Teil 1
Wir schauten in den Himmel. Er siehn unendlich weit und strahlend blau. Ich wannte meinen Blick in Richtung Weg ab. Er war leer und umspielt von langen Gräsern. Mir war unwohl dabei, unbefugt auf gesperrtem Gelände zu sein, aber Dre hatte Recht. Dies war der wundervollste Ort andem ich je war. Alles war zu gewachsen, und man sah nichts innerhalb des Geländes. Es kam mir so friedlich vor , als wenn die Welt nur für uns da war. Ich schloss die Augen und atmete noch einmal tief ein. Die Luft war frisch und rein. Ich neigte meinen Kopf nach rechts. Dort lag er. Der, der mir schon seit Wochen den Schlaf raubte. Und das wortwörtlich, da ich nachts von Zuhause wegschleichen muss, um ihn zu treffen. Doch das war es wert. Jedes mal unternahmen wir etwas anderes und und erzeigte jedes mal ein anderes Gesicht. Der Junge war mir ein Rätsel. Das einziege was ich von ihm wusste war: Seinen Namen, Das er gerne gefährliche oder gegen das Gesetz verstoßene Dinge tat und das ich nicht die einziege war die Hals über Kopf in ihn verliebt war.
Was ich nicht wusste war:
Seine Adresse, was er sonst so in seiner Freizeit machte, wie viele Einträge er bei der Polizei hatte, ich kannte seine Freunde nicht und auch noch vieles mehr verbarg er vor mir. Aber das war mir egal. Es spornte mich an weiteres herauszufinden und mich wieder und wieder mit Dre zu treffen.
Ich schaute in ein wunderhübsches, etwas makantes Gesicht. Dre's meerblaue Augen strahlten mich an und seine überweißen Zähne blendeten mich fast, als der absolute Traumtyp begann zu grinsen. Ich lächelte zurück: "Was ist?", fragte ich neugierig. "Nichts!", kam nur zurück. Ich biss mir auf die Unterkippe und drehte mich auf die Seite, wo ich mich auf meinem Ellenbogen abstützte. Das Grinsen verließ sein Gesicht weiterhin nicht. "Und was machen wir jetzt???", stellte ich sein Lachen in Frage. Er küsste mich zärtlich auf die Stirn, nachdem er sich ebenfalls hochgestützt hatte und antwortete: "Was möchtest du denn machen?" Seine raue, tiefe Stimme klang unwiederstehlich und wirkte eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus.
Seine Miene konnte ich nicht erkennen; ich sah nur sein makelloses Kinn, das er wenige Sekunden später zärtlich auf meinem Kopf ablegte. Tief zog ich seinen Duft in die Nase und kuschelte mich im selben Moment an seine starke Brust.
Seuftzend schloss Dre die Arme um mich und ließ sich zurück ins weiche Gras fallen. Eine Weile horchte ich seinem Herzschlag. Ruhig schlägt sein Herz in einem gleichmäßigen Rhythmus. Eine große Hand strich liebevoll über meine Haare, was mir eine Gänsehaut versetzte.
Wir lagen einfach nur da und genossen die Zeit miteinander. Obwohl wir uns fast jeden Tag trafen, empfand ich das Verlangen diesen Jungen noch öfter sehen zukönnen; spüren zukönnen. Geborgenheit erfüllte mich in seiner Nähe und er strahlte dermaßen viel Wärme und Liebe aus, die in diesem winzigen Moment nur mir galt.
Ich begann an seinem braunen Arband herumzuspielen, welches mir bis heute nie aufgefallen war. Der breite Streifen Leder verdeckte fast sein gesamtes Handgelenk. Ich öffnete die Schnallen und schloss sie anschließend wieder, während ich gedankenverloren darauf starrte.
"Ist dir langweilig?"
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen: "Vielleicht..." Wiederwillig löste ich meinen Kopf von seinem Oberkörper, um Dre zu mustern. Er hatte sich hochgestützt und beäugte mich ebenfalls. Ein breites Grinsen bildet sich auf seinen Lippen und raunte nah an mein Ohr: "Das müssen wir aber schnell ändern...". Kaum hatte er diesen Satz beendet, begann er mich auszukitzeln. Kreischend und lachend zugleich warf ich mich ins Gras. Verzweifelt versuchte ich
mich gegen ihn zu wehren, doch ich hatte keine Chance. "Hör auf! Bitte!", rief ich quietschend. Dre ließ nicht ab und mir wurde die Luft so langsam knapp. "Bitte! Dre!" prustete ich mit Tränen in den Augen.
