Chapter 1

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"Jay? Jay wo bist du? Jay ich suche dich schon lange. Jay wo bist du? Bitte antworte. Ist dir etwas passiert? Jay. Jay. Da bist du ja. Jay wie siehst du denn aus? Und was ist mit deinen Händen passiert. Jay. Rede doch."

Ich wache auf. Beim Versuch aufzusitzen bleibe ich in dem Deckenknäul hängen. Mit fahrigen Bewegungen streiche ich mir eine feuchte Strähne aus dem Gesicht und trinke einen Schluck Wasser aus dem Glas auf meinem Nachttisch. Laut meines Weckers ist es erst vier Uhr und trotzdem bin ich wach, dank dem Traum. Ich lasse den Fernsehr angehen, während ich mich in meinem relativ dunklen Zimmer umsehe. Der ganze Dachboden gehört mir alleine. Ein rotes Sofa, ein weißer Schrank und ein riesiger weißer Schreibtisch stehen außer meinem Bett in meinem Zimmer. Dazu mein ganzer Stolz, ein riesiger Fernseher, welcher mir nun auch gute Dienste erweisen darf. Ich entscheide mich für einen Horrorfilm und setze meine Kopfhörer auf, welche ich extra gekauft habe um nach diesem Traum nicht schlafen zu müssen. Dieser schreckliche Traum hält mich oft nächtelang wach. Während der Film anfängt, schnappe ich mir schnell mein Handy und schreibe meiner Therapeutin.

Hatte den Traum gerade. Schaue nun einen Film.

Ich erwarte nicht, dass sie antwortet. Das macht sie nie. Sie schreibt es nur in meine Akte.

In der Hoffnung, dass ich diesen Traum vergessen kann versuche ich mich auf den Film zu konzentrieren, welcher aus abgefahrenen Zombies, schreienden Menschen und viel Blut besteht.

Um sechs Uhr mache ich den Fernseher aus und springe unter die Dusche. Ich habe auch ein privates Bad auf meinem Dachboden. Mein Vater ist ein bekannter Schauspieler, weshalb ich mich mit Geld tot schmeißen könnte dazu gehört auch, dass wir in dem Nobelviertel der Stadt wohnen. Eine Halbe stunde später sitze ich frisch geduscht und angezogen mit meinen Eltern am Frühstückstisch. "Glove, du siehst so müde aus. Was ist los?" ich schaue meine Mutter an. "Hab geträumt." Sie weiß, dass ich nicht viel rede, nachdem ich geträumt habe. Mein Vater zieht die Augenbrauen zusammen. Er macht sich häufig zu viele Sorgen. "Hast du Frau Norbery geschrieben?" Ich nicke. "Ja und danach habe ich einen Film geschaut." "Okay. Also ich habe heute ein wichtiges Photoshooting für ein Magazin. Ich komme morgen nach Hause." Meine Mutter und ich nicken. Wir sind es nicht anders gewohnt. "Was hast du heute vor, Glove?" "Ich glaube ich gehe heute Abend feiern. Ich weiß es aber noch nicht. Bist du heute Abend daheim, Mam?" Sie schüttelt den Kopf. "Geschäftsessen. Musst du nicht langsam los, Glove?" Ich drehe mich zu der Uhr um. "Shit. Ich bin weg. Bis Morgen Dad. Bis nachher Mom"

