Riskant

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Ich gab kein Geräusch von mir als ich durch die leeren Gänge des Hauptquatiers der Millitärolizei schlich. Draußen dämmerte es gerade und es gab keinen besseren Moment als diesen um das Büro des Kommandanten nach wichtigen Akten zu durchstöbern.

Langsam zog ich einen kleinen Dietrich aus meinem Dekolleté und sah mich dabei nochmals genau um. Die Flure waren wie leer gefegt, denn unten im großen Saal fand gerade die Gerichtsverhandlung mit dem Titanen Jungen statt.

Ich glaube sein Name war Eren Jaeger...

Wie auch immer, gerade als ich das Schloss knacken wollte schnappte es auf und ich zog die Augenbrauen nach oben.

"Welcher Kommandant lässt seinen Raum unabgeschlossen?" zischte ich leise während ich das Zimmer betrat und die Tür langsam hinter mir schloss.

Es roch nach kalten Rauch und überall lag Papierkram herum.

Ich  machte mich auf die Suche nach den Akten über die Kirchensekte die Erwin suchte. Denn wir hatten stichhaltige Beweise das die Millitärpolizei mit diesem Ring zusammenarbeitet.

Doch wir hatten weder Namen noch Standorte, wo sie sich aufhalten könnten und was sie vorhaben. Wissen ist Macht und umso mehr Wissen wir erhalten können desto besser ist das für die Freiheitslegion. Während ich durch die Akten blätterte fiel mir eine Akte besonders ins Auge denn sie war mit einem roten Kreuz gekenntzeichnet. Als ich die Unterlagen überflog konnte ich meinen Augen nicht trauen.

"Das wird Erwin gefallen..." murmelte ich während ich die Blätter zusammenfaltete um sie zu verstauen. Die Akte legte ich zurück zu den anderen. Danach fand ich noch ein paar andere Interessante Dokumente die ich ebenfalls mit mir nahm. Bevor ich das Büro verließ checkte ich noch einmal das ganze Zimmer. Alles lag an seinem Ursprünglichen Platz und auf dem Teppich waren keine abdrücke zu erkennen. Ich war die beste auf meinem Gebiet, der Spionage...

Ich arbeite präzise und außerdem fällt es mir leicht Beziehungen einzugehen und das komplette vertrauen meiner Ziele zu erlangen. Gerade als ich den Türknauf drehen wollte hörte ich Schritte von draußen. Plötzlich ertönten zwei Stimmen die sich munter unterhielten.

"Ich verstehe sowieso nicht warum wir patroullieren sollen, kein Mensch hält sich in den Fluren auf..." beschwerte sich einer der beiden.

"Lass uns erstmal zum Westturm gehen, ich hab da was gebunkert." erwiederte der zweite.

"Sehr gut! Ein bisschen Sprit könnte ich jetzt gebrauchen." Lachte der andere wieder.

Die Stimmen wurden leiser und ich wartete noch etwas bis sie auser Reichweite waren. Während ich dort verweilte wanderten meine Gedanken hinunter zur Gerichtsverhandlung.

Ich diene Erwin nun schon seit Sieben Jahren. Natürlich war ich auch schon außerhalb der Mauern auf dem Schlachtfeld, doch in den meisten Missionen schickt mich Erwin als Spion los. Genau vor Drei Jahren habe ich mich verdeckt in die Millitärpolizei eingeschlichen. Auch hier gibt es ein Netzwerk aus mehreren Mitgliedern verschiedenster Gruppen. Erzähl nie zu viel und pass auf wem du was erzählst...erzähl am besten gar nichts. Der beste Weg ist einfach eine Rolle zu spielen oder eher gesagt...

Lebe die Lüge.

Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch, wie sehr ich doch hoffte das diese Lüge bald vorbei wäre. Ich vermisste meine Kameraden sehr...

Ich umschloss den Griff der Tür nun wieder fester und öffnete sie langsam. Wie erwartet war der Gang leer, es herschte Totenstille nicht einmal die Vögel waren zu hören als hätte sie jemand verjagt.

SpionWhere stories live. Discover now