Der Nervenauftreibendste Kampf : Jungs

That trouble with Alec

Als Eric und ich aus einander gingen lernte ich Alec kennen. Er erschien mir als einer der Jungs der alles für ein Mädchen machen würde, einer mit Verstand und gutem aussehen. Jackpot quasi. Ich schien blind zu sein, denn ich wollte zu Anfang keine Fehler finden. Er war aufmerksam und verständnisvoll, neugierig und schien interessiert. Es verging nicht ein Tag an dem wir nicht in Kontakt standen, es schien mir auch schier unmöglich, dass es jemals dazu kommen könnte, dass der Kontakt verschwindet. Zu Beginn war er mir zu nervig. Ich gab ihm keine Chance mir zu zeigen wer er ist und war auch aufgrund dessen nicht an weiteren Gesprächen interessiert. Er stellte mich unter Druck und das konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Nicht so kurz nach der Trennung. Ich distanzierte mich also erstmal von Alec, nicht als würde ich ihn nicht interessant finden. Es war genau das Gegenteil. Ich fand ihn verdammt interessant, er stellte eine Herausforderung für mich da. Ich wusste es würde schwer ihn für mich irgendwie zu begeistern. Unsere Unterhaltungen führten bis spät in die Nacht und sie waren echt fordernd.

Ich konnte mich mit ihm über alles unterhalten, von Zweifeln und Ängsten bis hin zu meinen größten Träumen. Er verschaffte mir Selbstvertrauen in einer Art und Weise, die ich zuvor nicht kennen lernen durfte. Unsere Bekanntschaft baute sich im gegenseitigen Nutzen auf. Während er ein graues Mäuschen darstellte und nie ein Mädchen geküsst hatte, war ich mit Eric durchaus weiter als die 2. Base gegangen. Es war nicht nur das was ihn interessant machte. Es war vielmehr die Mischung aus Traumtyp und Arschloch die mich dazu brachte mich von ihm angezogen zu fühlen. Er gab mir lange das Gefühl etwas besonderes zu sein, bis es eines Tages nicht mehr darum ging er selbst, der so offene und ehrliche Junge zu sein. Der einst so schüchterne Junge mit seinen fünf-Minuten-Ticks und den strahlend blau-grauen Augen wandelte sich in ein reinstes Nervenbündel mit starken Aggressionen, welche aus meiner Sicht überwiegend unbegründet waren. Der Junge, dessen Leben aus lachen und strahlen bestand, schien sich von heute auf morgen verändert zu haben.

Als ich Alec kennenlernte befand er sich in einem kleinen Tief. Er stand zwischen zwei Stühlen, einem Zwiespalt der mir bis dahin und noch viel länger als ungewöhnlich erschien.

"Ich würde dich echt gerne kennen lernen, nur muss ich vorher wissen wie Anna zu mir steht." Das stellte für mich keine großen Probleme dar, da ich sowieso noch mit der Trennung von Eric beschäftigt war und selber ersteinmal herausfinden musste was ich möchte. Alec stellte eine große Stütze für mich dar in diesem Prozess, denn obwohl er andersweitig interessiert war, war er an meiner Seite, wie es zu dem Zeitpunkt niemand anderes war.

Es vergingen nicht viele Tage, bis er mit Anna abgeschlossen hatte und sich voll und ganz mir hergab - ja das hört sich strange an. Ich durfte ihn näher kennenlernen, durfte seine Träume erfahren, seine Ziele für die Zukunft herausfinden und ihn mit allem belangen was mich belastete. Er war quasi ein Anker für mich. Nach der Trennung redete ich mir immer mehr ein, dass ich ein schlechter Mensch sei, da die Beziehung an unseren Differenzen zu Grunde ging.

"Sag mal Alec, was macht einen Menschen in deinen Auge besonders interessant?" ich wollte ihn echt kennenlernen und scheute mich nicht groß davor, ihm viele Fragen zu stellen.

"Menschen, die offen für jeglichen Schwachsinn sind, begeistern mich." er war nie der Meister vieler Wörter. Seine Antworten waren immer zu klar und direkt formuliert. Er faszinierte mich auf eine Weise, wie es zuvor noch keiner Tat. Er war offen, aber dann doch so verschlossen. In dem einen Moment war er so voller Lebensfreude und im nächsten moment war er so richtig ausgelaugt und wollte niemanden um sich haben. Er bestand aus mehreren Facetten, die nur schwer zu deuten waren. Er stellte ein großes Geheimnis für mich da, welches ich bereit war zu lüften. Ich weiß bis heute nicht, was der Ausschlaggebende Punkt für meine Begeisterung an ihm war, alle Erklärungsverscuhe stellen reine Spekulationen dar und diese Unwissenheit bringt mich glatt um.