4. Zu viele Infos auf einmal

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Diese Worte wiederholten sich immer wieder schlagartig in meinem Kopf: Vermisst - als entführtes Kind gemeldet! und dabei stand auch noch: mit kleiner Schwester - Name unbekannt

Na toll, wir wurden also entführt. Ob mein Bruder das wusste? Plötzlich überkam mich eine Schockwelle. Ich saß steif da und als mein Bruder nach mir rief und ich nicht antwortete, lief er zu mir herauf und sah mich sprachlos dort sitzen. Er sah auf meinen Laptop und schaute nachdenklich. Da nicht geschockt oder dergleichen war, wusste er schon Bescheid. Warum hat er es mir nicht erzählt. " Lass es dir erklären, Kleines." Er nahm mich in den Arm und ich begann hemmungslos zu weinen und schluchzen. Als meine angeblichen Eltern das auch hörten, liefen sie zu mir und wechselten einen Blick mit meinem Bruder, den ich nicht deuten konnte. Wahrscheinlich einen, der hieß: Sie weiß es. Ich wollte meinen Bruder gar nicht mehr loslassen und das hat ich dann auch nicht, sondern fragte:" Bist du mein wirklicher Bruder?" Er nickte und ich war erleichtert, dass ich wenigstens mit ihm verwandt war. " Es ist nicht so wie du denkst. Wir haben auch beide nicht entführt. Wir haben euch gerettet." Ich konnte das alles immer noch nicht glauben. Warum hatte ich das nie bemerkt? Oder war ich ihnen dann doch zu ähnlich? Ich war ziemlich verwirrt und das sah man mir auch an, denn mein Bruder löste sich leicht von mir und sprach: " Du bist und bleibst ihre Tochter. Ich habe es auch erst vor 7 Jahren erfahren." Erst !! Ich vor nicht einmal fünf Minuten. Warum haben sie mir die Tatsache verschwiegen, dass ich nicht ihre wirkliche Tochter bin, wenn sie mich eh nicht entführt haben? " Schau nicht so, Kathy. Ich erkläre es dir in Ruhe, wenn du mir zuhörst." Ich schaute nun meinen Bruder an und nickte leicht, um zu zeigen, dass er meine volle Aufmerksamkeit hatte. " Schau es ist so. Unsere wahren Eltern arbeiten im Geheimdienst. Sie hatten keine Zeit für uns und gaben uns immer zu dieser Familie ab. Doch ihre Feinde wussten, dass ihre Kinder ein Schwachpunkt war und versuchten uns zu entführen. Sie wollten sich rächen und zündeten unser Haus an. Daher hast du deine Narben. Ich habe dich aus dem Haus gerettet und wollte auch nach unseren Eltern sehen, aber mir war klar, dass sie schon flüchteten. Wir fanden sie nicht mehr, aber sie leben noch. Seit diesen Tag an, stehen wir im Schutz der NSA, da unsere Eltern uns ein leben bieten wollten. Sie ließen uns auch eine Menge Geld zurück. Zu dieser Zeit warst du ungf. drei und ich sieben Jahre alt. Darum erinnern wir uns an das Ganze nicht mehr. Sie arbeiten im Geheimdienst und wir werden sie wahrscheinlich nicht wiedersehen. Jedoch nahm diese Familie uns herzlich auf und behielt das Geheimnis für sich. Die Polizei suchte natürlich uns, da unsere Eltern ja schlecht sagen konnten, wo wir waren. Aber sie wollten uns gar nicht zurück, sie wollten nur, dass die Polizei keinen Verdacht schöpft. Daher die Vermissten-Anzeige. Sie wussten, dass wir ein glückliches Leben führen werden, bis die NSA vor unserer Tür steht und uns zwingt mitzukommen. Dort sollen wir zu Agenten ausgebildet werden, um uns selbst zu verteidigen. Jedoch, ich glaube du kannst dich an Kampftechniken und weitere Sachen noch sehr gut erinnern, da du immer sehr geschickt unterwegs bist. Bei mir ist das auch der Fall. Daher müssen wir abhauen, wenn sie vor unserer Tür stehen. Das heißt aber auch, wenn die NSA hinter uns her ist, dann auch die rachesüchtigen Feinde unserer Eltern. Ich lerne schon seit fünf Jahren wieder alle Spion-Techniken, aber du beherrscht sie noch immer. Du hast unser ganzes Gespräch unten gehört, nicht