In der Schule stelle ich mich zu meinen zwei Kumpels. "Kommt ihr zu Jefferys Party?" fängt Jack an. Ich schaue Dave an und er nickt mir zu. Ich nicke ebenfalls. "Also abgemacht. Heute Abend Jefferys Party." Ich spüre wie mir von hinten jemand in den Rücken tippt. Ich drehe mich um. Aurora. "Was is?" Aurora sieht mich mit riesigen Augen an. Wieso habe ich mit ihr eine Beziehung angefangen? "Du fragst mich 'was is'? Ich habe gestern gesagt du sollst mich anrufen und irgendwie hat mein Handy nicht geklingelt..." Sie sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich höre Jack und Dave hinter mir lachen. Ich muss mir ebenfalls ein schmunzeln verkneifen. "Aurora können wir nach der Schule schnell einen Kaffee trinken gehen? Ich möchte mit dir reden." Ich sehe, dass sie panisch wird, trotzdem nickt sie. "Um zwei Uhr an der Sporthalle okay?" Ich nicke und drehe mich um. Ich höre ihre Absätze welche sich entfernen. Jack fängt an:" Willst du Schluss machen?" Ich nicke kurz und knapp. "Sie passt nicht in mein Leben. Sie ist zu anhänglich habt ihr ja gerade gehört." Beide nicken. "Ja aber du weißt, dass sie dir das nicht verzeihen wird, oder?" Dieses mal nicke ich. " Ja, aber sie wird darüber hinwegkommen."

In der Pause steht Aurora nicht bei mir und nach dem Unterricht steht sie mit verschränkten Armen bei der Sporthalle. Ich werfe ihr einen Helm zu und wir sitzen auf mein Motorrad. Dadurch, dass mein Vater Beziehungen hat, durfte ich ihn früher machen. Nach kurzem Zögern legt sie ihre Hände um meine Hüften. Bisher haben wir noch nichts gesagt. Vor unserem gemeinsamen Lieblings Café halte ich. Hastig reißt sie ihre Hände von meinen Hüften weg, gibt mir den Helm und läuft schon mal rein. Sie ist definitiv sauer. Vielleicht weiß sie, was ich vor habe. Ich nehme die beiden Helme und laufe ihr hinterher. Sie sitzt bereits an einem Tisch und flirtet mit einem Kellner. Noch sind wir zwei zusammen! "Aurora, hast du schon bestellt?" Sie schaut mich mit einem kurzen bestrafenden Blick an und bestellt:" Ich nehme einen Latte mit Haselnuss Sirup und er..." sie zögert kurz. "... frag ihn selber." Der Kellner muss sich ein lächeln verdrücken. " Ja was willst du?" Ich muss mich überwinden nicht aufzustehen und ihn an mich zu ziehen. Er ist so heiß. Seine schwarzbraunen Haare fallen ihm ins Gesicht und seine blau grünen Augen leuchten förmlich. Sollte ich auch mit ihm flirten? Nein. Er ist sicher nicht an Boys interessiert. "Ich nehme einen Cappuccino." und deine Nummer. füge ich in meinem Kopf dazu. Er nickt und verschwindet. Kurz darauf sehe ich ihn hinter der Theke wieder. Er starrt ebenfalls zu uns. Die Frage ist nur: Schaut er mich an oder Aurora? "Glove?" Ich schaue sie an. "Hast du schon wieder nicht zugehört? Weshalb sind wir hier?" Wie soll ich anfangen? " Ich... ich wollte dir sagen, dass das zwischen uns nicht länger..." "Der Cappuccino und der Latte." Muss dieser heiße Typ jetzt herkommen? Bevor er sich umdreht lächle ich ihn noch schüchtern an und er lächelt mir zurück. Ist er neu? Ich glaube ich habe ihn hier noch nie gesehen... Aurora reist mich erneut aus meinen Gedanken: "Heißt das, du willst Schluss machen?" Ich starre in ihre Augen. Sie hat komischer weiße keine Tränen in den Augen oder sogar einen Wutanfall wie manch andere. "Ja es tut mir wirklich leid." Sie lächelt. " Ich wollte ebenfalls Schluss machen. Du hast recht das es nicht das ist was wir wollen. Aber was hältst du von Freundschaft plus?" Ich glaube, der Schluck Cappuccino hätte mich fast umbringen können, sosehr habe ich mich verschluckt.  Energisch schüttle ich den Kopf. "Aurora ich möchte auch keine Freundschaft plus." Sie nickt uninteressiert. Mit einem lauten schlürfen leert sie ihren Latte. "Dann geh ich mal. Du zahlst ja oder?" Ich nicke. So ist Aurora.  Immer von anderen Leben. "Man sieht sich." Das sind ihre letzten Worte. Sie hat das wirklich gut aufgenommen.

 Glove (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt