EINS

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Seufzend werfe ich mich auf mein Bett. Ich auf den Philippinen? Alleine fliegen? Ganze 5 Wochen lang? Ich weiß auch nicht. Etwas Nasses berührt meine linke Hand. Simba, mein kleiner, weißer Zwergspitz. Er sieht mich aus seinen treuen braunen Augen an. Ich lächele und kraule ihn hinter seinen flauschigen Ohren, das mag er besonders gerne. "Na, Simba, was hältst du von den Philippinen?", frage ich ihn. Simba sieht mich verwirrt an, springt auf mein Bett und kuschelt sich neben mir in die Decke ein. Ich lege mich auf den Rücken und starre die Decke an. Vielleicht, wenn ich die Schulbücher mitnehmen kann? Ich beschließe, meine beste Freundin Mika anzurufen und greife nach meinem Handy.
"Mika hier, wer ist da?"
"Ich bin's!"
"Hey, Jade! Alles klar? Ich bin gerade einkaufen! Wusstest Du, dass die Leute verrückt nach diesem neuen fettfreien Joghurt sind? Das Regal ist komplett leer! Und dabei wollte ich doch auch noch einen... Naja, ich sollte es wohl morgen noch mal versuchen, aber du weißt ja, ich bin nicht so geduldig..."
Ich mache es mir bequem, streichle Simba und warte darauf, dass Mika mich zu Wort kommen lässt.
"Jade? Warum sagst du denn nichts?" "Du lässt mich ja nicht reden", lache ich.
"Kann ich dich etwas wichtiges fragen?" Mika antwortet wie aus der Pistole geschossen:
"Aber sicher! Was ist denn los?" Ich erzähle ihr die Neuigkeiten.
"Wow, Jade, du Glückliche! Du musst unbedingt fahren, das ist so toll! Da gibt es sicher ein paar süße philippinische Beachboys für dich!"
Ich höre Mikas Stimme blechern durch die Lautsprecher. Sie hat Recht. Ich bin die einzige in meiner Clique, die noch nichts mit einem Jungen hatte. Resigniert betrachte ich einen Fleck an der Zimmerdecke.
"Jade? Ich würde dich schrecklich vermissen, aber ich gönne es dir, du arbeitest immer so viel für die Schule und brauchst dringend eine Auszeit."
Ich bedanke mich bei Mika und lege auf. Vielleicht hat sie Recht. Und meine Großtante Céline hätte gegen ein bisschen Hilfe sicher nichts einzuwenden, sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste und lebt alleine in dem großen Haus. Als ich jemanden die Haustür aufsperren höre, stehe ich auf und springe die Treppen hinunter. Es ist meine Mutter Cora, die vom Yoga zurück ist.
"Hallo Schätzchen!"
"Hey Mum, ich habe mal gründlich drüber nachgedacht und ich glaube, ich werde fahren."

Storm Of My Feelings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt