All You Need Is Me, I'm Your Toy

십

So gut hatte Youngjae schon lange nicht mehr geschlafen. Seit wann war sein Bett so gemütlich, dachte er sich, als er langsam aufwachte. Er schlug die Augen auf, die Sonne strahlte wunderschön ins Zimmer.

Doch es war gar nicht sein Zimmer, die Möbel waren anders und es war auch nicht sein Bett. Wo war er? Ein Blick nach links reichte und er wusste Bescheid. Neben ihm lag ein schlafender Jaebum, er sah so friedlich aus. Youngjae blickte ein paar Sekunden verträumt auf den schlafenden Mann, bis ihm daraufhin alles wieder einfiel.

Gestern im Kino, dann der Streit und dann die Nacht. Youngjae wurde rot. Es war wirklich geschehen. Wie sich einfach so viel in so kurzer Zeit verändert hatte.

Jaebum liebte ihn. Er konnte es immer noch nicht fassen. War es Wirklichkeit? Schnell kuschelte er sich wieder in die Decke und drehte sich zu Jaebum. Dieser Junge, was stellte er bloß mit ihm an. Wie würde es weiter gehen? Für Youngjae war es alles so neu.

Youngjae dämmerte noch einmal weg.

Das nächste Mal als er seine Augen aufschlug, lag er fest umschlungen in Jaebums Armen. Es war perfekt. Er blickte zu Jaebum. Ohne lange darüber nachzudenken, strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der andere Junge verzog leicht sein Gesicht und schlug seine Augen auf. Oh nein, Youngjae wollte ihn doch gar nicht wecken.

Jaebum befreite Youngjae von seinen Griff und streckte sich, nur um dann direkt wieder seinen Arm um ihn zu legen. Er blickte direkt in Youngjaes Augen. Es herrschte eine angenehme Stille und sie hatten einfach nur Blickkontakt.

"Also bist du jetzt offiziell meins?" fragte Jaebum, klang dabei aber ziemlich sicher.

Youngjae bekam eine leichte Gänsehaut, da Jaebums Stimme am Morgen noch tiefer war als sonst und sein Herz tausende Luftsprünge machte. Er meinte es ernst, er wollte wirklich eine Beziehung mit ihm. Er wurde schüchtern, sein Gesicht musste bestimmt wieder rot sein. Warum musste er auch so unerfahren in Sachen Beziehung sein.

Schnell nickte er, schaute aber verlegen auf die Bettdecke.

"Ich hab nichts gehört." sagte Jaebum vorwurfsvoll, doch als Youngjae ihn ansah, hatte Jaebum ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Etwas mutiger sagte Youngjae nun "Ja." und musste auch lächeln, er war so glücklich.

Jaebum strahlte noch mehr, es war ein wunderschöner Moment für beide. Youngjae konnte nicht anders, er setzte sich leicht auf und bekam einen fragenden Blick von Jaebum, doch dann beugte er sich wieder zu ihm hinunter und küsste ihn sanft.

Ihre Lippen passten perfekt aufeinander, als wären sie nur füreinander geschaffen worden. Youngjae bekam mit wie Jaebum in den Kuss hinein lächelte. So schnell lösten sie sich wohl nicht mehr von einander, dachte sich Youngjae, als Jaebum auch noch seine Hand auf seinen Nacken legte und ihn damit noch näher zu sich zog.

Erst nach einer gefühlten Ewigkeit trennten sich ihre Lippen wieder.

Mühevoll stand Jaebum auf und zog sich an. In der Zeit schrieb Youngjae schnell seinen Eltern eine Nachricht, dass es ihm gut geht und er einfach vergessen hatte sich zu melden, dass er nicht zu Hause schlief.

Youngjae bekam frische Klamotten von Jaebum, er fühlte sich unglaublich wohl in ihnen, besonders weil sie auch noch nach ihm rochen. Das aufstehen gelang ihm jedoch nicht so schnell und einfach wie Jaebum, auf Grund der gestrigen Nacht.

Kaum stand er endlich aufrecht, kam auch schon Jaebum zu ihm und legte seinen Arm um Youngjaes Hüfte und sagte "So wir werden jetzt erstmal schön frühstücken."

Youngjae empfand dies als eine sehr gute Idee, er hatte großen Hunger.

Auf den Weg zur Küche wanderte Jaebums Hand langsam runter zu Youngjaes Hintern, Youngjae musste kichern.

"Heute werde ich dich so richtig verwöhnen, Baby" sagte Jaebum.

"Baby?" fragte Youngjae mit einem leicht empörten Unterton, doch eigentlich genoss er diesen Kosenamen sehr.

"Ja, du bist mein Baby, was dagegen?" antwortete Jaebum, dabei lag eine klare Betonung auf mein und verstärkte kurz seinen Griff auf Youngjaes Hintern. Youngjae kicherte nur und gab ihm einen flüchtigen Kuss.

Jaebum hatte mit "Verwöhnen" keineswegs übertrieben. Das Frühstück was er Youngjae kochte war seiner Meinung nach grandios. Während sie frühstückten, unterhielten sie sich ausgiebig.

Schließlich machten sie zusammen den Abwasch, bevor Jaebum duschen gehen wollte.

"Nein, Jaebummie ich will wirklich nicht mit dir duschen gehen."

Jaebum zog einen Schmollmund, zuckte dann aber mit den Schultern und ging ins Bad.

Youngjae nutze die Zeit und schaute sich etwas in Jaebums Wohnung um.

Neben dem kleinen Flur, dem Bad einer winzigen Küche und Jaebums Zimmer, gab es noch einen anderen Raum, in welchem sie eben gegessen hatten. In einer Ecke stand ein Keyboard und ein Schreibtisch voller Uni Zeug, mehreren benutzen Notizbüchern und Geräten auf und neben dem Schreibtisch, doch Youngjae wusste nicht genau worum es sich handelte.

Youngjae setzte sich auf den Schreibtisch Stuhl, schaltete das Keyboard an und fing an zu spielen.

Singen und Klavier spielen war schon seit seiner Kindheit eine große Leidenschaft von ihm. Nach paar Minuten fing er dann auch an zu singen.

Als Jaebum aus dem Bad kam, konnte er seinen Augen nicht trauen. Sein Freund saß am Keyboard, spielte, und sang. Sein Gesang war so wunderschön, er traf jeden Ton perfekt, sogar die hohen. Seine Stimme hatte eine enorme Kraft - es war wunderschön.

Jaebums Herz schlug schneller. Es freute ihn jedes Mal, etwas neues von Youngjae kennen zu lernen. Warum hatte er dieses Talent nie erwähnt? Er war schließlich so unglaublich gut. Jaebum bereute nichts und war froh, dass es alles so gekommen ist, wie es nun war.

Sie hatten nicht nur die gleiche Leidenschaft, Musik zu hören und zu entdecken, nein, auch selbst Musik machen verband die beiden.

Als Youngjae den letzten Ton spielte, ging Jaebum auf ihn zu und umarmte ihn vorichtig von hinten. Youngjae zuckte leicht zusammen, er hatte ihn nicht gemerkt.

"Das war wunderschön." flüsterte Jaebum und küsste ihn kurz, aber liebevoll, auf die Wange.

Youngjae kicherte und sagte "Jetzt übertreibst du aber."

"Ich übertreibe ganz und gar nicht. Du bist perfekt."