Chapter 1

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Hey, ich bin Adrian.
Ich bin 19, wie die meisten in meinem Alter. Und wenn die Liebe nicht wäre dann wär mein Leben perfekt. Aber was ist schon ein perfektes Leben ohne Liebe um Vergleich mit einem chaotischen mit Liebe. Würde ich wählen dürfen würde ich Variante 2 nehmen. Ach wenn das doch nur so einfach wär...

Ich geh auf eine Uni. Eigendlich ja nicht so besonders. Wenn es nicht gerade Architektur wär... Mein Vater wollte das ich das studiere und ich dachte mir so. Tust du dem Vater halt den Gefallen. Und dort bin ich Sorenza begegnet. Ihre Mutter kommt aus Kenia und ihre wunderbaren schwarzen Locken sind unbezwingbar. Ihre braunen Augen funkeln wie Sterne und ihr Lächeln versetzt Berge genauso wie ihr Willen. Und ich? Ich habe mein Herz an ihr verloren. Was sie für mich empfindet? Ich glaube sie weiß noch nicht mal das ich eine Reihe hinter ihr sitze...

Aber was soll's. Rom würde auch nicht an einem Tag erbaut.

Ich schlief unruhig in dieser Nacht. Ständig wanderten Gedanken an Sorenza in meinem Kopf herum und nahmen mir die Aussicht auf Schlaf. Als schließlich um 5:30 Uhr der Wecker klingelte war es eher eine Erleichterung als eine Störung wie sonst immer. Ich schleppte mich ins Bad und schaute in die wasserblauen Augen eines jungen Mannes der sehr müde aussah. Deprimiert wurde mir bewusst, das ich es war der aussah wie eine Wasserleiche. Ich griff nach der Zahnbürste und zerquetschte die Zahnpastatube nach einem letzten Rest Zahnpasta. Ohne Erfolg. "Verdammt." sagte ich nur und schleuderte die leere Tube in den Mülleimer. Verzweifelt suchte ich in meinem Schrank nach Zahnpasta. Aber auch hier. Nichts. Hektisch schaute ich auf die Uhr. 5:47 Uhr. Ich ergriff schnell das Haargel und stylte mit fliegenden Händen meine Haare. Nicht schön aber selten. dachte ich. Ich zog mir irgendein T-Shirt über und eine Jeans. Nach einem Minzkaugummi und dem schnellen zusammenraffen meiner Utensilien stand ich auch schon vor der Tür. Gerade hatte ich sie rangezogen da schoß es mir in den Kopf. Ich hab meine Schlüssel vergessen. In der Wohnung und die Tür ist zu... Warum passiert immer mir so was?
Entschlossen sprang ich sie Treppen hinab. Dafür finde ich nach der Uni eine Lösung. Ich muss meinen Bus erwischen. Ich wohne abseits von Berlin. Nicht im Zentrum. Da ist es zu teuer. Wenn ich meinen Bus verpasse komme ich in der Uni mit ein wenig Glück 1h später an. Also rannte ich zur Haltestelle. Mein einer Schnürrsenkel hatte sich geöffnet und so kniete ich mich hin. Genau in dem Moment kam der Bus und ich konnte nur halb stolpernd halb fallend hinein. Meine Tasche! Die hatte ich draußen liegen lassen. "Halt! Herr Busfahrer!" Schrie ich aus vollem Hals. "Meine Tasche liegt moch draußen!" Widerwillig öffnete er die Tür und als ich gerade wieder einsteigen wollte schloss er sie provokant vor meiner Nase. Dann fuhr er mit einem Lächeln ab. Nein... Das darf nicht war sein! Das darf er doch nicht!? Mich einfach sitzen zu lassen! Wie soll ich denn jetzt schnell zur Uni? Gerade fuhr ein Taxi vorbei. Ich wirbelte mit den Armen um zu zeigen das ich gern mitfahren will. Er hielt 20 m entfernt und ich stieg ein."Einmal zur Universität der Künste." "Durch halb Berlin?" Der Taxifahrer sah mich ungläubig an. "Okay..." brummelte er dann und tippte es in sein Navi ein. An mir rauschte die Welt von Berlin vorbei. Ampeln, Autos, Straßenbahnen. Aber am meisten fielen mir die vielen vielen Menschen auf. Ich dachte darüber nach, das jeder von ihnen eine ganz eigene Lebensgeschichte hat. Mit Niederlagen und Erfolgen. Vielleicht lief gerade der zukünftige Präsident der Vereinigten Staaten an mir vorbei...
Danach wanderten all meine Sinne von der Realität in eine Tagtraumwelt. Sorenza im Mittelpunkt. Eine gefühlte Ewigkeit später hielt das Taxi vor der Uni. Ich schielte auf die Uhr und sah, das ich tatsächlich noch pünktlich war. In 5 Minuten geginnt der Unterricht. "375€." Pestete mich eine tiefe Stimme von der Seite an. "Was!? 375€? Ich glaub sie ticken nicht ganz richtig!" "Denken Sie über mich was auch immer sie wollen. Ich will nur mein Geld." Brummte es forsch zurück. Widerwillig öffnete ich meine Tasche und zog sehr langsam mein Portmonee  hervor. Ich öffnete auch dieses und entblößte einen 500€ Schein. Mein Weihnachtsgeld. Eine klobige Hand griff danach und erwischte ihn. Mit schnellen Fingern gab er das Wechselgeld zurück und schmiss es wieder ins Portmonee. Nach einem zufriedenen 'haah' und den Worten "Ich bedanke mich für ihr Verständnis jetzt aussteigen zu müssen" und einem hämischen Lächeln stieg ich aus und trampelte die Treppen zur Uni hoch. Ich öffnete die schwere Eichentür und trat auf den Marmorfußboden der Eingangshalle. Schnell rannte ich in den 1. Stock und bog rechts in einen großen dunklen Raum ab. Hier fanden Powerpoint Präsentationen statt und Herr Genstal stand schon unten. Ich setzte mich auf meinen Platz und sah Sorenzas schwarze Locken vor mir. Erst wollte ich Hallo sagen doch ich überlegte es mir anders. "Adrian Schmidt!" fauchte es von unten und ein wutverzerrtes Gesicht mit zu kleiner Brille fixierte mich. Herr Genstal trug einen braun rot karrierten Anzug und ein rotes Hemd mit rotem Socken, rotem Einstecktuch und braunen Wildlederschuhen. Das trug er immer. In jeder Jahreszeit egal ob warm oder kalt. Die Stimme wurde lauter und schrie: "Wo waren sie! Meine Vorlesung begann vor 10 Minuten! Das melde ich dem Direktor!" Mir fehlten die Worte und mein Mund war staubtrocken.  Zum Direx. Nur wegen dieser blöden Tasche... "Bekomm ich noch eine Antwort Herr von und zu Schmidt?!" "Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. Aber das ist eine lange Geschichte. Ich wollte den Bus nehmen und hatte meine Tasche draußen vergessen. Als ich sie holte fuhr der Bus ab. Dann hab ich das Taxi genommen und wir standen im Stau. Als er mir dann noch..."  "Bitte verschonen sie mich mit ihren Lügen. Ich bins leid." Alle lachten. Nur Herr Genstal und ich musterten uns misstrauisch. Ruckartig drehte Herr Genstal sich um und fuhr energisch mit seiner Präsentation fort. Sorenza drehte sich zu mir um und meinte:"Mich interessiert die Wahrheit. Heute in der Mittagspause bei Louis?" "Ja natürlich!"stieß ich vollkommen überrascht hervor. Louis ist ein französisches Café die Straße runter. Ungeduldig starrte ich sämtliche Uhren die ich ausmachen konnte an und verglich alle Uhrzeiten miteinander, das auch ja keine falsch ging. Endlich endete Herr Genstal und ich ging mach draußen. Am Eingang der Uni wartete ich auf Sorenza und blickte immer wieder unruhig auf meine Uhr. Endlich kam sie die Treppen hinunter und lächelte mich an. Mein Herz hüpfte und ich hatte das Gefühl es würde vor Freude stehen bleiben...

Zimtziegen und Zuckerochsen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt