Der Flug kam mir wie eine Ewigkeit vor, obwohl ich fast die ganze Zeit geschlafen habe. Wenn ich nicht schlief, hatte ich meine Kopfhörer in den Ohren, hörte mir die gemeinsamen Leider von Maxi, Sonja und mir an und starrte traurig aus dem Fenster.
Die Wolken zogen an mir vorbei wie die ganzen Momente die ich in Deutschland hatte. Mir wurde bewusst, dass ich nun ein neues Leben in Kanada haben werde und Deutschland Vergangenheit ist.
"Sandwich oder Wrap?" ich wurde von der Stewardess aus meiner Traumerei gerissen. Mit kratzender Stimme sagte ich "ich hätte gerne einen Wrap und könnte ich bitte ein Wasser dazu haben?". Die Stewardess gab mir mein Essen und trinken und sah mich mitleidig an, da ich anscheinend sehr traurig aussah.
Meinen Eltern ist meine Stimmung ebenfalls aufgefallen und sie versuchten mir alles schön zu reden.
Ich nahm alles, was hier passierte gar nicht wahr. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich jetzt woanders leben werde, meine Freunde nicht mehr sehe und einfach von dem Ort, wo ich groß geworden bin weg musste.
Irgendwie hab ich den langen Flug hinter mich gebracht und wir sind gut in Kanada gelandet.
"So, willkommen in Kanada! Jetzt hohlen wir noch schnell unsere Koffer und dann fahren wir in unser neues Zuhause." Ich konnte Nicht verstehen, wie sich Papa nur so freut.
Unser neues Auto mussten wir am Flughafen abholen. Es war ein schöner schwarzer BMW. "wird unser altes Auto eigentlich mit unseren Möbeln nachgeschickt?" fragte ich meinem Papa. "ja, die Möbel müssten aber glaub ich schon in unserem neuem Haus angekommen sein."
Wir fuhren mit dem Auto nach Sratford, besser gesagt in unser neues Zuhause.
Es hört sich so komisch an, zu einem neuen, fremden Ort 'zuhause' zu sagen.
Als wir 'zuhause' angekommen sind staunte ich nicht schlecht. Meine Eltern hatten mir nicht zu viel versprochen. Unser Haus stand in einer süßen kanadischen Straße, wo fast alle Häuser gleich aussahen. Wir hatten neben der Einfahrt einen schönen, kleinen Vorgarten und auf dem Briefkasten und der klingel stand auch schon unser Name und ein 'herzlich willkommen' Schild.
Wie ein kleines Kind am ersten Schultag, was es kaum noch erwarten kann in die Schule zugehen und trotzdem Angst vor dem Neuem hat, sperrte ich die Haustür auf. Es roch und sah so anders aus. Ich wusste gar nicht wo ich zuerst hin sollte, deshalb stellte ich meine zwei Koffer ab und ging die hölzernen Treppen ins Dachgeschoss hoch, wo sich mein versprochenes Schlaf- und Badezimmer befand. Ich ging durch die einzige Tür und sah mein neues, großes Zimmer. Es war wunderschön, da meine Wände, wie im alten Zimmer auch rot gestrichen waren und meine weissen Möbel schon aufgebaut waren. Sogar meine große Couch und mein Schminktisch passten perfekt in das neue Zimmer. Ich schmiss mich sofort auf mein Bett, von welchem ich durch eine Balkontür raus schauen konnte. draußen war es inzwischen schon etwas dunkel geworden.
Im hinterem Eck, neben dem Regal sah ich eine kleine Türe, hinter der sich das Bad befand. Mein neues Badezimmer war cremefarben gefliest, hatte eine offene Dusche mit kleinen Lämpchen an der Decke, ein schönes großes Fenster, Toilette und ein Waschbecken mit beleuchtetem Spiegel.
Mein neuer Wohnbereich war richtig schön, schöner, als ich dachte.
Ich dekorierte mein Zimmer, hing meine Lichterkette übers Bett, sortierte meine DVD's unter den Fernseher ein und klebte Fotos an die Wand.
Danach ging ich die knarrende Holztreppe zu meinen Eltern hinunter. "Mama, Papa, meine Zimmer sind echt schön und der Garten und die anderen Räume im Haus auch. Haha wenn Kanada eh schon so doof ist, ist es gut, dass wir wenigstens ein schönes Haus haben" sagte ich. Meine Eltern freuten sich und wir beschlossen schlafen zu gehen, da es in inzwischen schon 22:00 und es ein langer Tag war.
In Deutschland ist es jetzt schon Nachts, darum schreib ich Sonja und Maxi eine kurze Nachricht "sind gut angekommen. Das Haus ist echt schön, bloß ihr fehlt mir schon voll <3"
Dann ging ich auch schlafen.
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Nothing like us ❤
RomanceEs war Anfang Juni als Anni mit ihren Eltern nach Kanada umziehen musste, da die Firma von ihrem Vater pleite gegangen ist. Anni war anfangs total gegen den Umzug, da sie nicht von ihrer besten Freundin Sonja und ihrem besten Freund Maximilian wegwo...