Der gepierste Wirbelsturm

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(Mels Sicht)
Ich rannte so schnell ich konnte zur Bushaltestelle. Eigentlich könnte ich auch von Frederick, unserem Chauffeur, gefahren werden, aber irgendwie habe ich so garkeinen Bock. Ich bin ,Gott sei Dank, noch rechtzeitig an der Bushaltestelle angekommen und sprang förmlich in den Bus. Ich atmete erstmal tief ein und aus,sodass ich dafür von dem Busfahrer komische Blicke abbekommen habe." Zum.....H-Hauptbahnhof.", stotterte ich atemlos und legte im 3,50€ auf seine Theke. Er nam das Geld mit skeptische Miene an sich und druckte mir einen Beleg aus. Ich hockte mich auf dem nächst besten Platz und schloss meine Augen. In diesem Moment endete das Lied "Sweet Harmony", welches davor noch in meinen Ohren klang. An den ersten Tönen erkannte ich,dass das nächste Lied, welches jetzt vor sich hin duttelte, "Human" war. Mika liebte dieses Lied über alles. Ich nahm eine kleinen Ruck war und öffnete meine Augen. Der Bus ist losgefahren. Ich hoffe doch selig, dass es ausgerechnet heute keinen Stau gab. In München ist es immer viel los, egal ob Sonntag oder Montag. Schon nach einer Minute wurde mir langweilig und ich holte aus meinem Ranzen einen schwarzen Stift und einen Notenblock raus. Ich blätterte im fast vollgeschriebenen Block rum und blieb bei ein Instrumental stehen, mit welchem ich noch nicht fertig geworden bin. Ich überlegte ein paar Sekunden lang und kritzelte ein paar Noten auf das Blatt. In der Zeit,als ich meinen Ideen für das Instrumental freien Lauf ließ, stiegen viele Leute, ob groß oder klein, jung oder alt ein, doch keiner wollte sich neben mich setzen. Wieso? Na ,weil ich rote Augen habe! Die Leute haben Angst vor mir und selbst, wenn ich einer alten Dame den Platz neben mir anbiete, lehnt sie mit gefälschtem Lächeln ab. Als ich mit dem Instrumental fertig war, schaute ich gelassen aus dem Fenster. Der Müchener Hauptbahnhof. Ich stand von meinem Sitzplatz auf und stellte mich ungeduldig an die Tür. Ich warf eine kurzen Blick auf mein Uhr und stellte fest, dass noch zwei Minuten bis zur Mikas Ankunft mir blieben! Zumindest wenn der Zug pünktlich ist..... und was ist, wenn er jetzt schon da ist?! Ich will Mika pünktlich nach ihrer Ankunft begrüßen. Als dieser Bus stehen blieb und seine Türen entsperrte, sprang ich aus dem Wagen und rannte zum Eingang des Bahnhofes. Gott sei Dank hatte mir Mika schon gestern gesagt, an welcher Gleisennummer ihr Zug halten wird. Ich sprintete zu dieser Nummer und rannte die Treppen hoch. Ich blieb vor einer Tafel mit der Anschrift "Frankfurt Hauptbahnhof. Ankunft : 11:30 Uhr." Ungeduldig glotzte ich auf meine Armbanduhr. 11:30! Plötzlich höre ich einen Zug. Ein ICE fährt dieselbe Gleislinie,die mir Mika sagte,entlang. Der Zug fing an abzubremsen und ich habe imaginäre Freudessprünge gemacht. Es war Mikas Zug! " Achtung! Der ICE 1840 tritt nun ein! Bleiben Sie hinter der Markierung!", ertönte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher. Ich ging näher an die Markierung und schaute gebannt dem ICE beim Parken zu. "Achtung, Tür öffnet!", sagte erneut die Stimme. Alle Türen öffneten sich und eine große Scharr Leute strömte raus. Es kamen viele verschiedene Arten von Menschen: Teenies, Familien, Geschäftsmänner, Omas und Opas, Behinderte, Wanderer, Ärzte usw.......Wirklich sehr viele Menschen, aber ich habe mich schon daran gewöhnt. Früher habe ich in einer Gemeinde, Schöneck, gewohnt und da gab es nur zwei Supermärkte....Wirklich SEHR viel Auswahl! Seit ich in München wohne, musste ich mich wirklich sehr lange umgewöhnen. Ich war in Gedanken versunken, als ich in den Augenwinkeln ein kleines Mädchen mit schnellen, unregelmäßigen, suchenden Bewegungen. Ich drehte mich um und lief in ein Mädchen mit einer Größe von 1,60m. Ihre Haare waren braun(1) und ich brauchte keine weiteren Beweise, als ich die Piersings sah. Es war Mika. 100%. Mika lag auf den Boden und rieb sich ihren Allerwertesten und ihr Reisekoffer (2) fiel um." Na du Opfer. Ich empfehle dir eine Brille zu kaufen!", lachte ich Mika aus. Die Person schmunzelte und sagte:" Du Horst.... Hast wohl keine Manieren.... Du Petersilie..." Ok, jetzt bin ich mir sicher,dass es Mika ist! NUR Mika beleidigt andere mit Früchten oder Gemüse! " Würdest du mir vielleicht aufhelfen, du Saftsack!", beschwerte sich Mika gespielt. Diese kleine Möchtegernschauspielerin! Ich lachte und reichte ihr meine Hand. Sie ergriff sie herzlich und ließ sich von mir hoch ziehen. Mika strich sie den Dreck von den Klamotten(3) und stellt ihrem Koffer wieder aufrecht hin. Sie richtete auf ihre Hängetasche und räusperte sich:" Fangen wir von vorn an......

Haaaiiii, du saftiges Steak! Ich hab' dich so vermisst!", und fiel mir um den Hals. Ich antwortete:" Ich habe dich auch vermisst, Mika.Du erwürgst m-". Mika ließ mich erschrocken los." OH MEIN GOTT! ES TUT MIR SO LEID!!!", schrie sie erschrocken. Ich atmete tief ein und aus. Als ich mehr oder weniger wieder genug Sauerstoff fing ich erneut an zu lächeln. "Komm lass uns gehen.", ich nahm ihr Handgelenk und zerrte sie hinter mir her. Es brach eine angenehme Stille und in dieser Stimme waren nur die Räder des Koffers zu hören. Diese Stille wurde leider unterbrochen, denn mein Handy klingelte. Ich ließ Mikas Hand los und nahm den Anruf an. Es war meine Schwester Samira." Bist du am Bahnhof?", fragte sie leicht beunruhigt." Ja, ich habe Mika abge-", wollte ich antworten, aber Samira zog mir einen Strich durch die Rechnung."Wehe du gehst aus dem Haus ohne mir oder den Zwillingen Bescheid zu geben! Hörst du?! Ich mach' mir Sorgen! Ich habe Frederick zu euch geschickt, da ich es schon geahnt habe. Er sollte bald da sein. Ich habe euch etwas zu essen gemacht. Wir sehen uns.", beendete sie nun den Anruf mit einer gelassen Stimme."Was ist?", fragte Mika besorgt." Ach nichts schlimmes. Samira hat nur Frederick gesagt, er soll uns holen. Und sie hat uns Essen gemacht.", sagte ich darauf. Wir gingen aus dem Gebäude, als wir einen schwarzen Audi sahen. Ein großer blonder Mann stieg aus dem Auto und verneigte sich vor mir und Mika." Guten Tag, Fräulein Mel und Fräulein Mikaela. Darf ich ihnen das Gepäck abnehmen?", fragte Frederick emotionslos wie immer. Seine blauen Augen zeigen keinerlei Emotionen und seine Haltung war perfekt." Fred, ganz ehrlich, wir kennen uns schon so lange und du nennst mich immer noch Mikaela?! Meine Lehrer nennen mich schon Mika also sag das auch zu mir! Und falls du wieder mit dem Siezen anfängst, wiederhole ich nur ungern", meinte Mika streng," Achja, und das Angebot mit den Koffern nehme ich gerne an.", sagte sie lächelnd." Natürlich Fräulein Mika.", antwortete der Chauffeur." Meine Güte Fred!!!", schrie sie aufgebracht. Mika ist wohl bemerkt die Einzige die statt Frederick Fred sagt. Sie hat halt keine Angst, ihre Meinung zu sagen und Formalitäten mit Personen, die sie kennen länger als zwei Jahren findet sie unnötig und lästig. Er packte ihren Koffer in den Kofferraum und ging zu der hinteren Tür des Autos und Frederick hielt sie uns auf." Meine Damen ich bitte.", sprach er. Ich ging voraus und stieg ein." Danke Frederick.", bedankte ich mich, hingegen Mika maulte nur ein beleidigtes "Danke...". Er schloss die Tür, setzte sich auf den Fahrersitz und die Fahrt hatte begonnen.

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