Der alte Bahnhof

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Polizeisirenen. Das war alles was ich hörte. Höffentlich hören die mich nicht. Ich versteckte mich in einer Seitengasse. Es regnete und war kalt, doch nach hause gehen konnte ich nicht, dass wäre zu gefährlich. Damit würde ich mich und meine Familie in Gefahr bringen. Ich würde gern zuhause anrufen, bescheid geben das sie sich um mich keine Sorgen machen müssen, was ein wenig gelogen wäre, aber ich kann nicht auch das wäre zu gefährlich. Das Geräusch der Sirenen entfernte sich. Ich atmete einmal tief ein und aus und schaute danach vorsichtig aus der Gasse raus. Es war grau auf den Straßen. Überall Schmutz und Dreck. Die Luft schien rein zu sein. Ich setzet meine Kaputze auf um nicht aufzufallen.Langsam lief ich die Straße hinunter.

Ich hielt an als ich an einer Telefonzelle ankam. Etwas sehr seltenes heutzutage aber sicherer als mein Telefon zu benutzen. Ich schaute auf meine Uhr. 21:09. Eine Minute noch. Noch 10 Sekunden. Noch 5.
"Kathy?",flüsterte ich in den Hörer. "Ja!", flüsterte sie zurück. Ich atmete erleichtert aus.
"Du lebst noch", sagte ich überglücklich.
"Wo treffen wir uns?", fragte sie.
"Die Polizei scheint Richtung Innenstadt gefahren zu sein, wir treffen uns an der Südgrenze. Am alten Bahnhof. Okay?", sagte ich.
Ich hörte sie atmen.
"Alles okay bei dir?",fragte ich besorgt.
"Ich glaube da kommt jemand, am alten Bahnhof in einer halben Stunde, pass auf dich auf."
Dann tutete es. Ich konnte ihr nicht einmal antworten. Hoffentlich schafft sie es.

Ich schaute mich um und lief zur Straße. Hier schien zum Glück niemand zu sein. Der Regen wurde schon weniger, aber es wurde immer kälter. Ich musste mich beeilen, wenn ich in einer halben Stunde am alten Bahnhof sein will. An der nächsten Kreuzung bog ich in eine Nebenstraße ab. Auf der Hauptstraße war es zu gefährlich. Hoffentlich rufen meine eltern nicht die Polizei. Nicht so wie das letzte mal, als mein Bruder damals abgehauen war. Er war mit dem selben Ziel wie ich losgegangen. Ich war damals fünf. Meine Eltern waren arbeiten und er sollte auf mich aufpassen. Er sagte zu mir das ihnen nichts verraten darf wohin er geht. Und das tat ich. Meine Eltern sind losgefahren und haben ihn gesucht und somit verraten. Er wurde getötet.
Ich kam an den Gleisen an und lief an ihnen entlang.

Als ich am Bahnhof ankam war es 21:35.
Kathy war noch nicht da. Nervös lief ich den Bahnhof auf und ab.
Wo bleibt sie? Geht es ihr gut? Noch ist es nicht 40. Noch ist alles gut.
Ich würde sie zugern anrufe, fragen wo sie ist, fragen ob es ihr gut geht. Sie ist doch meine kleine Kathy. Ich hätte niemals zulassen dürfen das sie mitkommt. Ich hätte sie niemals dieser Gefahr aussetzten dürfen. Ich blickte auf die Uhr. 21:40.
Kathy, wo bleibt sie? Ich will nicht ohne sie weiter müssen.
21:41. Ich lief schneller den Bahnhof auf und ab. Nervöser als vorher. Sie haben sie bestimmt geschnappt. Sie ist tot und das ist alles meine Schuld.
21:42. Ich sah den Zug in der ferne. KATHY WO BIST DU? Ich will nicht alleine einsteigen.
21:43. Der Zug kam näher, ich muss jeden Moment aufspringen. Dann bin ich weg. Fürs erste in Sicherheit. Ohne Kathy. Ich muss sie im stich lassen.
21:44.
"My",rief eine Stimme. Eine mir bekannte Stimme. Kathy! Ich wollte mich zu ihr umdrehen, sie in den Arm nehmen.
"My lauf", rief sie. Oh nein sie sind hinter uns. Der Zug fuhr am Bahnhof ein und ich kletterte hinein.Kathy rannte. Weit hinten sah ich Blaulicht und hörte die Sirenen.
"Kathy schneller der Zug fährt gleich weiter.", schrie ich.
Der Zug ding an los zu fahren.
"Kathy!", schrie ich. Sie rannte und schaffte es im letzten Moment auf den Zug.

Bevor die Polizei den Bahnhof erreichte war der Zug schon weg.
Kathy fiel mir in die Arme und fing an zu weinen.
"Ich hatte Angst. Ich dachte ich schaff es nicht mehr", sagte sie und drückte sich an mich.
"Jetzt bist du da, wir haben es geschafft, den Rest werden wir auch noch schaffen", sagte ich.
Wir saßen auf dem Boden des Güterwagens. Es war kalt, doch vor dem Regen waren wir sicher. Ich wünschte mein Bruder wäre hier. Ich wünschte Matt könnte sehen wie weit wir es gebracht haben und stolz auf seinen kleinen Bruder sein.

Ich nahm meinen Rucksack vom Rücken und holte etwas zu essen heraus.
"Kathy du musst etwas essen", sagte ich und reichte ihr ein Brot.
"Ich hab Angst", sagte sie.
"Wir sind doch jetzt zusammen, wir werden das schaffen", sagte ich.

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