Prolog

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Der kalte, stürmische Herbstwind bließ ihr die rabenschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie beobachtete wie er die orangen, roten und braunen Bäume wieder ein paar ihrer gefärbten Blätter fallen lassen ließ, so dass sie langsam zum vollkommen bedeckten Waldboden tänzelten. Die schwache Abendsonne ließ den herbtslich gefärbten Mischwald in einem goldenen Ton leuchten. Zwei graue Eichhörnchen suchten nach Eicheln und weiteren Früchten des Waldes, um sie als Wintervorrat in dem weichem, dunklen Boden der schmalen Waldlichtung zu vergraben. Einige dieser Nüsse werden sie im näher rückenden Winter nicht wiederfinden, so dass nächstes Frühjahr neue Bäume aus ihnen wachsen. >>Das ist der Lauf der Natur<<, dachte sie, >>Blätter verwelken im Herbst und es sprießen neue im nächsten Frühjahr; Eichhörnchen verstecken Nüsse und aus manchen werden Bäume, die, die ersetzen die von den Menschen gefällt wurden<<.

Die Dämmerung brach ein und das Vogelzwitschern verstummte allmählich. Ein paar Rehe hüpften nur noch aufgescheucht über die Lichtung und Sie beschloss langsam zum Dorf zurück zukehren.
Bald war der Wald still und stumm. Die Welt schwieg im Mondschein...

Indian summerWhere stories live. Discover now