Im Grunde besteht der Mensch aus simplen Konstruktionen. Er will das haben, was er nicht haben kann und wenn er es dann hat, will er schon wieder etwas anders. Er will sich unnahbar geben, ja nicht angreifbar sein um nicht verletzt zu werden. Zu diesem Zweck versklavt man sich selbst indem man den analogen Menschen in ein digitales Restselbstbild verwandelt. All diese Plattformen im Internet, sei es Facebook, Twitter, Instagram oder Tumblr, sind nur dazu da um seinen digitalen Durchfall mit seinen drölfzigtausend "Freunden" zu teilen, die einen eigentlich einen Scheißdreck interessieren, die im Buch unseres Lebens nicht mal als Fußnote vermerkt sind. Videos, Fotos, viraler Bullshit. Ein Selfie jagt das nächste. Nach tausend mal tausend Versuchen wird das perfekte Bild ausgewählt, hochgeladen um sich Likes, Comments und Shares reinzuziehen wie eine perfekte Line Kokain. Hauptsache man sieht fickbar aus. Für mich grenzt das an Selbstverleugnung aber ich will mich da nicht aus der Gleichung nehmen. Wer würde schon ein Foto ins Netz stellen auf dem man wie der letzte Hinterwäldler aussieht. Öffentliche Anerkennung ist schon lange Teil der menschlichen Natur und das wird sich auch in den Äonen die folgen nicht so schnell ändern. Warum also sollte man an diesem altbewerten Konzept etwas ändern.
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Meine kleine Dystopie
SpiritualMeine frei fliegenden Gedanken, gefesselt auf Papier oder wie hier der Fall im World Wide Web. Alles dreht sich um die Dämonen in meinem Kopf und das kleine, unscheinbare Licht am Ende eines langen Tunnels...