Ich habe ihn umgebracht.
Ich musste es tun.
Er wollte gehen.
Mich allein lassen.
Für immer.
Das konnte ich nicht zulassen. Ich konnte es nicht.
Er hat gesagt ich sei besessen. Besessen von ihm.
Er hat gesagt, dass ich krank sei und dass ich mir helfen lassen muss. Ist es etwa krank jemanden zu lieben?
Er hat gesagt ich soll mich von ihm fern halten. Aber warum denn? Wir hatten so ein schönes Leben. Waren zusammen im Urlaub, hatten viele Freunde und waren glücklich. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich als mit ihm.
Dann hat er gesagt, dass ich verrückt sei. Er hat gesagt, dass er Schluss macht weil er es nicht aushält mit mir. Ich sei zu eifersüchtig und besitzergreifend.
Ich wollte mit ihm reden. Aber er hörte mir einfach nicht zu. Wollte, dass ich verschwinde. Ich hab versucht ihn zu beruhigen, doch er hörte mir nicht zu. Er hörte mir einfach nicht zu.
Er hat die Polizei gerufen. Sie haben mich mitgenommen. Eine Woche später erhielt ich einen Zettel. Er war beim Anwalt. Ich dürfte mich ihm nicht mehr näher als 50 Meter nähern. Dürfte ihn nicht anrufen oder mit ihm reden.
Ich ging zu ihm und wollte nochmal mit ihm reden. Es war mir egal was in diesem blöden Zettel stand. Ich musste ihn sehen.
Ich klingelte an seiner Wohnung und als er mich sah schrie er mich an ich soll verschwinden und ihn endlich in Ruhe lassen. Ich redete auf ihn ein, dass ich doch nur mit ihm reden will, doch er hörte mir nicht zu. Wieder einmal hörte er mir nicht zu.
Er hat einfach die Polizei gerufen. Sie sperrten mich ein. Ich wartete ab und am nächsten Tag durfte ich gehen. Sie sagten ich würde Post von ihnen bekommen. Es war mir egal.
Ich wollte zu ihm. Einfach nur zu ihm. Ich kann bis heute nicht verstehen warum er sich so verändert hat. Wir waren so glücklich und dann plötzlich sagt er mir, dass er Schluss macht. Das konnte das nicht akzeptieren. Es ging einfach nicht.
Egal wie oft ich versucht habe mit ihm zu reden, er hat mich immer weg geschickt. Ohne mich ausreden zu lassen.
Zwei Monate später hab ich dann ihn gesehen. Einen Typen. Er ging zu ihm. Schon zwei Monate später hat er mich vergessen und sich einen neuen gesucht.
Zwei Monate.
Ich habe sie zusammen gesehen. Sie haben sich geküsst.
Das konnte ich nicht zulassen. Ich konnte nicht. Er gehört mir. Nur mir. Und wenn ich ihn nicht haben kann dann kann ihn niemand haben.
Niemand.
Auch nicht dieser Typ.
Niemand.
Ich ging zu ihm.
Nachts.
Ich hab durch ein Fenster geschaut. Er saß vor dem Fernseher. Er sah immer noch so gut aus.
Ich nahm das Brecheisen hoch und brach die Tür auf. Er hatte mich nicht gehört. Leise ging ich auf ihn zu. Noch immer hatte er mich nicht gehört. Ich blieb stehen. Neben mir war sein Festnetz Telefon. Ich zog das Kabel aus der Steckdose. Dieses Mal würde er nicht die Polizei rufen.
Ich stand eine Weile hinter ihm. Er hat mich nicht bemerkt.
Erst als ich seinen Namen sagte drehte er sich um. Ich sah die Angst in seinen Augen. Ich sagte ihm, dass ich nur mit ihm reden will, doch er kramte einfach nur nach seinem Handy. Ich riss es aus seiner Hand und schmiss es weg.
Ich wollte doch nur reden. Doch erhörte mir nicht zu. Er hörte mir nicht zu. Wie immer hörte er mir einfach nicht zu.
Er sagte, dass ich ein Monster wäre, ein Psychopath.
Ich will doch nur bei ihm sein. Ihn lieben. Wieso versteht er das denn nicht?
Er sagte, dass er sich neu verliebt hätte. Das ich ihn endlich in Ruhe lassen soll. Dass er mich nicht mehr liebt.
Aber er gehört mir. Nur mir. Mir allein.
Ich konnte nicht zulassen, dass dieser Typ ihn anfasst. Das irgendjemand ihn anfasst. Ich konnte nicht zulassen, dass jemand anderes ihn küsst und liebt.
Nein. Das konnte ich nicht zulassen.
Er gehört mir.
Ich holte aus. Schlug ihm einmal mit dem Brecheisen gegen die Schläfe. Er kippte zu Seite. Ich schrie. Schrie immer lauter, dass er endlich verstehen soll das wir beide zusammen gehören.
Doch er hörte mich nicht.
Sein Blut verteilte sich auf dem Boden. Ich wollte ihn nicht töten. Oder doch?
Wahrscheinlich schon. Jetzt kann ihn niemand mehr anfassen. Niemand.
Die Polizei kam. Vielleicht haben die Nachbarn uns gehört. Sie haben mich festgenommen und wegen Mord vor Gericht gezerrt.
Lebenslänglich hieß es.
Hier war ich nun. In einer dunklen dreckigen Zelle eingesperrt. Sie sagten es wäre gefährlich mich mit anderen in eine Zelle zu stecken.
Das ist gut so. Dann kann mich niemand stoppen.
Es hat lange gedauert aber ich habe es geschafft ein Stück der Mauer zu lösen.
Bald werde ich wieder bei dir sein. Ich weiß, dass du mich erwarten wirst. Ich habe dich vermisst. Aber ich musste es tun. Du warst verrückt.
Ich drückte das Gestein tief in meine Handgelenke. Solange bis ich Blut sehe.
Es fühlt sich angenehm an. Es ist wie einschlafen. Meine Atmung verlangsamt sich und es fällt mir schwer die Augen offen zu halten.
Ich schließe sie. Es fällt mir schwer zu denken.
Ich frage mich ein letztes Mal. Warum hast du mich verlassen? Wir waren so glücklich. Aber jetzt werden wir wieder zusammen sein.
Ich liebe dich Jeon Jungkook.
