Mit zusammen gekniffen Augen wartete ich auf den Schlag, der mich hart traf. Mein Gesicht wurde zur Seite geschleudert und ich spürte wie an meinem Mundwinkel ein dünnes Blut Rinnsal entlanglief, ich gab keinen Ton von mir, wie immer.
„Wie kannst du es wagen? Habe ich dir nicht gesagt du solltest dich nicht blicken lassen, wenn wir besuch haben? Du Nichtsnutzige Göre, verschwinde in deinem Zimmer und lass dich gefälligst nicht mehr blicken," zischend drangen die Worte über die zusammen gepressten Lippen meines Vaters, ich wagte es nicht, ihm entgegen zu blicken. Seitdem ich ihm einmal in die Augen geblickt hatte, wagte ich es kein zweites Mal, viel zu groß war die Furcht vor einer erneuten Prügelattacke seiner Seitz.
Schweigend drehte ich mich auf dem Absatz um und lief die breite, weiße Treppe hinauf in den zweiten Stock. Leise hallten meine Schritte in dem großen Gang wieder, hohe Decken, mit Hohen Fenstern, dazu alle Zehn Meter entfernt eine Kommode auf der ein Strauß Blumen stand, alle Unterschiedlich und alle Frisch.
Mit zusammen gebissenen Zähnen lief ich durch den Gang, den Kopf gesengt und den Boden anstarrend. Meine nackten Füße hoben sich kaum, von den weißen Marmorfließen ab, die den Boden des langen Ganges zierten. Mein weißes Kleid schlackerte um meine Knie, während ich immer schnell wurde und fast durch den Gang rannte, fast lautlos hallten meine Schnellen Schritte wieder, während ich von wie von weiter Ferne das Lachen meines Vaters hörte.
Warum hatte ich auch geglaubt versuchen zu müssen einen Blick auf unsere Gäste zu erhaschen? Wieso tat ich immer wieder die Gleichen Fehler, ich wusste doch das mein Vater mich immer bemerken würde. Auch wenn es dieses Mal mein Bruder gewesen war, der mich bemerkt hatte, natürlich hatte er gegrinst und es meinem Vater gesagt, dieser Bastard. Zornig knirschte ich mit meinen Zähnen, während ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete, die letzte Tür im Gang und die Tür lautlos hinter mir ins Schloss fallen ließ.
Wütend griff ich nach dem mir nächst gelegenen Gegenstand und warf diesen Zornig zu Boden. Laut knirschend ging die Porzellanvase zu Bruch, die zur Dekoration in meinem Zimmer herumstand. Ich schnaubte. Langsam glitt ich an der Tür herab, vergrub mein Gesicht in meinen Beinen, während meine Faust immer wieder auf den Teppich bedeckten Boden krachte.
Dumpf hallte der Laut in meinem Zimmer wieder, doch es würde niemals nach außen dringen. Schon beim ersten Mal als ich mit Zehn eine Stehlampe lautstark zerstört hatte, hatte mein Vater mein Zimmer so umbauen lassen, dass ich nun wohl lautstark kreischen könnte und die anderen im Haus würden es nicht einmal bemerken.
Schallgedämpft, so hieß es doch? Kopfschüttelnd presste ich meine Augen zusammen, während ich langsam ein und aus Atmete, Zorn kochte in meinen Adern wie Lava und ich wusste, es würde noch einige Zeit dauern, bis ich mich endlich beruhigt hätte. Seufzend legte ich mein Kinn zwischen die Kuhle meiner Aufgestellten Knieen und starrte mein Zimmer an.
Es war wohl eines dieser super Klitsche Zimmer der Super Reichen, ein riesiges King-Size-Doppelbett davor ein kleines Kanope, große Fenster mit schweren Seiden Vorhängen, eine große Kommode, eine kleine Sitzecke und ein großer absolut unbrauchbarer Kleiderschrank. Denn oh ja, ich besaß ganz dem Klischee gemäße auch noch einen begehbaren Kleiderschrank, noch immer zornig stand ich auf und lief zu meinem Bett, auf das ich mich fallen ließ.
Fest vergrub ich mein Gesicht in den Kissen, während mein Zorn langsam abflaute und nur ein knoten aus Hass, Zorn und Wut in meinem Magen zurückblieb, der wieder ein Stück größer geworden war. Vielleicht sollte ich wirklich einfach mal das ganze Haus in Flammen stecken, dann kommen wir wenigstens der 'Hölle' noch ein Stück näher. Mit einem Mal total erschöpft schloss ich meine Augen, bevor ich mich aufrappelte und in meinen Kleiderschrank trat.
Schweigend nahm ich mir einen Schlafanzug, der aus einem einfachen Kleid stand, welches unnötigerweise spitze an den Ärmeln besaß und unter der Brust mit einer Schnur zusammengebunden war, so dass die Brust gepusht wurde.
Langsam entledigte ich mich meiner Alltagskleidung bevor ich in da Schlafkleid stieg und im Bad verschwand. Träge betrachtete ich mein Erscheinungsbild im Spiegel. Weiße Haut, Weiße Haare, Weiße Augenbrauen, Blutleere fast weiße Lippen, und leicht Violette Augen.
Was ich war? Das war doch einfach! Ein verdammter Albino, eine Schande für meinen Vater, Firmenchef einer großen Firmenkette, eine Last für meine Mutter, eine Bekannte Schauspielerin und ein Witz für meinen älteren Bruder, zukünftiger Nachfolger meines Vaters.
Ich war weiß, das Nichts und das alles, doch irgendwie einfach nur ein Albino, ein Mensch der Blicke anzog wie Blumen die Bienen.
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Würde mich über Verbesserungsvorschläge freuen ^-^
Keine Sorge die Nächsten Kapitel werden länger ;)
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My beautiful Albino
Teen FictionWeiße Haut, weiße Haare, blutleere Lippen und Violette Augen, dass ist was Louann war und immer sein würde. Sie gehörte zu einer Minderheit, einer kaum beachtenswerten Zahl von Albinos, Menschen die vollkommen Farblos sind. Ihr Vater ein Geschäftsm...