»Kapitel 1.1

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16/08/17 Was wenn unser Leben nur ein Traum ist, und der tod uns aufweckt?

Stumm kritzelte Luhan die Buchstaben in sein Notizbuch. Lange betrachtete er sie nachdenklich, bis er fast schon die Bedeutung der Wörter vergaß. Wortlos schüttelte er den Kopf und klappte sein Buch zu. Seit Stunden schon saß er hier, wartete auf seinen Flieger zurück nach Korea. Die langeweile überkam ihn schon nach wenigen Minuten warten und schlung sich fest um ihn, ohne entkommen, und zerrte ihn in ihre weiten lnagen Arme. Er konnte es kaum erwarten endlich zurück zu fliegen, denn seine Ferien waren bis jetzt nicht wiklich schön gewesen, jeder Tag zog sich lang wie Kaugummi, ohne jemals ein ende zu nehmen. Wieso sollte ich zu Mutter und Vater zurück nach China, wenn sie sowieso nicht da waren?  Fragte sich der junge Lu zum gefühlten 1000 mal und kam dann wieder zur selben antwort wie immer. Oberflächliche Gesten. Es wäre nicht gelogen wenn er sagen würde dass er sich auf seine Eltern gefreut hatte, so selten wie er sie sah. Aber er war der Meinung dass, wenn sie nicht da sein würden, er auch bei seinen Freunden in seinem richtigen Zuhause hätte bleiben können: Dem Internat. Dann müsste er sich jetzt auch nicht mit seiner nervtötenden Begleitung abgeben, die die ganze Zeit nur abfällige Bemerkungen zu seiner Kleidung, Benehmen und Verhaltung machte. Schon mit den Gedanken an ihn verdrehte Luhan genervt die Augen, und suchte dann den Raum nach ihm ab. "Lian?", rief er fragend durch den warteraum, zog somit die blicke fremder auf sich.

Zögernd stand er auf und suchte nach ihm. Luhan konnte Lian nicht ausstehen, dennoch wusste er dass er an ihn gebunden war da er über alles bescheid wusste, und besonders über das was er selbst nicht wusste. Vorallem nicht am Flughafen, er kam sich verloren vor, wie ein verlassenes Lamm ohne seine Herde, oder Hirte. "Liaaan?" Mit seinen ganzen Sachen unterm Arm geklemmt, lief er den ganzen riesigen Raum ab. Hinter den weiten, hohen Fenstern konnte er draußen die gewaltigen Flugzeuge sehen, wie sie hin und her fuhren, sich in richtige Position stellten um wieder in die Luft abzuheben. Schon immer fand Luhan den anblick von Flugzeugen am Boden seltsam, es sah falsch aus und sie gehörten nicht​ auf den Boden. So wie ich mittlerweile nach Korea zu den anderen gehöre. Amüsiert über seine Gedanken, sich mit Flugzeugen zu vergleichen, fuhr er sich durchs Haar. Nochmal sah er sich um und entdeckte dann Lian, an einen der Fenster stehen. Er stand so nahe dass er Luhans rufte hätte hören müssen, oder er hat sie einfach nur ignoriert um Luhan zum aufstehen zu bringen. Lian stand aufrecht da, mit den armen hinter dem Rücken verschränkt, blickte mit gehobenen Kinn raus, als ob würde das alles, der ganze Flughafen, ihm gehören. "Da bist du ja!" Erleichtert lief Luhan zu seiner Begleitung. Beim klang seiner Stimme zuckte Lian zusammen und drehte den Kopf langsam zum Jüngeren. Er sah ihn aus seinen tief braunen Augen kalt an, hob eine Augenbraue. "Ich dachte sie wären der verlorene, nicht ich." Meinte er einfach nur und sah wieder aus dem Fenster. Wegen seinem dunklem Haar, das so schwarz war als ob hätte sich eine Krähe in Pech gewälzt, konnte man seinen Blick nicht genau sehen. Luhan biss sich auf die Backe und überlegte irgendwas freches zu erwidern, aber Lian kam ihm zuvor. "Außerdem habe ich ihnen gesagt, ich stehe auf. Der Sohn des CEOs kann nichtmal richtig zuhören. Tze.", murmelte er leise und seufzte anschließen. "Ich kann zuhören! Nur hör ich dir nicht zu." Der Junge mit den Reh Augen zwang sich nicht aufgebracht zu klingen. "Sieht man an ihren Noten." Lian sprach so leise dass Luhan ihn kaum hören konnte. Verärgert dass ihm darauf nichts mehr einfiel schnaupte er nur beleidigt und sagte laut hörbar für alle Menschen im umkreis von fünf Metern "Fick.dich."

Verwundert hoben sich Köpfe, sahen verwirrt zu den beiden Männern. "Super, jetzt Wissen alle dass sie zu mir gehören, Herr Lu." Ein sarkastisches zischen von Lian. "Du gehörst zu mir, immerhin ist mein Vater dein Boss. Du solltest aufpassen was du sagst." Dem sonst so zurückhaltenden Jungen Lu entwich ein tiefes knurren, tief wie ein Loch, in welches seine hohe  Stimme fiel, und vom dunklen Loch geschluckt wurde. "Wir gehen." Ohne ein weiteres Wort, drehte Luhan der Begleitung den Rücken zu und lief einfach in irgendeine Richtung die er dachte richtig zu sein. Sein erster Gedanke war nur bloß weg von hier, aber dann fiel ihm ein dass er gar nicht wusste wohin er lief. Das erleichterte aufatmen konnte er sich leider nicht unterdrücken, als er hinter sich die gleichmäßigen Schritte Lians hörte. Glücklicherweise schien er richtig zu sein, denn wäre er schon längst von seiner besserwisserischen Begleitung korrigiert worden.

❝Monster❞ ❲Hunhan❳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt