TIMS SICHT
"Endlich kann ich dich in den Armen halten, Kleiner." lachte ich ihn an und wuschelte durch seine fluffigen Haare.
"Lass das, Tim." sagte er eingeschnappt und hielt meine Hände fest.
Seine Handflächen waren leicht rau, aber nicht unangenehm.
"Warum hast du nicht eher was gesagt?" fragte der Kleinere und blickte mich unschuldig an.
"Ich wollte das du mich zeichnest, als unbekannten Jungen. Ich wollte nicht, dass du meinen Charakter mit zeichnest. Ich wollte einfach nur ein Bild von mir, ein Bild von dem Jungen, den Fremde sehen." sprudelte es aus mir heraus.
"Ich wusste gar nicht, dass dir Kunst so wichtig ist. Ich wusste ja nicht mal, dass du dich zeichnen lässt."
Ich spürte seinen Blick über mich wandern und lächelte, als seine Augen, meine fanden.
"Du hast wunderschöne Augen." sagte ich, währenddessen ich versuchte jede einzelne Farbe in ihnen aufzunehmen. Ich sagte zwar, seine Augen wären wunderschön, aber das beschrieb nicht ansatzweise, wie sie auf mich wirkten.
Ich hätte mich Stunden in ihnen verlieren können.
"Seit wann machst du das?" unterbrach der Kleinere die Stille.
"Was? Deine Augen studieren?" ich lief leicht rot an, aber konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden.
"Och Timmi..." er lachte "Ich meine diese ganze Sache hier. Seit wann stehst du Modell?"
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und dachte an all die Menschen, die mich bereits gezeichnet hatten. Keiner von ihnen, hatte je mein wahres Ich eingefangen.
"Ich weiß nicht. Vielleicht seit 1-2 Monaten."
Ich wusste es genau. Seit 2 Jahren bin ich an dieser Schule und lasse mich zeichnen. Seit 2 Jahren suche ich schon jemanden, der mich so zeichnet, wie ich wirklich bin. Aber ich wollte es ihm nicht sagen, ich wollte nicht, dass er es weiß. Ich hatte Angst, vielleicht sogar vor ihm.
"Du lügst Tim." entwich es Stegi.
"Ich seh es in deinen Augen, du lügst."
"Warum sollte ich?" entgegnete ich ihm und ließ mich zurück auf den Stuhl fallen.
"Weiß ich doch nicht, ist aber auch nicht schlimm. Wenn du nicht darüber reden willst, dann ist das halt so."
Er versuchte wirklich, nicht enttäuscht zu klingen, was ihm allerdings nicht gelang.
"Vielleicht später. Lass uns jetzt erstmal was Essen gehen." versuchte ich aufmunternd zu sagen.
"Okay, Essen klingt gut." antwortete er und lächelte mich an.
Ich würde töten, nur für dieses Lächeln. Und ich würde alles dafür tun, damit es nie vergeht. Niemand sollte diesen Jungen jemals brechen.
Ich wollte ihn nie wieder traurig sehen, nie wieder.
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perfect... {Stexpert - OS}
FanfictionStegi wird von seinen Eltern zu einem Zeichenkurs geschickt, eigentlich hat er gar keine Lust darauf, aber er kommt nicht drum herum hinzugehen. Letztendlich, stellt sich der Kurs dann doch als eine gute Idee heraus und Stegi bekommt endlich die Mög...