Als er immernoch nicht stoppt, finde ich einen Ausweg und rolle mich zur Seite weg und springe außer Atem auf die Beine. Er tat es mit gleich und hechtete mir hinterher. Ich war schon weit über das Gelände vorgerannt. Und nachdem der sportliche Junge richtig beschleunigte, hatte ich keine Chance mehr. Er packte mich mit seinen kräftigen Armen von hinten, schleuderte mich herum und hielt mich dann in seinen Armen fest behütet. Kichernd lehnte ich mich gegen ihn.
Manchmal wollte ich die Zeit einfach nur anhalten, damit man einen bestimmten Moment richtig auskosten kann, doch oft lässt das Schicksal keinen Spielraum.
"Hey! Ihr da!" Ein Mann kam durch das verrostete Tor. Er hatte uns wohl lachen gehört. Während er weiter nuschelte, reagierte Dre blitzschnell und schupste mich zum Zaun. Er selbst rannte hinter her. Sofort half er mir über den höchgeflochtenen Draht und übersprang ihn dann mit Leichtigkeit, bevor der knapp 40 jährige überhaupt auf die Idee kam loszusprinten. Unten angekommen, packte der Dre meine Hand und wetzte los über das Weizenfeld. Ich ließ mich mit ziehen, weil er natürlich schneller war. Schon bald konnte ich nicht mehr, bekam seitenstiche und ließ mich zu Boden fallen, da ich, völlig außer Atem und vor Schmerzen, nicht in der Lage war, ein Wort über die Lippen zu bringen.
Auf der Stelle stoppte der 18- jährige und beugte sich über mich "Jo? Alles okey?" Er schmunzelte. "Bleib ganz ruhig. Ich wollte dich nur zum stehen bringen!" grinste ich. Er nickte, aber ich glaube, dass er wusste, dass ich in Wirklichkeit völlig fertig mit der Welt war.
Jetzt setzte er sich neben mich. "Wann musst du denn wieder Zuhause sein?" Dre schaute auf sein Handy. Es sah sehr heruntergekommen und alt aus und ich fragte mich, ob er wohl glücklich mit seinem Straßenleben war. Nie zuwissen wo man die nächste Nacht schläft, erschien mir fürchterlich. Er lebte einfach so in den Tag hinein ohne Planung, bis auf seinen schlechtbezahlten Job. In einem kleinen Fitnessstudio am Rande der Stadt arbeitete er ab und an, um sich das Essen und ein paar andere Kleinigkeiten zu finanzieren.
" Um 5 Uhr!" Er schreckte hoch und griff dabei nach meine Hand, um mich auch hochzuziehen. "Es ist schon fast halb 6" Oh nein! Nicht schon wieder laufen. Dre hatte zwar ein kleines Auto, doch damit wollte ich nicht fahren, weil Mr. Anti-Gesetz noch kein Führerschein hatte. Also blieb mir nur übrig den Sprint anzutreten. Heute wär es besonders wichtig gewesen, pünktlich zuhause zu sein. Meine Familie plante heute essen gehen; mein Cousin hatte Geburtstag.
Zuhause angekommen half Dre mir noch auf den Balkon an den eine Tür zu meinem Zimmer schloss. Ich warf ihm ein Kuss zu. " Bis dann!" flüsterte ich noch runter in den Garten, wo er noch stand und zu mir hochstarrte. Als ich die Balkontür öffnete und mich schon innerlich mit meiner Ausrede beschäftigte, wenn Mum und mein Bruder es überhaupt bemerkten, vernahm ich ein polterndes Geräusch hinter mir.Dre stand an das Geländer gelehnt auf dem Balkon. "Der Luftkuss hat mir nicht gereicht." Ein schiefes Grinsen zierte sein Gesicht und ich konnte nicht anders als hastig zu ihm zurück zuflitzen.

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Ultimate Converse
Teen FictionJoanne verbringt eine glückliche Zeit mit dem Rebellen Dre, als sie von ihm in einen Drogenhandel verwickelt wird und ihre Mutter sie zu ihrer Sicherheit in die USA zu ihrem Vater schickt. Zuerst erscheint ihr dies als Alptraum, doch dann lernt sie...