Kapitel 1:
*Ring, ring, ring-*. Genervt schlug ich auf den Wecker ein, der neben meinem Bett auf dem Nachttisch steht und mich gewaltsam aus meinem Traum riss. Heute war Samstag, was bedeutet, dass das Wochenende anfängt, was wiederrum bedeutet, dass ich heute wieder die ganze Arbeit am Bauernhof zu erledigen habe. Ja, richtig gehört, am Bauernhof. Meine Großeltern, meine Eltern und ich wohnen in Tennessee auf einem Bauernhof.
Ich zog mir also eine hell-blaue Latzhose mit einem weißem T-Shirt darunter an, machte mir meine orange-roten Haare zu einem Pferdeschwanz und nahm meine schwarzen Gummistiefel in die Hand und ging die Treppen runter zur Küche um zu frühstücken. Ich schmierte auf ein Toastbrot Erdnussbutter und auf ein anderes Erdbeermarlmelade und biss einaml kräftig Stück ab. Während dessen zog ich mir meine Stiefel an. Ich wollte ja nicht den ganzen Tag nur mit Stall ausmissten verbringen. Ich aß also mein Brot fertig und ging dann raus über den Hof zu den Ställen.
Als ich mit der Arbeit fertig war, setzte ich mich auf den Dachboden des Pferdestalls und setzte mich mit meinem Rücken an einen Heuballen gelehnt hin und holte mein Handy und meine Kopfhörer raus, die ich immer ich meiner Hosentasche hatte und schaltete mir ein Lied ein. Es war ein echt schönes Lied. Es hieß 'Story of my life', aber ich wusste nichts über die Sänger. Immerhin hat mir bisher kein anderes Lied, außer dieses hier, von ihnen gefallen.
Als ich dann auch noch eingenickt war und ich mich gut gelaunt aufsetzte, dachte ich darüber nach, was ich heute noch machen könnte. Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir, dass es erst 16 Uhr war. Also rief ich meine beste Freundin an und fragte sie, ob sie Lust hätte mit mir ausreiten zu gehen. Natürlich sagte sie sofort 'Ja'.
Gerade war ich fertig geworden mit satteln, zäumen und andere Schuhe anzuziehen, als meine beste Freundin angeritten kam. Sie stieg von ihrem Pferd ab und kam auch mich zu. "Hey Sophie!", umarte sie mich. "Hey Mia!" Ich umarte sie zurück. Nach langem Umarmen stiegen wir auf unsere Pferde und ritten los. Wie immer ritten wir zu unserem Lieblingsplatz der etwas weiter weg war. Es gab dort einen wunderschönen, großen See mit hohen Schilf und einen Steg der auf den See hinaus fürt. Manchmal schwommen wir dort auch.
Nachdem wir ankamen und abstiegen, ließen wir unsere Pferde graßen, während wir den Steg entlang gingen und uns am Ende im Schneidersitz hinstetzten. Nach einem langen, angenehmen Schweigen fing meine beste Freundin an zu reden. "Wie läuft es mit Jacob?" Echt jetzt? Gibt es denn nichts anderes worüber sie reden will? "Ähm.. ganz gut. Denke ich.", sage ich leise. "Oh Mann, du hast immer noch nicht Schluss gemacht oder? Sophie, er will dich wirklich nur ins Bett bekommen. Er liebt dich nicht wirklich." " Können wir über etwas anderes reden. Es ist sowieso meine Sachen mit wem ich zusammen bin, genauso mit wem ich schlafe!" "Ok, ok. Ich habs verstanden. Aber denk daran, dass ich dich gewarnt habe und-" "Mia!" "Ja, ok. Ich bin ja schon still." "Danke." Nach weiteren paar Minuten schweigen beschlossen wir langsam nach Hause zu reiten, da es schließlich schon 19 Uhr war.
Wir hatten gerade 200 Meter unserer Strecke geschafft, als wir aufeinmal einen Bus vorbei fahren sahen. Er kam so schnell um die Ecke, dass wir ihn garnicht erst realisierten. Unsere Pferde erschraken so sehr, dass sie losrannten, in irgendeine Richtung. Mia wurde in die Richtung gezerrt, von der der Bus kam und ich in die entgegengesetzte Richtung. Mein Pferd war so schnell, dass ich es garnicht unter Kontrolle bekam. Aufeinmal schleuderte es mich so runter. Ich fiel auf die Seite und mein Pferd rannte einfach weiter. Mir wurde schwarz vor Augen.
"Sophie! Sophie! Sophie, wach auf!", jemand rüttelte an mir. Ich versuchte es zu ignorieren, aber dadurch wurde ich nur noch mehr gerüttelt. Langsam öffnete ich die Augen. "Gott sei Dank! Ich dachte schon-" "Wo ist mein Pferd?" "Ahm.. weißt du, Sophie, ich-" "Ich will nur wissen wo mein Pferd ist und keine Geschichte hören", unterbrach ich sie. "Ich weiß nicht", nuschelt sie. Mit einem Satz sprang ich auf und Mia ebenfalls. "Suchen wir es", stellte ich fest. Sie nickt nur und wir machen uns auf den Weg in Richtung Bauernhof, wo ich glaube es hinlaufen gesehen zu haben.
Nach einer Weile sahen wir den Bus, der uns vorhin so erschreckt hatte, auf der Straße stehen. Weit und Breit war nichts und niemand zu sehen. Komisch. Wir tauschten Blicke aus und gingen näher hin. Wir betrachteten den Bus es musste ein Tourbus sein, denn auf der einen Seite des Busses war ein rießiges Foto von fünf Jungs abgebildet, die garnicht so alt aussahen und es stand dort dick und fett 'ONE DIRECTION'. Der Name sagt mir was, aber ich weiß nicht woher ich ihn kannte. "Sucht ihr was?" Erschrocken fuhren wir herum und sahen vor uns einen großen, muskulösen Mann. Er hatte kurz geschnittenes Haar und war schon etwas älter. "Ich.. ahm.. wir wollten nur-", ich wurde von einem lauten Knall, der aus dem Bus kam unterbrochen, worüber ich wirklich froh bin, denn dieser Typ verschwindet fluchend in den Bus. Und so neugierig wie wir wieder waren, schauten wir auch mal rein. Und was wir da sahen verschlug uns eindeutig die Sprache...