Yuichiro Hyakuya

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Anstatt, wie erwartet, hinter dem weißen Licht auf die Backsteinmauer zu treffen, war es wie als würde ich fallen. Aber nicht in ein schwarzes Loch, nein, eher als würde man himmelaufwärts, Richtung Sonne geschleudert werden. Es war so verdammt hell, wurde immer wärmer und ich wurde umher geschleudert wie eine Feder im Luftstrom. Nach ein paar Sekunden war es vorbei und ich lag keuchend auf dem Bauch. Es dauerte einen Moment bis ich begriff, dass ich im feuchten Sand lag, hinter mir rauschte das Meer und ein ähnlich leuchtender Kreis, wie der in den ich eben geschubst worden war, hing ein paar Zentimeter über dem Boden in der Luft. Bevor ich realisieren konnte was eben geschehen war, spuckte der Kreis Yu aus. Er landete auf allen Vieren neben mir im Sand. Sofort drehte er sich um, holte seinen Schlüssel hervor und rief: ,, Schließe dich!“ Der Kreis glühte kurz noch etwas heller und dann machte er ,, Puff “.... Im Ernst, er machte einfach ,, puff “, als ob jemand einfach eine Kerze auspusten würde, so schnell war er verschwunden.
Yu drehte sich langsam zu mir um und fing an zu grinsen: ,, Naa alles ok bei dir? Das war ja ganz schön knapp für dich. Gut das ich da war um dich zu retten. “ Dieser Satz gab mir den Rest. Ich sprang auf und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.  ,, Ich habe Glück gehabt das du da warst ja?“, schluchzte ich hysterisch. ,, Ich wurde von einem Typen bedroht, der mir den Hals aufgeschlitzt hat, durch einen Hokus-Pokus-Kreis gestoßen und bin Gott weiß wo, mit einem Kerl den ich nicht kenne und der ein Katana mit sich rumschleppt. Ja ich hab wirklich großes Glück!“  Er starrte mich perplex an. Dann räusperte e sich: ,, Also mein Name ist Yuichiro Hyakuya. Und naja, um ehrlich zu sein hat der Typ mehr mich bedroht und wäre ich nicht gewesen wärst du jetzt tot oder sein Haustiere in der Vampir-Stadt. Ähm und er hat dir nicht den Hals "aufgeschlitzt", sondern dich nur gebissen und etwas von deinem Blut getrunken, das ist typisch Vampir. Aber keine Panik wir arbeiten schon an einem Plan sie zu vernichten.
Ach ja und bitte sag nicht mehr Hokus-Pokus-Kreis, das war ein Portal mit dem ich dich mit in die Zukunft genommen habe. Konnte dich ja schlecht da lassen... “, murmelte er nachdenklich, mehr zu sich selbst. Als ob er eine Entschuldigung bräuchte, dass er mich mitgebracht hatte.
,,Zukunft... Vampire...  Wer ist wir????... Du... Diese verdammten Augen... “, das waren die letzten unsinnigen Worte die ich heraus bekam bevor mir schwarz vor Augen wurde.

