Butterfly

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Eine Ballerina aus Porzellan

Sie dreht und dreht sich

Die Musik im Hintergrund unterstützt ihre Perfektion

Alles an ihr ist perfekt

Jedes Detail passt

Sie dreht und dreht sich

Sie kann ja nicht anders

Sie hasst sich

Sie denkt sie ist hässlich

Sie weiß ja nicht wie ihr Spiegelbild ist

Sie dreht sich weiter und weiter

Die Besonderheit an ihr ist:

Sie kann Fühlen

Alle bewundern Sie dafür

Doch sie hasst es umso mehr

Alleine traurig sein ist nichts was man will

Dafür kann sie Glück empfinden

Ein wunderbares Gefühl

Aber ist es mit dem Nachteil so toll?

Sie dreht sich weiter und weiter

Tränen laufen über ihre Porzellanschale

Ihre Augen glitzern wegen den Tränen

Der Wind verteilt die Tränen auf ihrem Gesicht

Plötzlich öffnet sich die Tür

Ein kleiner Junge kommt hinein

Er läuft zu ihr

Und stellt neben sie eine weitere Porzellanfigur

Der Junge lächelt leicht und stellt sie und die neue Porzellanfigur gegenüber voneinander

Dann schließt er die Tür

Schüchtern schaut die Ballerina auf

Ein Hip Hop Tänzer als Porzellanfigur steht gegenüber

Erschrocken weitet sie leicht ihre Augen

Er sieht wunderschön aus

Das Licht fällt leicht auf die Figur

Er ist perfekt in ihren Augen

Doch der Tänzer kann nicht sprechen

Sie probierte es immer wieder

Doch er kann es nicht

Dennoch ist er perfekt für sie

Sie lächelt mit ihren Augen und er lächelt ebenfalls mit ihnen zurück

So beginnt eine Kommunikation nur aus Augen Kontakt

Sie wurden gute Freunde

Doch die Ballerina war traurig

Sie konnte nicht mit ihm sprechen

Nie seine wunderschöne Stimme hören

Langsam schießen ihr Tränen in die Augen

Sie kann sie nicht wegwischen, da sie starr ist

Und so steht sie nun weinend vor ihm

Es tat nur um so mehr weh

Der Tänzer ignoriert sie

Er hasst es Tränen zusehen

Die Ballerina weint nur um so mehr

Sie versucht sich mit aller Kraft aus dem Podest zu heben

Und dann schafft sie es

Doch die Freude ist nur kurz

Sie fliegt auf den Holztisch

Das erste Mal in ihrem Leben spürte sie Schmerzen

Sie fängt an mit Rollen

Aufregung fängt an in ihr zu brodeln

Sie rollt weiter und weiter zum Abgrund

Angst macht sich in ihr breit

Sie schaute den Tänzer an

Er starrt auf den leeren Podest

In diesem Augenblick empfindet sie ihren ersten Herzschmerz und somit die erste Liebe

Sie rollt weiter und weiter zum Abhang

Die Angst verschwindet

Die letzte Berührung mit dem Tisch

Und sie fliegt

Dankbarkeit

Glück

Freiheit

Das ist alles was sie in ihrem letzten Augenblick empfindet

Dann knallt sie zu Boden

Tausend Scherben zerstreuen sich auf dem Boden

Ihr Lächeln konnte man unter ihnen finden

Sie ist wohl die einzige Porzellanfigur, die sowas jemals empfinden wird

Alle anderen stehen in ihrem Podest und drehen sich im Kreis

Nur bei dem Tänzer ist etwas anders

Er steht angewurzelt da

Eine Träne läuft über sein Gesicht

Zart und Unscheinbar

Er bewegt seinen Mund und flüstert

"Tut mir leid..."

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