Kapitel 2

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... Er drückte ab , doch traf mich keine Kugel. Ich hing nach wie vor an der Wand. Er schmiss die Pistole zu Boden und trat gegen die Wand, an der ich hing. Er war sichtlich wütend,  dass er mir nicht den Todesstoß verpassen konnte. Er richtete seinen Blick auf mich. Ich sah pure Wut und Hass. Aber wieso in gottes Namen hasste mich dieser mir unbekannte Mann so sehr. Die Frau kam mit nicht so unbekannt vor.  Umso mehr ich über die beiden nachdachte umso mehr viel mir wieder ein.
Das war die Ex- Freundin meines Bruders. Sie hasste und verachtete mich so sehr, da ich ihm bewiesen hatte, was für ein falsches Spiel sie mit ihm spielte. Der Mann im roten Anzug müsste demzufolge ihr Neuer sein, schätze ich.
Der Mann schaute mich nach wie vor mit einem verbitterten Blick an und lief auf und ab. Mein Blut tropfte weiter zu Boden und mir war klar, dass ich schon viel zu viel Blut verloren hatte , um noch Hoffnung auf Leben zu haben, von den vielen äußerlichen und innerlichen Wunden mal abgesehen.

Der Mann blieb stehen , schaute mich an und nahm das Messer der Frau in die Hand. Er kam mit bestimmten Schritten auf mich zu , hielt kurz vor mir inne und schnitt mir meine Fesseln durch. Als ich mit einem lauten Knall zu Boden fiel, spritze das Blut an die Wand. Es sah aus wie ein Mord und wenn ich ehrlich sein soll, fühlte es sich auch so an.
Der Mann trat mich noch mehrere Male in die Rippen und verließ zusammen mit der Frau und den Männern in Anzügen den Raum. Ich schaute auf und wollte ich mich auf richten,  doch mit fehlte jegliche Kraft und Motivation dazu, da ich sowieso so gut wie tot war. Es machte also auch keinen Sinn weiter zu kämpfen. 

Mir gingen die Worte des Mannes nicht aus dem Kopf: " Sie wird wieder!" War das jetzt positiv oder negativ gemeint, schließlich haben sie versucht mich umzubringen, also wird es wohl ihre Absicht gewesen sein, dass ich nicht mehr werde.

Ich lag nun gefühlte Stunden hier,  bis sich mir kleine tippel Schritte näherten. Auf einmal spürte ich etwas weiches warmes aber dennoch schleimiges, was sich an meinem Rücken zu schaffen machte. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung und sah Latino. Er leckte das Blut auf. Ist schon ein komisches Gefühl,  wenn der eigene Hund dein Blut trinkt.

Nun näherten sich auch etwas größere Schritte. Ich sah auf und konnte eine völlig zerstörte Kathleen erkennen. Ihren Augen waren mit Tränen getränkt und ihr Mascara lag schon längst nicht mehr nur auf ihren Wimpern. Sie kam auf mich zugerannt und kniete sich neben mich. Sie versuchte mich aufzurichten, doch anscheinend fehlte ihr, wie  mir, die Kraft dazu. Sie rief etwas unverständliches und kurze Zeit später wurde ich hochgehievt. Ich spürte,  dass es keine zierlichen weiblichen Hände waren, es waren große starke Hände.  Ich drehte meinen Kopf in die Richtung ,aus der die Stimme des Mannes herkam. Ich kannte ihn nicht, wie auch?  Kathleen hat viele Freunde und Bekannte von den ich nichts weiß.  Als er mich wieder auf die Beine stellte sah ich , das nicht nur ich von irgendjemand gefoltert wurde. Kathleen Dekolleté zierten Bissspuren und viele Schnitte. In ihren Augen konnte man noch deutliche Angst erkennen und ich wusste, das ich nicht der einzige Grund dafür war.

Ich fiel ihr im nächsten Augenblick um den Hals und fing an mit weinen. Sie drückte mich so fest sie konnte,  ich spürte,  dass sie Angst hatte mich zu verlieren, denn nach dem Hausbrand war ich die einzige , die ihr noch blieb.