,, Die ist ja ziemlich zäh, manche wären schon nach Ferids Attacke umgeklappt. “ ; ,, Oder bei Yu's Anblick. Hihi “ ; ,,Halt die Klappe Shinoa! “...  Da waren viele Stimmen, sie kamen und gingen, genau wie ich.
Immer wieder glitt ich in einen Halbschlaf. Bis ich schließlich wieder zur vollständigen Besinnung kam. Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, ich wollte es auch nicht wissen, denn ich schwankte noch zwischen Entsetzen (sowas konnte es doch nicht wirklich geben, ich musste träumen)  und Begeisterung, dass mein Traum von einem großartigen Abenteuer endlich wahr geworden war.
Vorsichtig blinzelte ich und versuchte mich zu orientieren. Ich lag in einem Schlafsack auf einem Bett.  Über mir konnte ich viele Holzbalken erkennen, auch die Wand zu meiner rechten Seite war aus massiven Holz. Langsam lies ich die Finger über die unebene Struktur gleiten. Das Holz war rau und rissig, wahrscheinlich stand die Hütte schon länger hier. Wir mussten noch in der Nähe vom Strand sein, denn ich konnte die Wellen hören, welche sich am Strand brachen. Behutsam setzte ich mich auf und sah mich weiter um. Und da war er. Yuichiro saß auf einem Stuhl neben meinem Bett und war anscheinend eingeschlafen. Er hatte den Kopf leicht gesenkt und die schwarzen Haare fielen ihm vor die Augen. Am liebsten hätte ich mich vor gelehnt und sie ihm aus dem Gesicht gestrichen, aber ich hielt mich zurück. Er sah so friedlich und entspannt aus. Ich fragte mich wie lange er wohl schon da saß. Es war wirklich süß von ihm hier zu sitzen und auf mich auf zu passen.... Da schaltete sich mein Verstand wieder ein, ich sollte nicht so dumm sein mir darauf etwas einzubilden, wahrscheinlich fühlte er sich einfach für mich verantwortlich.  Außerdem wenn es wahr war, was er vorhin gesagt hatte, dann musste ich bestimmt eh zurück in meine Zeit und er würde hier bleiben. Sowas hatte ich mal in einem Film gesehen, es gab bestimmt auch in der Zukunft Regeln für Zeitreisen. 
Warum war ich nur so verkorkst und dachte daran bei ihm zu bleiben? Was war nur los mit mir? Ich sollte überlegen wie ich aus der Situation wieder raus kommen sollte und nicht an grüne Augen.... Grüne Augen die einen alles vergessen lassen...  ,, Was starrst du mich denn so an?  Bin ich sooo interessant? “ Ich zuckte zusammen und wurde rot, ich hatte nicht bemerkt das er doch wach war. ,, Weißt du es ist nicht nett vorzu täuschen das man schläft und andere dann so zu erschrecken “, versuchte ich meine Scham zu überspielen.
,,Ah ja, verpasst du mir dafür jetzt die nächste Ohrfeige? “, fragte er mit einem Lachen.  ,, Nein diesesmal nicht... Das tut mir wirklich leid “, gab ich kleinlaut zu. ,, Na dann ist ja gut“, Yu lachte. Es war ein angenehmes warmes Lachen, aber auch ein gedämpftes, fast so als hätte er lange nicht mehr richtig gelacht. ,,Aber kannst du's mir verübeln?  Das war ganz schön viel auf einmal... Ist es denn wahr, was du mir alles erzählt hast?“ fragte ich Yu. ,, Ja es ist alles wahr und da ist noch so viel mehr.  Da du jetzt erstmal mit drin steckst, habe ich während deines Nickerchens mit Shinoa, unserer Gruppenführerin,  gesprochen und sie hat zugestimmt das ich dir alles erklären sollte... “, und so fing er an zu reden, von Vampiren, dem Untergang der Menschen und was Einige von ihnen getan hatten. Von seinem Freund Mika, und den Schlachten, in denen er und sein Team gekämpft hatten... Und von seinem inneren Dämon... Ich unterbrach ihn kein einziges Mal. Als er geendet hatte, sah er mich an: ,, Wow, soviel hab ich noch nie jemanden auf einmal von mir und meiner Familie erzählt “, er lächelte verlegen.  Plötzlich trat ein überraschter Ausdruck in sein Gesicht und er lehnte sich zu mir vor: ,, Da fällt mir ein, ich hab so viel erzählt und ich weiß nicht mal wie du heißt! “ Erschrocken durch seine plötzliche Nähe und von allem was er mir offenbart hatte, brachte ich nur ein flüstern zu stande: ,, Amaya ... Mein Name ist Amaya...“ Yu sah mich direkt an, unsere Augen trafen sich und ich war gefangen... Wie machte er das bloß? Aber dann hielt er mir dir Hand hin: ,, Freut mich dich kennen zu lernen Amaya “, und lächelte mich mit diesem wunderbaren schiefen Grinsen an.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 21, 2017 ⏰

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