann, mit noch nassen Haaren an meinen Schreibtisch um zu lernen.
Ich sitze gerade eine Stunde am Schreibtisch, als ich höre wie im Erdgeschoss die Tür geöffnet wird, also laufe ich runter und begrüße meine Mom mit einer Umarmung. Danach helfe ich ihr die Einkäufe aus dem Auto in die Küche zu tragen.
Als ich fertig bin, will ich mich wieder in mein Zimmer verziehen, doch Mom hält mich zurück:"Warte, hast du schon mit Herr Liszt telefoniert?"
Als ich verneinend den Kopf schüttle, sieht sie mich streng an und bedeutet mir, es schnell hinter mich zu bringen, also laufe ich in das Wohnzimmer, schnappe mir das Telefon und lasse mich auf die Couch fallen. Als das Piepen ertönt, muss ich ein Gähnen unterdrücken und setze mich etwas aufrechter hin.
"Kim Liszt, Hallo?!"
"Hallo, hier ist Sky, wieso wolltest du mich sprechen?"
"Ah, Sky. Du weißt doch, ich habe dich und Ellie gestern zu extra training verdonnert. Naja, um ehrlich zu sein, war das nur ein Vorwand."
Ich ziehe scharf Luft ein und stoße sie dann ziemlich laut wieder aus.
Was sollte das den jetzt heißen?
"Morgen kommt ein Scout von FC Bayern um euch zwei zu sehen, ich wollte nicht, das da alle dabei sind."
Als ich das höre falle ich vor Schreck von der Couch. Das kann doch nicht sein, Ellie und ich, bei Bayern, das war unvorstellbar, aber vor allem ziemlich aufregend.
Plötzlich wurde ich von einer Stimme wieder aus meinen Gedanken gerissen, in denen ich schon mit Ellie im Bayern Trikot in der Allianz Arena stand.
"Was jetzt, kein Gekreische, oder rum Gehüpfe? Freust du dich denn nicht?"
"Doch, doch, natürlich, aber die haben doch nur zwei U17 Mannschaften, wie sollen Ellie und ich denn mit 16 jährigen mithalten?"
"Also, wenn sich dieser Scout für euch entscheidet, dann geht er davon aus, das ihr mit denen Mithalten könnt."
"Ok, na gut, dann lege ich mich jetzt ins Bett und schlafe bis morgen. Um wie viel Uhr sollen wir da sein?"
" Also der Scout kommt um 15 Uhr, aber es wäre gut, wenn ihr beiden schon etwas früher kommen könntet. Wie wäre es mit 14:00 Uhr? Dann habt ihr noch Zeit euch umzuziehen und etwas warm zu machen, bis es ernst wird."
"Okay, wir werden da sein."
"Ach und Sky, noch etwas."
"Ja?"
"Ich erwarte morgen nicht 100% von euch, sondern 110%, haben wir uns da verstanden?"
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Sweet Dreams, hard Life
FanfictionTräume hat jeder, doch nicht viele verwirklichen sie. Freunde haben viele, doch würden sie für dich auch auf die andere Seite der Welt fliegen? Familie haben alle, und jeder muss den Schmerz ertragen, wenn jemand geht. Das Leben ist hart, manchmal...