kapitel eins [Reupload]

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Hastig stopfte ich meine Schulbücher in meinen Rucksack und rannte die Treppe herunter. «Elisha! Warum so schnell?», wurde ich von meiner Mum empfangen. «Sorry Mum, ich bin spät dran», erklärte ich. «Weisst du was Liebes, ich fahr dich. Du brauchst doch dein Frühstück Süße!» Ich verdrehte genervt und belustigt die Augen. Mum hält mich offenbar immer noch für ein kleines Kind. Nein, sie hält mich für ihre kleine Prinzessin. Da kann man nichts machen. Aber wenigstens komme ich dann pünktlich. Schnell stopfte ich einen Apfel in meinen Mund und trank mein Glas Wasser aus. «Ich bin fertig Mum», meinte ich artig. «Na los Süße!» Schnell stiegen wir ins Auto ein. Mum brauste los und nach drei Minuten waren wir an der Andrew High School angekommen. «Viel Spaß Elisha und komm nicht zu spät nach Hause. Wir erwarten Besuch», kam es von Mum. «Aber Mum, heute wollten doch Amy und Vicky hier übernachten», protestierte ich. «Das habe ich ja ganz vergessen!», kam es von Mum, «aber du kannst unserem Besuch ja auch gleich deine Freundinnen vorstellen. Sofern die sich benehmen können.» Meine Mutter hatte es nie verschmerzt, dass meine Freundinnen nicht so schlau und höflich sind wie ich. Aber Amy und Vicky sind nunmal meine besten Freundinnen. «Klar können sie sich benehmen!», verteidigte ich die Beiden etwas zu laut. «Elisha! Benimm dich bitte!» Mit diesen Worten wendete sie den Wagen.

Kaum hatte ich die Schule betreten, starrten mich alle Schüler an. Schnell rückte ich meine Brille zurecht und hastete zu meinem Spind. Dort wurde ich schon erwartet. Amy stand mit dem Rücken zu mit und tippte auf ihrem Smartphone herum. Vicky kam auf mich zu gerannt: «Elly! Na endlich!» - «Nicht so laut», meinte ich leise, «alle gucken schon.» Dafür hatte Vicky nur ein Schulterzucken übrig: «Na und? Sollen sie doch gucken, sie sehen ja eh nur was schönes.» Vicky hatte gut reden. Sie war ja auch hübsch mit den schwarzen Locken und den blauen Augen. Und als Kapitän der Mädchen-Footballmannschaft ist sie auch ziemlich beliebt. Zumindest bei den Jungs, die Mädchen schwanken zwischen Neid und Bewunderung. Genauso bei Amy. Sie war das Oberhaupt der Cheerleader an dieser Schule und wie Vicky total hübsch. Sozusagen die typische Cheeleaderin, mit den blonden glatten Haaren und den blaugrauen Augen. «Heeey Elly», quietschte diese auch schon und viel mir um den Hals. Jetzt hatten wir die Aufmerksamkeit der ganzen Mitschüler auf uns und ich wurde - wie sollte es auch anders sein - knallrot. «Das ist peinlich Amy! Lasst uns verschwinden», flüsterte ich. Nach einem Augenverdrehen von Amy nahmen sie mich in die Mitte und wir steuerten das Klassenzimmer an. Glücklicherweise waren wir die Ersten.

«Guten Morgen!», trällerte Miss Clearwater, unsere Englischlehrerin. «Wo sind denn die anderen?», fragte sie dann überrascht, «jedes Mal sind nur Miss Edwards, Miss Smith und Miss Newton hier!» Sie knallte ihre Bücher auf das Lehrerpult und rauschte aus dem Raum. «Was war das denn?!», gluckste Vicky belustigt. Normalerweise ist sie nicht ganz so ... aufgedreht. «Vicky? Was ist denn am Wochenende passiert?», fragte ich neugierig. Sie strahlte mich an: «Ich habe mich von Jonas getrennt!» - «Und das macht dich glücklich?», fragte ich entgeistert. «Ach Elly», gluckste Vicky weiter, «du weisst doch gar nicht, wie nervig Jungs sein können!» Da hatte sie Recht. Ich lese zwar haufenweise Liebesromane, aber einen Freund hatte ich noch nicht. Was mir auch, ehrlich gesagt, egal ist. Außerdem will sowieso niemand mit einem Nerd zusammen sein. Meine Freundinnen sagen zwar immer, ich sei schöner als sie beide zusammen, aber wer glaubt so was schon?

Wenig später saß die ganze Klasse versammelt im Klassenzimmer. «Meine Lieben, ich muss mit euch reden», begann Miss Clearwater streng. «Nein wirklich?!», fragte Jamie spöttisch. «Ja, wirklich!», kam es von der Lehrerin, «laut Schulplan solltet ihr alle um zwanzig nach acht hier sein. Um 8:25 Uhr beginnt der Unterricht. Alle ausser Miss Edwards, Miss Smith und Miss Newton befanden sich zur Zeit des Unterrichtsbeginns außerhalb des Klassenzimmers. Was habt ihr dazu zu sagen?» - «Es ist Montag?», riet Jack. War ja klar, dass ausgerechnet jemand von den ‹Player› auch besser bekannt als ‹the divine seven› (die göttliche Sieben) sowas sagen musste. Jack und Jamie sind beide ein Teil dieser anstandslosen Gruppe. Sie sind Zwillinge und sehen beinahe gleich auch. Beide sehen eher aus wie ihre spanische Mutter, während sie nur die blauen Augen von ihrem Dad aus London geerbt haben. «Elisha, Zoélla und Victoria waren die Einzigen, denen es offenbar egal ist, ob Montag oder Dienstag ist!», wies Miss Clearwater Jack zurecht. «Also eigentlich», begann Zoé, «ist es mir nicht egal, welcher Tag denn heute ist. Ich finde den Unterricht einfach wichtiger!» Die Lehrerin grinste: «Schön gesagt, Zoélla!» - «War's das jetzt?», kam es genervt von Nick, dem besten Freund der Zwillinge. «Nein.» Die Klasse sog die Luft ein. Alle ausser Zoé, Vicky und mir starrten die Lehrerin an. «Wir bekommen eine neue Schülerin, Rubina Clearwater, meine Nichte. Sie wird in ein paar Tagen hier schnuppern kommen. Nehmt sie bitte freundlich auf!»

«Wie diese Rubina wohl ist?», fragte sich Zoé. «Arrogant, zickig, hinterhältig, fies!», ratterte Vicky runter. «Victoria!», meinte ich entgeistert, «du kennst sie doch gar nicht!» - «Oh, dann ist es also ein Zufall, dass Jonas' neue Flamme Rubina Clearwater heisst und er sich schon auf sie freut?» - «Hm ... nein?», riet ich. «Genau!» - «Und was will die hier?», fragte Zoé. Ich zuckte die Schultern. Einen kurzen Moment lang wollte Vicky etwas sagen - doch der Mund klappte wieder zu. «Treffen wir uns heute nach der Schule im Café?», fragte dann Vicky, «ich möchte euch was fragen. Na ja, eher erzählen.» Zoé zog eine Augenbraue hoch: «Wieso willst du uns das nicht erzählen?» - «Ähm ... also ... Wie hast du eigentlich letzte Nacht geschlafen? Wieder Alpträume von diesem Mistkerl?», fragte sie dann grimmig. Zögernd nickte ich und meinte dann schnell: «So schnell kommt der nicht zurück. Sonst wird er noch von der Schule geworfen.» Vicky nickte verständnisvoll. «Nein, wird er nicht», unterbrach Zoé meine Gedanken, «wir kriegen einen neuen Direktor. Dreimal dürft ihr raten, wie er heisst.» - «Richard Smith?» Das war Zoé's Vater. Er ist Schulleiter an einer Privatschule in New York. Aber eigentlich ist er zufrieden mit dem Job dort, so Zoé. «Nein.» - «Albus Dumbledore», riet Vicky weiter. «Nope.» - «Dann halt James Bond», kicherte sie. «Falsch!», frohlockte Zoé, «Sein Name ist James McCarthy.» Mir wurde schwarz vor den Augen.

A/N: Ja, das ist lelilana's Geschichte. Die ersten vier Kapitels sind Reuploads, die restlichen stammen aus meiner Feder.

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