Don't forget about Me

Teil 1

Tiana öffnete die Augen und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte.
Irgendetwas stimmte nicht. Doch sie wusste nicht genau was... Also zog sie sich die Decke über den Kopf und versuchte vergeblich weiter zu schlafen.
Als ihr Wecker das zweite Mal klingelte, gab sie auf, setzte sich mit dem Rücken zur Wand und schaute auf das offene Fenster.
Das Wetter war heute anders... Es war nicht wie sonst gewohnt sonnig und warm. Nein, es war trüb und regnerisch.
Das einzige was gleich war, war ihr Kater Samy der schnurrend auf ihren Beinen lag.

Ein Grund für einen Film Tag. Yesss!

Sie stand langsam auf um Samy nicht zu wecken.
Mit geschickten Bewegungen schlängelte Tiana sich aus dem Bett und ging zur Balkontür, die sie nun langsam und leise öffnete.
Anschließend ging sie in die Küche um sich einen Tee zu machen.
Wie jeden Tag.
Als sie ihren Tee hatte, setzte sie sich mit einer Decke umwickelt auf dem Balkon.
Sie beobachte die Vögel, die trotz des kaltem Wetters über die Stadt flogen.
Tiana schaute nach links, wo die Straßen leer waren. Nur die leichte Briese der morgen Luft kitzelte ihre Nase und umspielte ihr Gesicht.
Der Sonnenaufgang war wunderschön!
Die Sonne, welche aussah, als ob sie einen gleich in ihre Arme schließen wollte, wurde von einem rosarot umspielt und das bewirkte, dass die Wolken rosa waren. Es war ein wunderschönes Schauspiel der Natur!
Ihr Blick glitt über frisch geteerte Straßen und blieb an einer Bank, die an der Straße stand hängen.
Warum?

Weil dort ein Typ sitzt...

Sie betrachtete ihn ein wenig, achtete aber sorgfältig darauf, dass man es nicht sah und stellte fest, dass sein leerer Blick auf sie gerichtet war.
Tiana duckte sich und hoffte, dass er sie nicht mehr anschaute, damit sie ihn wieder beobachten könne.
Als sie sich langsam aufsetzte, um zu schauen, ob er noch guckt, hörte sie ein lautes Kinder Geschrei.
Sie schaute, woher das Geräusch kam und sah dann, an der rechten Seite ein lebloses Körperteil, eines Kindes, um die Ecke verschwinden.

Warum zur Hölle ist da ein Kinderkörperteil um die Ecke gezogen worden?
Neeeein. Das ist nur Paranoia...
Da war nichts...

Tiana hoffte, dass es wirklich nur Paranoia war. Also versuchte sie sich auf etwas anders zu konzentrieren, wie zum Beispiel den Jungen...
Der nicht mehr da war...

Sie schaute die linke Straße hinunter...
Nicht da...
Sie schaute die rechte Straße hinunter...
Nicht da...
Also schaute sie wieder auf die Bank...
Da saß er wieder. So, als ob er sich keinen Zentimeter bewegt hätte. Und immernoch hatte er den leeren Blick, mit dem er versuchte, Tiana zu durchbohren.

Warte... Wenn er dort die ganze Zeit saß, hat er auch das Körperteil gesehen, welches um die Ecke gezogen wurde...

Sie drehte sich um, stellte ihre Tasse auf den Balkontisch und ging in ihre Wohnung.
Anschließend zog sie sich ihre Adidas Jogginghose, ein Weißes einfaches Top, mit einer grauen Strickjacke und die Converse Schuhe an.
Ihre Haare bund sie zu einem Hohen Dutt, nahm ihre Schlüssel und ging vor die Wohnungstür um zu dem Jungen zu gehen.
Draußen war es kühl. Sodass sie ihre "Jacke" enger um sich schlang.
Sie versuchte, nicht zu stolpern. Also achtete sie auf ihre Schuhe, damit sie nicht hinfiel.
Dummerweise, sah sie darum nicht das Auto, welches auf sie zu fuhr...
Mit einer rasenden Geschwindigkeit.
Sie hörte nur ein lautes schreien.
Dann, war alles Schwarz.
Sie spürte nichts. Nicht Mal, das Schlagen ihres Herzens.
Tiana brüllte in ihrem Körper.
Diese Schmerzen... Es war so unmenschlich schlimm.
Sie ertrank. Ertrank, in ihren eigenen Schmerzen.
Es war wie in einem Karussell.

Als sie die Augen öffnete, lag sie auf einer Bank. Mit einer Decke auf ihrer Hüfte.
Blaue, fast weiße Augen ruhten auf ihr.
Sie waren leer und stur.
Es wirkte fast so, als ob er seinen Umkreis einfrieren könnte. Seine Augen sind so hellblau, wie der Winterhimmel.
Sie könnten einen Durchbohren, nur mit einem Blick und es würde so weh tun, als ob man sich ein Holzpfahl in die Brust rammen würde und ihn dreht und dreht und dreht und dreht...