wahr?" Ich nickte und schaute bedrückt zu Boden. Also wollten uns alle um uns herum beschützen? Meine Eltern waren immer sehr fürsorglich und jetzt weiß ich auch, warum David so vorsichtig mit Jungs und mir umgeht, die ich kennenlerne. Sie hätten es mir früher erzählen müssen! Plötzlich merkte ich, dass ich ganz alleine im Zimmer war. Ich stand auf und ging nach unten. Dort sah ich zwei Anzüge, die David und mir haargenau passen müssten. Ich zog meinen an und bemerkte, dass auch Dave dabei war. Wir sahen verdammt gut darin aus und wir bekamen noch alle möglichen Waffen von unseren Eltern. Ich dankte nickend, da ich nicht so wirklich wusste, was ich sagen sollte. Sie hatten mich jahrelang belogen, egal ob es zu meinem Schutz war oder nicht. Das hätten sie nicht tun dürfen. Als ich ein Auto kommen hörte, zog mein Bruder mich die Treppe hoch zum Dach. Jetzt realisierte ich die Situation, die NSA war auf den Weg hierher. Ich hörte nur noch kurz meine Eltern schreien: " Passt auf euch auf. Wir lieben euch. " So verstummten sie und wir hörten die Türklingel. Es wurde aber nicht gewartet bis jemand aufmachte, sondern sie wurde aufgerissen. Durch die Tür kamen, was ziemlich überraschend war, Luke und seine Familie. Auch David sah man seinen geschockten Gesichtsausdruck an. Als er sich gefangen hatte, sprang er mit mir vom Dach und lief davon. Als wir im Wald in der Nähe unseres Hauses verschwunden waren, sah ich ein cooles Auto stehen. Es sah aus, wie ein Geheimagenten-Auto und dies bestätigte sich, als ich anstieg. Das war ja megacool. David war amüsiert über meine Reaktion, aber er hatte sie schon vermutet. Er starte den Wagen und fragte: " Bereit?" " Ich glaube schon. Aber was, wenn ich alles, was man mir zum Kämpfen beibrachte, schon vergessen habe?" " Das hast du nicht, glaub mir Prinzessin. Du kannst es besser als ich." Diese Aussage brachte mich zum Lächeln, aber ´darüber dachte ich nicht wirklich nach, da er mit rasender Geschwindigkeit losfuhr. Als wir auf einer Straße fuhren, sah ich, dass hinter uns die NSA-Leute fuhren. Sie waren ja nur fünf, leider aber Leute die ich kannte. Wir hatten gute Chancen gegen sie und daher hielten wir an und stiegen aus. Für einen Jungen, müsste ich atemberaubend in meinem Gewand ausgesehen haben. " So sieht man sich also wieder. Ich wusste doch, dass mit euch etwas nicht stimmt." " Immer noch eine kleine Rebellin, gefällt mir. Kommt mit uns mit und wir müssen euch nicht wehtun." Luke wusste, dass wir nicht gehen würden. " Wir werden nicht mit euch gehen. Nur weil die NSA uns ausbilden will, heißt das nicht, dass wir das wollen. Kann schon sein, dass unsere Eltern die besten Agenten sind, die sie hatten und ihre Kinder noch besser sind, aber wir werden nicht mitkommen." Wow, das war ja mal eine Ansage. Es schien, als wäre Luke ziemlich wütend. Gerade als er loslaufen wollte, drückte David eine Knopf und grinste. Alle warteten darauf, was David vorhatte und ein paar Sekunden später tauchten hinter uns 9 Leute auf. Sie gehörten zu uns, keine Frage. " Darf ich vorstellen. Meine Leute. Wisst ihr, in sieben Jahren hat man Zeit sich Verbündete zu suchen, die ihr verjagt habt. Sie sind ein paar der besten Agenten der Welt, aber das muss ich euch wahrscheinlich nicht sagen." Nun schrie Luke: " Ihr verratet uns für diese Kinder. Die haben keine Ahnung, was es heißt Agent zu sein." Diese Worte machten mich wütend und David sah, was ich vorhatte nickte und schon sprang ich auf Luke zu. Ich drückte ihn zu Boden und hielt im ein Messer an den Hals. Überraschender Weiße musste das Ganze auch ziemlich cool ausgesehen haben, da es mir vorkam, als hätte ich nie etwas Anderes getan. " Sag so etwas noch einmal und du bist tot, Luke." Die