13 Uhr Schulschluss! Ich hatte meine Sachen bereits gepackt und lief schnellen Schrittes aus dem Klassenraum. Als ich plötzlich die anderen Schüler aus ihren Klassen kommen sah, rannte ich los. Den Flur entlang bis zum Ausgang. Auf einmal hörte ich Geräusche hinter mir... Ich wurde schneller und schneller. Mein einziger Gedanke drehte sich um meine Flucht.
Doch die Anderen waren wie gewöhnlich schneller und sie holten mich kurz vor dem Ausgang ein. Sie drängten mich in eine ruhige Ecke und der Erste fing an mich zu schubsen, dann kam der Zweite und schlug mich zu Boden, der Dritte trat mir in den Bauch und der Letzte nahm meinen Rucksack und klaute mir mein Geld. Dann liefen sie lachend weg. Ich hörte noch wie der eine zu den Anderen sagt: "Nächstes Mal hauen wir noch einmal zu!"
Ich versuchte aufzustehen doch es schmerzte. Nach ein paar Minuten versuchte ich es erneut und schaffte es mühsam mich aufzurappeln. Humpelnd verließ ich den Schulhof und schleppte mich die Straße entlang.Jede Woche passierte das. Jedes Mal hoffte, dass jemand zufällig um die Ecke kam und eingriff, aber vergebens! Der Grund warum sie das Taten war klar... Ich hatte vor gut drei Monaten gefilmt wie die Vier jemanden anderen verprügelt hatten. Ich hatte gedroht sie zu verpfeifen, wenn sie nicht damit aufhören würden. Im Nachhinein war das ziemlich dumm von mir, denn ab dem Tag ließen sie meinen Mitschüler in Ruhe und verprügelten stattdessen mich.
Mein Bein und Bauch schmerzte und das Laufen schien schier unmöglich. Ich ließ mich auf den Boden fallen und spielte mit ein paar Steinen herum, als plötzlich jemand großes vor mich trat. Ängstlich blickte ich auf und erkannte eine alte Frau. Sie blickte mich besorgt an und fragte:
"Alles gut bei dir?".
Ich nuschelte nur ein kurzes "Ja ja, alles in Ordnung!"
Sie schüttelte den Kopf und gab mir ein Taschentuch, dann ging sie weg. Ich nahm das Tuch und wischte mir das Blut unter der Nase weg. Ich lächelte, obwohl mich die alte Frau nicht kannte hatte sie mir geholfen. Das war wirklich bewundernswert. Eine Weile saß ich noch so da, dann humpelte ich rgendwann nach Hause und ließ mich von meiner Mutter verarzten. Wie immer erzählte ich ihr nicht was passiert war, sondern saß einfach nur schweigend da.Eine Woche später, dieselbe Zeit, derselbe Ort, dieselben Leute. Doch diesmal hielten sie ihr Versprechen und schlugen noch einmal zu.
Nur diesmal mit dem Baseballschläger.
Wieder liefen sie einfach weg und ich blieb bewusstlos auf dem Boden liegen. Mein erhoffter Erretter kam nicht, naja er kam schon, aber zu spät, viel zu spät! Er rief den Krankenwagen, doch dieser kam auch zu spät. Alles war zu spät.
Erst zu spät wurde mir bewusst, dass ich es meine Mutter hätte erzählen müssen, dass ich der Polizei das Video hätte geben müssen und der Frau hätte danken sollen. Aber es war alles zu spät! Jeder Wiederbelebungsversuch der Ärzte war vergebens, noch an der Unfallstelle war innerlich verblutet. Ich hatte die vier Jungs nie verpfiffen, weil sie mir gedroht hatten mich so zu verprügeln, dass ich nie wieder aufstehen könnte. Aber das hatten sie auch so geschafft....Wenn ihr etwas sagen oder tun wollt, dann tut es, es könnte jeden Tag zu spät sein! Denn nun sitze ich hier oben und schau auf alle hinunter. Ich sehe wie die Menschen ohne mich leben, wie meine Mutter trauert, die Leute dich mich geschlagen hatten vor Gericht stehen und wer die alte Frau war die mir geholfen hatte. Muss es erst zu spät sein damit etwas geschieht?
Diese Geschichte ist ziemlich kurz und ich habe sie nur zum "Spaß" geschrieben. Spaß in " weil es kein spaßiges Thema ist um das es hier geht! Vielleicht hat euch diese Kurzgeschichte ja zum Nachdenken gebracht und wenn nicht hoffe ich, dass sie wenigstens ein kurzer angenehmer Zeitvertreib war.:)
Danke an alle die diese Geschichte gelesen haben❤
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Alles zu spät
Teen FictionMobbing & Gewalt- jeder kennt es, aber selten greift jemand ein! Und das ist auch das Thema dieser Mini-Kurzgeschichte...