Hey Daddy

16 0 0
                                    


„Mummy, wo gehen wir hin?", fragt mich meine 2 Jahre alte Tochter Helena. „Wir, meine kleine Maus, fahren Oma und Opa besuchen. Den Opa hat doch Morgen Geburtstag und wir bleiben doch dann noch eine Woche zu Besuch.", antworte ich meiner Kleinen. Sie strahlt mich aus ihren blauen Augen an, welche sie definitiv von ihrem Vater hat. Sie klatscht begeistert, wobei ihre blonden Zöpfe hüpfen. Ich räume die letzten Koffer in den Kofferraum meines weißen Opel MokkaX ein. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, weil mein kleiner weißer Coras zu klein für uns wurde. „Mummy, kannst du mich anschnallen.", ruft es von der Rückbank. Schnell schließe ich den Kofferraum und geh zu Helena. Ich schließe die Gurte ihres Sitzes um mich dann auch endlich hinter das Steuer zu setzten. Ich hole meine Sonnbrille aus meinen blonden Haaren um meine blaugrauen Augen vor dem Sonnenlicht zu schützen. Sich starte den Motor und fahre aus der Parklücke heraus. Schnell verlasse ich Jena und fahre auf die A4 Richtung Schmölln. „Ich freue mich so auf Omi und Opi. Mummy wann lerne ich meinen Papi kennen?", fragt meine Maus auf einmal. Ich verkrampfe mich, seit ihrem zweiten Geburtstag fragt sie mich das nun häufiger. „Das weiss ich nicht meine Maus.", antworte ich, damit ist für Helena das Thema beendet und sie schließt ihre Augen

... „Hey Ann. Wie geht es dir?", fragt mich seine beruhigende Stimme. „Na Kade. Mir geht es gut. Ähm du solltest, da etwas wissen.", antworte ich. Seine blauen Augen strahlen mich an und er fährt sich durch seine blonden Haare. „Und was?", fragt er neugierig. „Ich werde von hier wegziehen und nicht wieder herkommen für eine lange Zeit. Es tut mir so leid.", sage ich traurig. „Ann ist es wegen der Nacht, welche wir zusammen hatten. Ich bereue sie nicht, wenn du das denkst. Sie war so wunderschön. Habe ich sonst irgendwas falsch gemacht.", fragt er verzweifelt. „Kade ich bereu diese Nacht auch nicht, aber es geht nicht anders...

>In 50 Metern beigen sie rechts ab<, reißt mich die Stimme meines Navis aus meiner Erinnerung an Kade, den Vater meiner bezaubernden Tochter. Von meinen Eltern weiss ich, dass er immer noch Single ist und ständig fragt wie es mir geht. Meine Eltern antworten ihm, aber haben noch nichts von seiner Tochter erzählt. Deswegen war ich die letzten Jahre auch nicht in Windischleuba, meiner geliebten Heimat. Doch jetzt ist es an der Zeit ihm die Wahrheit zu erzählen.

„Helena wir sind gleich da. Munter werden meine kleine Maus.", wecke ich meine Tochter behutsam. Sie blinzelt zweimal und reibt sich kurz die Augen. „Sind wir da Mummy?", fragt sie munter. Ich nicke zur Bestätigung und fahre auf die Auffahrt meiner Eltern. Ich habe Kade und Felix, im Garten von Felix Haus gesehen. Ich atme noch einmal tief ein und öffne meine Tür. Nachdem ich mich abgeschnallt habe steige ich aus. Meine Haare wehen in der leichten Briese. Ich grüße die Beiden mit einem Kopf nicken. Bevor ich zu Helena gehe klingle ich schon mal, damit meine Eltern schon einmal die Türen öffnen können. Sobald ich das gemacht habe öffne ich die rechte hintere Tür meines Autos und hole meine Tochter aus ihrem Sitz. Ich stelle sie ab und sehe, dass Kade und Felix mich total entsetzt anschauen. „Mummy...ich möchte meinen Papi kennen lernen, dass weisst du.", motzt sie mich an. Total überrascht von ihrem Ausbruch lasse ich mein Handy fallen. „Hallo Helena. Huch meine Große, was hast du denn mit deinem Handy gemacht?", das ist meine Mama. „Ähm...ich habe es fallen lassen.", sage ich verlegen und kratze mir am Nacken. Als ich wieder zu meinem Handy sehe, liegt es nicht mehr auf dem Boden. Dafür hält es Kade jetzt in der Hand und reicht es mir entgegen. „Hey Ann.", lächelt er mich sanft an bevor er mich in eine Umarmung zieht. „Ich habe dich vermisst. Ich liebe dich doch, wieso hast du mich nur so lange allein gelassen.", flüstert er traurig. Ich bin im ersten Moment geschockt, doch erwidere seine Umarmung genauso stark. „Ich habe dich auch vermisst, weil ich dich doch auch liebe. Es tut mir auch so unendlich leid.", antworte ich ebenso leise. Wir lösen uns und sehen uns tief in die Augen. Blau trifft Blaugrau. Kade streift sich durch seine blonden Haare und wendet sich an Helena. Er kniet sich zu seiner Tochter um sie zu begrüßen. „Hey, ich bin Kade und wer bist du kleine Maus?", fragt er sie lächelnd. Helena schaut mich an und stellt durch ihren Blick die Frage ob sie antworten kann. Ich nicke ihr zu und sie antwortet: „Ich bin Helena und zwei Jahre alt." Kade scheint gerade im Kopf nach zu rechnen, wann wir das letzte Mal Sex hatten. Dann macht es klick, denn seine Augen werden kurz ein wenig größer. „Ein sehr schöner Name", antwortet er Helena. Mir wird ein Arm um die Schulter gelegt und ich schaue in die blauen Augen von Felix. Er beugt sich zu meinem Ohr und flüstert: „Sie ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Mir war gleich klar, dass sie seine Tochter ist. Wieso hast du es ihm nicht vor drei Jahren gesagt. Hast du gedacht er lässt dich im Stich. Er ist nicht wie ich. Kade ist der perfekte Familienvater." Ich nicke leicht um ihm zu signalisieren, dass ich es verstanden habe. „So lasst uns doch reingehen. Ihr könnt gerne mitkommen Jungs. Vielleicht könntet ihr ja die Koffer hochtragen, das wäre sehr nett.", wendet sich meine Mama an uns alle. Kade lächelt und nickt, Felix entschuldigt sich und geht wieder in sein Haus. Helena ist schon mit ihrer Oma mitgegangen. Somit sind Kade und ich alleine. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass ich Vater werde?", fragt er leicht enttäuscht. „Kade ich hatte eine Heidenangst, dass du sauer auf mich bist. Im Endeffekt wäre es besser gewesen sie dir nicht vor zu enthalten.", gebe ich geknickt von mir. Kade stellt die Koffer neben mein Auto. Dreht mich zu sich und drückt seine weichen Lippen auf meine. Ich lasse mich in den Kuss fallen. Sacht lege ich meine Arme in seinen Nacken und erwidere seinen Kuss.

Als wir uns lösen lächeln wir uns sanft an. „Ich habe es vermisst dich zu küssen." Ich nicke lächelnd, denn ich habe es genauso vermisst. Wir gehen in das Haus, denn es wird Zeit das Helena ihren Vater kennenlernt.

GedankengängeWhere stories live. Discover now