Anderen wunderten sich, woher ich seinen Namen wusste, aber mich störte das nicht. Ich ließ ihn los und lief wieder zu den Anderen. " Ich habe dich unterschätzt, Kathy. Du hast mehr von deinen Eltern geerbt, als ich dachte. Schließ dich uns an und wir machen dich zu unserer Anführerin." " Ein verlockendes Angebot, aber danke. Nein, danke. Ich bleibe lieber bei meinem Bruder als zu solchen Heuchlern wie euch zu gehen." David schaute mich erstaunt an:" Jep, so kenne ich meine kleine Schwester." Nun sprach sofort Luke wieder:" Falsche Entscheidung. Wir werden euch nicht in Ruhe lassen, bis ihr euch uns anschließt." " Tu das, aber darauf kannst du noch lange warten. Und jetzt verzieht euch, bevor ich es mir anders überlege." Ich glaube, sie waren ein wenig eingeschüchtert von mir. Ich lächelte in mich hinein, da mir nicht bewusst war, welche Ausstrahlung ich darauf gehabt hatte. Ich drehte mich um und sah in die Gesichter von neun unglaublich gut aussehenden Typen. Alle sahen mich überrascht an. " Ist irgendwas?" " Nein, Schwesterherz. Ich glaube, die sind alle nur begeistert von dir." Ich fühlte mich geschmeichelt und stellte mich den Anderen vor: " Hi, ich bin Kathy, Davids Schwester. Wer seid ihr denn?" " Hi, wir sind die Tay-Dans. Das ist der Club, wo alle Agenten, die nicht mehr für die NSA arbeiten wollten, hingegangen sind. Eigentlich sind wir vierzehn, aber wir haben alle nicht immer Zeit. Dein Bruder hat uns um Hilfe gebeten, aber wir wussten nicht das er so eine coole, kleine Schwester hat. Also, ich bin Daniel. Das sind Alex, Elias, Luca, Liam, Noah, Robin, Marcel und Tim. Leider gibt es in der NSA keine Girls, aber die was du da gesehen hast, gehören einfach zu ihren Partnern und hatten ein paar Selbstverteidigungsstunden zum Trainieren." Ich lächelte alle an und sah, dass sie auch so tolle Autos hatten, wie das meine Bruders. " Wohin gehen wir jetzt?" " Ihr kommt mit zu unseren Club-Haus. Das seid ihr beide für eine Zeit lang sicher. Außerdem, wer traut sich an vierzehn Agenten vorbei?" Ihr Humor ließ zu wünschen übrig, aber das war mir gerade egal. Mein Bruder sagte scharf: " Keiner von euch fasst meine Schwester an!" Ich fand es ja irgendwie süß, dass er versuchte mich vor der ganzen Jungs-Welt fernzuhalten, aber das war nervig. Er musste das ja nicht unbedingt sagen. " Kathy, steig schon mal ein, ich rede noch kurz mit ihnen." Ich wusste, dass er mich bei dem Gespräch nicht dabei haben wollte und so wie ich ihn kenne, duldete er keinen Widerspruch. Ich lauschte trotzdem und hörte, dass der Junge, der mir als Liam vorgestellt wurde, sagte: " Man ey, was soll das? Wir wollen auch unseren Spaß haben. Außerdem ist deine Schwester echt temperamentvoll und nicht so ein braves Mädchen wie alle Anderen. Das totale Bad-Girl." " Nur zur Info, Liam. Sie hat vor ungefähr einer halben Stunde erfahren, dass ihre Familie nicht ihre Familie ist. Lasst sie einfach in Ruhe, okey? Ich erlaube euch, ihr könnt euer Glück gerne versuchen, aber sie lässt so ziemlich jeden Jungen abblitzen, der sie anmacht. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt." Darauf nickten die Jungs sich zu und ich überlegte. War ich wirklich so abweisend? Ja, aber das war ich doch nur, weil ein Junge um mich kämpfen sollte. Anscheinend verstand die Männer-Welt das nicht und ich ließ es auch bleiben, ihnen das zu erklären. Ich bereitete mich auf ein paar anstrengende Tage vor und fiel dabei in einen unruhigen Schlaf.

Es würde mich freuen, wenn ihr mir schreiben würdet, wie ihr meine Geschichte findet. Zu langweilig? Ich hoffe mal nicht und ich freue mich, dass ihr meine Geschichte lest.

Eure KristallKlar

Überleben oder leben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt