...vor uns standen 5 atemberaubende Jungen. Zugegebenerweise gab es hier auf dem Land nicht sonderlich viele gutaussehende Jungen, deshalb waren Mia und ich wohl leicht zu beeindrucken, aber diese 5 schauten göttlich aus.
Okay. Mein Freund Jacob war auch wirklich gutaussehend, aber abgesehen von ihm kannte ich männliche Wesen, wie die, die vor mir und meiner BF standen nur aus dem Fernsehen.
Nun meldete sich der etwas ältere Mann von vorhin zu Wort. *Räusper* "Ehm... ich bin Paul Higgins und das sind Harry, Zayn, Louis, Niall und Liam.", er deutete nacheinander auf die Jungs, "Aber was rede ich? Ihr kennt sie sowieso - ein Wunder das ihr noch keine Kreischattacke erlitten habt!"
Mia und ich sahen einander an. Ja. - Die Buben vor uns waren engelsgleich. Und das einer von ihnen, sein Name war Liam, wenn ich mich recht erinnere, nur mit einem Handtuch, welches seine intime Stelle bedeckte, bekleidet war und man seinen durchtrainierten Körper anstarren konnte, setzte dem ganzen die Krone auf, aber das alles war doch noch lange kein Grund, einen Kreischanfall zu bekommen und warum zur Hölle sollten wir sie kennen?
"Warum sollten wir Kreischen?", fragte meine Freundin etwas abfällig. - Mia hasste eingebildete Leute.
"Wir sind One Direction!", meinte der Junge mit den wilden Locken. Ich musste Lachen, da er dies sagte, als wäre es das verrückteste der Welt, nicht zu wissen, was 'One Direction' ist. "Euer Bus scheint ziemlich kaputt zu sein, eine Richtung!", bemerkte ich mit der ironischen Anspielung auf 'One Direction - Eine Richtung'.
"Deswegen stehen wir hier auch mitten auf der Landstraße in irgendeinem verfluchten Kaff, du Schnellcheckerin!", konterte der Mann, der Louis hieß mit leichter Wut in seiner Stimme.
"Ja. Aber wir nennen es Tenessee, weil 'irgendein verfluchtes Kaff' uns immer zu lang erscheint.", erwiderte Mia etwas zornig aber zugleich belustigt. "Kinder! Bitte hört auf zu streiten, das bringt uns jetzt auch nicht weiter. Der Knall vorhin kam von unserem Motor. Wir kommen hier vor Morgen Früh nicht weg!", unterbrach uns Paul. "Aber wir können doch nicht hier schlafen, wenn der Bus mitten auf der Straße steht!", protestierte nun der blonde Junge.
Mir reichte es. Ich fand diese Typen ziemlich arrogant und außerdem fing es gerade an zu Regnen. "Ich hab besseres zu tun, als hier im Regen zu stehen und diesen Vollidioten beim Jammern zuzusehen. Ich muss noch mein Pferd finden! Komm Mia, wir gehen!", ich wollte mich schon umdrehen und wegstapfen, als meine beste Freundin mich an der Schulter festhielt. "Du kannst sie wirklich nicht hier lassen. Sie haben hier keinerlei Verpflegung und außerdem soll es ein Gewitter geben!", erklärte sie mir.
Ich schnaubte. Pfft. Mir doch egal, ob die hier sterben. Doch meine Freundin sah mich mit einem Dackelblick an, dem ich nicht trotzen konnte. Mia wohnte zusammen mit ihren Eltern in einem sehr kleinen Haus, da meine Eltern einen rießigen Hof besaßen und wir etliche Gästezimmer hatten war es klar, dass die 6 Unbekannten aus dem Tourbus bei uns schlafen mussten.
"Na gut!", gab ich nach, "Nehmt nur die Nötigsten Sachen mit und ehm... zieht euch was bauernhof-taugliches an.", mein Blick fiel auf Liam, welcher noch immer nur mit einem Handtuch da stand, "Ihr könnt die Nacht bei uns schlafen!"
Da es bereits anfing zu blitzen zog sich dieser Liam schnell an und auch die Anderen packten in kleine Taschen einige ihrer Sachen ein. Dann liefen wir zusammen zu mir nachhause.
"Mum ich hab Besuch mit!", informierte ich meine Mutter, als wir alle patschnass ankamen.
"Oh. Ich hatte keinen Besuch erwartet, aber okay!"
"Jah... die 6 hatten eine Panne und müssen hier übernachten... darf Mia auch die Nacht hier bleiben - sie kann bei dem Unwetter doch nichtmehr nachhause gehen!", bettelte ich. "Einverstanden.", willigte meine Mum ein, "Aber jetzt gehst du erstmal deine Großeltern und deinen Vater holen. Sie sind im Wohnzimmer, sag ihnen, dass es Abendessen gibt!"
Während Liam, Louis, Zayn, Harry, Niall und Mia sich bereits an unseren großen Küchentisch setzten musste ich meiner Mutter noch einiges erklären. "Da wäre noch was, Mummy!", fing ich an. "Was denn?", seufzte sie. "Ich hatte vorhin einen kleinen... naja... man kann es Unfall nennen und dabei ist mir mein Pferd weggelaufen. Ich konnte es nichtmehr finden.", sagte ich schnell. Meine Mama sah mich fassungslos an. "Darüber reden wir Morgen nochmal! Du kannst beten, dass das Pferd wieder gefunden wird!"
Ich holte meine Großeltern und meinen Dad zum Essen. Es gab Schweinebraten. Einer der Jungen, Zayn, aß aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch, aber ansonsten verlief das Abendmahl ohne Zwischenfälle.
Jetzt zeigte meine Grandma allen ihre Gästezimmer und auch Mia und ich verschwanden in mein Zimmer und schliefen nebeneinanderliegend auf meinem Doppelbett sofort ein.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte war meine Freundin bereits hellwach. "Das Gewitter hat noch die ganze Nacht gedauert.", berichtete sie müde.
Nachdem wir kurz geredet hatten gingen wir hinunter in den ersten Stock in die Küche, wo wir meine Mum und meine Omi trafen. "Mia ich habe bei deinen Eltern vorbeigeschaut, um ihnen zu sagen, dass du bei uns geschlafen hast. Sie hätten sich sonst noch Sorgen gemacht.", erzählte meine Mum.
Ich runzelte die Stirn. "Warum hast du nicht einfach bei Mias Eltern angerufen? Und wo sind überhaupt alle anderen?", fragte ich. "Das Gewitter hat enorme Schäden angerichtet. Die Telefon- und die Internetleitung wurden von umgestürzten Bäumen zerstört. Es gibt frühestens in drei Wochen wieder Internet und telefonieren oder SMS schreiben oder so kannst du bis dahin auch nicht. Dein Vater und dein Opa helfen bei den Nachbarn, weil es wurden auch einige Häuser von Bäumen durch das Unwetter zerstört und unsere Gäste schlafen noch!", erklärte meine Grandma lange.
Mia und ich sahen einander an. Kein Internet. Kein telefonieren. Kein SMS schreiben. Und das für mindestens drei Wochen? - Wir waren gearscht!