"Kathy, können wir gehen? Nicht das die nochmal zurück kommen." fragte ich sie vorsichtig.  Mit einem Schluchzen löste sie sich von mir und wir liefen mit Hilfe von dem Mann Richtung Ausgang.
" Wer ist der Mann, Kathy?" fragte ich sie, immer bedacht meine Stimme so  leise und sanft wie möglich zu halten, damit Kathleen erstmal zur Ruhe kommt. Sie reagiert sehr sensibel auf Tonfall und Lautstärke in der Stimme. "Das ist Sam, ein Bekannter.." antwortete sie mit zittriger Stimme. Ein Bekannter, naja also niemand den ich kennen müsste. 
Er begleitete uns bis zu Kathleens Auto, welches vor dem Haus geparkt war. Er hilft uns behutsam ins Auto und fuhr uns zu meiner Wohnung.

Als wir dort ankamen spielte sich die Szene noch einmal vor meinen Augen ab. Ein Knall und mit einem Mal war alles schwarz.  Ich sah Kathleen verunsichert an. Sie nickte nur und wir betraten das Treppenhaus. In meiner Wohnung hielt ich nochmal kurz inne und ließ die Geschehnisse sacken. Mir viel auf das ich so, wie ich aus der Hölle kam auch jetzt hier vor der Tür stehe. Nur in Unterwäsche. Bei näherer Betrachtung sehe ich das Kathy ebenfalls nicht viel am Körper trägt. Ich schaue sie mit einem erschreckenden aber auch fragenden Blick an. Sie schaut beschämt zur Seite und sucht unter dem Fußabtreter nach dem Ersatzschlüssel. Als sie ihn findet will sie ihn ins Schloss stecken, doch ihre Hand zittert zu sehr, sodass Sam ihr hilft. Er hat uns tatsächlich bis hierher begleitet. Das dürfte für ihn nicht gerade einfach gewesen sein, zwei halbnackte Frauen nach oben zu begleiten.

Er schloss die Tür auf und bat uns , auf der Couch erst einmal Platz zu nehmen. Kurze Zeit später hatte jede von und eine Decke und ein Tasse Tee. Als wir die Tassen geleert hatten ging Kathy ersteinmal duschen. Anscheinend wollte sie nicht reden. Ich glaube sie war noch etwas traumatisiert. Sam ließ ihr die Wanne voll laufen , da er Angst hatte, sie könnte in der Dusche umkippen.
" Sie ruht sich jetzt in der Wanne aus. Sie wirkt noch sehr durcheinander . Ich will nicht wissen was ihr passiert sein muss.." er pausierte kurz und redete dann direkt mit mir.
"Sag mal, was ist mit dir denn passiert. Du siehst zerstört aus. Warte ich hole den Verbandskasten." und schon war er verschwunden. Ein sehr schüchterner Mann , erst redet er garnicht und dann auf einmal kann er doch reden.
Vielleicht schockierte ihn  das alles genauso wie uns , ich denke so schlimm zwar nicht aber ich will nicht wissen was er dachte  als er uns beide so sah.
Sam kam mitdem Verbandskasten zurück und nahm mir erst einmal die Decke ab.
Er holte eine Flasche Alkohol aus dem Kasten und ein paar Wattepads.
" Das könnte jetzt etwas schmerzen."sagte er ruhig. Er nahm meinen Arm in seine Hand. Sie war warm. Sofort fing er an vorsichtig die Wunden mit dem Alkohol abzutupfen. Es brannte höllisch und so konnte ich ein schmerzhaftes Stöhnen nicht unterdrücken.  Er sah mich entschuldigend an. Ich versuchte zu lächeln, um ihm zu zeigen, das alles in Ordnung ist, doch dieser Versuch scheiterte kläglich.

Er gab sich wirklich Mühe,  mir so wenig wie möglich Schmerzen zu bereiten.  Als er fertig war sah er mich an. Er sah mir tief in die Augen und bat um Entschuldigung für die Schmerzen. Ich setze ein klägliches Lächeln auf und versuchte ihm zu zeigen, das das schon so in Ordnung sei.
Er schloss den Verbandskasten und strich mir über die Wange, während er mich ansah. Ich versuchte zu lächeln
" Es ist schon okay. Du brauchst nicht meinetwegen lächeln.  Ich weiß zwar nicht was passiert ist aber ich kann es mir in Ansätzen vorstellen. Ich glaube du brauchst etwas Ruhe ich komme später noch einmal vorbei."
Er verschwand so plötzlich wie er aufgetaucht war...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 08, 2017 ⏰

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