Über'm Tisch

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Wie ein Atombombenpilz wirbeld sich der Staub auf, als die Hand auf den Tisch klatscht und mein Gegenüber mir siegessicher ins Gesicht grinst. Ich grinse mit, ich muss nicht einmal auf meine Karten schauen um zu wissen das ich gewonnen habe, wie immer. Ich gehe mit und lege meine Karten sachte auf den Tisch. Wir wollen ja nicht noch mehr dreck in die Luft wirbeln, nicht das ich ihn nicht mehr erkenne... Ihn den vielleicht 34 Jährigen gut gebauten Mann vor mir, mit seinem stoppeligen Kinn, der angespannt sein Wodka trinkt. Wenn man genau hinsieht erkennt man wie sich jeder einzelne Finger wie ein totes Gerippe um sein Glas schlingt, er denkt er ist stark und er denkt vielleicht auch das er der beste ist aber wenn ich gleich mit ihm fertig bin zieht er wahrscheinlich seinen alten ebenfalls stoppeligen Schwanz ein und streicht nach Hause... Wir werden ja sehen.
Es wird aufgedeckt, mein Gegner hat das perfekte Blatt... Zumindest fast meins ist perfekter als perfekt es grenzt schon an unmöglichkeit. Ich muss schmunzeln jetzt kommt es zum Teil mit erst überrascht sein welches sich in Schwanz einziehen wandelt. Er klatscht sein Glas mit voller Wucht auf den Tisch sodass das Feuerwasser sich über den ganzen Tisch ergießt, wie ein kleiner springbrunnen fließt es zwischen seinen Fingern hervor... Er ist wütend, interessant so hatte ich ihn nicht eingeschätzt, doch ich bleibe ruhig. Er springt auf, will wohl den schweren Eichentisch auf mich werfen, was er dann doch schnell nach einem kaum hörbaren schnaufen lässt. Er wirkt wie ein Gorilla, groß, aggressiv, mächtig nur die Banane fehlt. ,,Du Betrüger! Du scheiß verfickter Kartenzinker, ich bring dich um!" Ouh, ich hatte wohl ne Ader getroffen, jetzt gings wohl richtig los. Er hechtet um den Tisch und drückt mir bis zum Anschlag ein verstecktes Taschenmesser in den Kehlkopf... Ich lache ihn aus was ihn wohl aus seinem stark alkoholisierten Konzept bringt. Langsam richte ich mich auf und ziehe das Messer aus der Wunde wo nur makellose Haut überbleibt. Mein dröhnendes Lachen gibt ihm noch den Rest, ich werfe ihn durch den Tisch der wie Papier unter der Wucht meiner Kraft gerissen ist... Er lebt, aber es hat ihm anscheinend das Rückgrat gebrochen was ihn eh zu einer Nutzlosen Last für jeden gemacht hätte. Was er wohl denkt? Ich gehe zu ihm und trete auf dem weg ein Stuhlbein gekonnt mit meinem Fuß in meine Hand, ja ich bin ein kleiner Angeber aber er muss ja merken wie unterlegen er ist sonst macht es ja keinen Spaß. Professionell wie ein Golfer hole ich aus und schlage auf seinen Kehlkopf der gurgelnd eindrückt... Bewegungsunfähig und erstickend, wie angenehm. Guter Tag. Lächelnd und leicht im Takt einer Melodie die nur ich höre schaukelnd verlasse ich den Raum. An der Rezeption bezahlte ich freundlich drauf und verlies schnell den Laden, nicht das ich Angst hatte aber besser ist besser.

Fröhlich schländere ich die Straßen von Athen runter während die Straßenlaternen grade Stück für Stück ausschalteten, es war spät doch solange ich in meinem Land war konnte ich auch im Dunkeln sehen. Auch wenn die Leute nicht mehr an mich glaubten, was mich natürlich irgendwo verletzte aber eigentlich nichts bedeutete. Es ist nicht so wie in schlechten ausgedachten Geschichten wo Götter verblassen wenn man sie vergisst, nein das ist die wirklichkeit und ich war geboren und werde es auch bleiben. Ich war Dionysos, unsterblich, glanzvoll und immer noch der gleiche Gott des Weines wie vor Tausenden Jahren.

Gott Ist Breit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt