Kurz Geschichten

Der Kettenbrief

Ich konnte einfach nicht einschlafen! Das Holz knackte, draußen prasselte der Regen gegen meine Fensterscheibe. Immer wieder leuchteten die Blitze auf und kurz danach hörte man den Dommer. Wir waren erst vor kurzer Zeit in das neue Haus gezogen und ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt! Langsam öffnete ich die Augen und wartete kurz, bis sich meine Augen an das helle Licht in meinem Zimmer gewöhnt haben Dann stand ich auf, ging zu meinem Schreibtisch wo mein Handy gerade am Laden war und schaute auf die Uhr. Wir hatten gerade mal halb 3 morgens. Ich fror, ging aber trotzdem in die Küche um ein Gals warmen Kakao zu trinken.

Ich schlich auf Zehenspitzen in mein Zimmer zurück, damit ich die andern nicht weckte. Mit dem Betreten des Zimmers, klingelte auch mein Handy "Komisch", sagte ich verschlafen zu mir selbst, "wer schreibt mir denn so früh auf Whatsapp?" Ich schaute kurz auf den Absender, doch der oder die hatte die Nummer unterdrückt und die Naricht war bloß einer dieser nervigen Whatsapp Kettenbriefe. Ich ignorierte die Naricht, obwohl ich sonst immer alle Narichten las, aber um 3 Uhr morgens hatte ich kaum Lust einen Kettenbrief zu lesen und außerdem war ich sehr Müde geworden. Ich legte mich zurück ins warme Bett und schlief dann auch schnell wieder ein.

Als ich am nächsten Morgen um halb 10 aufwachte, war ich doch sehr neugierig, was mir der unbekannte für einen Kettenbrief geschickt hatte. Ich las mir den Anfang von dem Kettenbrief durch und dachte dann: "Den Kettenbrief kenn ich aber noch nicht..."

Dort stand drin:

Ich sehe dich!

Ich höre dich!

Ich rieche dich!

Ich beobachte dich!

Und wenn du diesen Kettenbrief nicht 20 deiner Kontakte weiterschickst, komme ich heute Nacht um Mitternacht in dein Zimmer und erwürge dich mit meinen dürren, kalten und knochigen Fingern.

PS: ICH KOMME

Doch natürlich (wie viele andere Leser auch) glaubte ich nicht daran. Was konnten mir diese 44 Wörter schon antun!? Aber trotzdem war mir etwas mulmig zumute, was mich verwirrte, weil mich sonst die Kettenbriefe nicht störten. Doch was dann geschah konnte ich nicht glauben;

Den restlichen Tag verbrachte ich wie sonst auch mit Essen, Musik hören und Fernseh schauen, ohne auch nur einen Gedanken an den Kettenbrief zu verlieren. Am Abend wachte ich um halb 12 vor dem Fernseher auf. Ich musste wohl davor eingeschlafen sein. Verschlafen stand ich auf und begab mich in mein Zimmer. Dort konnte ich kaum einschlafen. Es waren dieselben Geräusche wie in der Nacht zuvor. Als ich erneut auf die Uhr von meinem Wecker schaute, war es 23:58 Uhr Zittern und leicht verschreckt lag ich auf meinem Bett. Gleich ist Mitternacht!, schoss es durch meinen Kopf. Mich überkam ein Gefühl der Angst und ich bekam eine Gänsehaut auf meinem Rücken. Ich schaute auf den Wecker. 23:59 Uhr. Ich hielt die Luft an und die Uhr sprang auf 24:00 Uhr gleichzeitig öffnete sich meine Zimmertür Sehr langsam und Millimeter für Millimeter öffnete sich die Tür. Panisch riss ich meine Augen auf und ein Jungen, in meinem Alter (ca. 16) kam mit gesenktem Kopf auf mich zu Ich versuchte aufzustehen, doch meine Beine fühlten sich wie Blei an und mein Hals war zu trocken vor Angst, um jetzt einen Hilfeschrei loszulassen. Sein Körper war mit Naben überseht und als Kleidung tru er eine Art Lumpensack, der zerissen und ausgebeult war. Ruhig kam er auf mich zu. Er setzte die Arme um meinen Hals und ich sah in seine roten Augen, die mich fast tödlich anguckten. Allein an dem Blick wäre ich gestorben, wenn er mich nicht gleichzeitig erwürgt hätte.

Am nächsten Morgen fanden meine Eltern meine Leiche tot im Zimmer. Todesursache wurde nie geklärt und nur ich wusste was wirklich passiert war...