silent letters

Brennende Herzen

Und es wurde ein Feuer. Der Rauch breitete sich langsam über der Wiese aus und stieg nach oben, in die Nacht. Der Mond war hell, warf aber einen dunklen Schatten und er könnte schwören als er geblinzelt hat, ist ein neuer Stern entstanden. Ein kleiner, schwacher aber dennoch warmer Stern. Dann wanderte sein Blick wieder in die lodernden Flamen des Feuers und wie sie das Briefpapier verschlungen. Und alles was übrig war, war ein Haufen Asche. Er nahm eine Tuberdose füllte sie mit dem schwarzen Pulver, warf sie in seinen Rucksack. Dann schwang er sich auf den Sattel seines Fahrrades und radelte schnell davon. Hinter ihm sein altes Leben.

[Henry Grant// 4|8|17]
Der erste Sonnenstrahl kitzelte mir auf der Wange. Ich öffnete verschlafen meine Augen und warf einen müden Blick auf meine Handyanzeige. "8.30am", murmelte ich verschlafen, dabei klang meine Stimme wie verrostet. Nach zehn minütigen stillen Liegens, beschloss ich mich fertig zu machen. Mein Weg führte mich ins Bad, da meine Mutter noch bis 1pm schlafen würde, überlegte ich ob ich jetzt schon essen sollte oder erst später. Ich entschied mich zu letzterem und eine dreiviertel Stunde später stand ich auf der Veranda um ein wenig Joggen zu gehen. Es war ein leicht kühler Aprilmorgen. Der Wind wehte mir sanft in mein leicht Verschlafenes Gesicht und ließ auch das letzte bisschen Müdigkeit verschwinden. Zu diesem Zeitpunkt war alles perfekt. Durchschnittlich gute Noten, keinen Stress mit Schulkameraden, Lehrern oder Eltern, keine Feiern, alles ganz normal. Und endlich kein Trauern. In diesem Moment sah ich eine schwarze Tasche am Wegrand liegen, sie war schon leicht verdreckt doch es ging nicht um sie Tasche selbst sondern den Inhalt der mich förmlich anzog und dazu brachte ruckartig stehen zu bleiben. Ich bückte mich und zog sie näher an mich heran. Es war eine schwarze Tasche mit grauen Reißverschlüssen, an dessen Zipper hing ein eingerissenes Namensschild. Von Neugier getrieben öffnete ich die Tasche und ein in Geschenkpapier eingewickeltes Paket kam zum vorschein. Plötzlich wurde mir mulmig, da ich mich auf irgendeine Weise beobachtet fühlte und ich beschloss mein Fundstück mit nach Hause zu nehmen und am Dachboden genauer anzusehen. Also schloss ich sie wieder zu und begab mich auf den Heimweg, dabei merkte ich nicht wie ein Stück Papier von der Sporttasche schleppend auf den staubigen Asphalt segelte.