My Lovestory

Prolog

„Samira? Samira!" Ich zuckte zusammen. „Ja?", fragte ich und schaute von meinem Handy auf. Lana, meine Freundin, sah mich nur kopfschüttelnd an. „Kommst du? Wir haben jetzt Mathe.", meinte sie nur. „Ja klar. Tut mir leid, ich war etwas vertieft.", antwortete ich, während ich meine Tasche von unserem Stammtisch in der Aula nahm und ihr langsam und lustlos folgte. „Ja das hab ich gemerkt. Wer hat dir denn geschrieben?" „Ach nur Jules. Ich verstehe ihn einfach nicht! Seitdem ich das mit ihm beendet habe, nervt er mich noch mehr als vorher eh schon.", jammerte ich und seufzte.

Ich fragte mich sowieso warum ich immer die letzten Vollidioten abbekam, die nur etwas lockeres von mir wollten. Ich wollte endlich eine richtige Beziehung führen. Mit jemandem dem ich trauen konnte und den ich über alles liebte. Scheinbar war das zu viel verlangt, denn meine 'Beziehungen' hatten bis jetzt nur paar Wochen gehalten und die Typen mit denen ich etwas hatte wurden jeden Monat ausgetauscht, da sie sich immer als beziehungsuntauglich herausgestellt hatten.

„Oh man. Du und deine Soldaten. Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass Jules dafür nicht geeignet ist.", schmunzelte Lana und zog mich mit sich ins Klassenzimmer. „Aber er ist nunmal ein Soldat und sieht gut aus.", widersprach ich und grinste ebenfalls, da so gut wie jeder von meiner Vorliebe für Soldaten wusste. „Ich wünsche dir echt, dass du endlich den Richtigen findest und glücklich wirst.", meinte sie und setzte sich neben mich. Die Mathe Stunde zog sich wie immer ewig hin und ich war froh, als wir endlich eine kurze Zwischenpause machten.

Ich nahm mein Handy raus und ging auf lovoo. Lovoo ist eine dating app, bei der ich mich aus Spaß angemeldet hatte. 2 neue Nachrichten. Die erste war von einem, der mich angeschrieben hatte, doch da er so gar nicht mein Typ war, antwortete ich ihm nicht. Die andere war von Ben, den ich vor der Schule angeschrieben hatte. Er hatte blonde Haare, blaue Augen und ein süßes Lächeln.

(Chatverlauf folgt)

Ich: Hey wie gehts dir?

Er: Hey ganz gut und dir? Studium stresst nur ein bisschen..

Ich: Ja mir auch, nur die Schule nervt. Was studierst du und wo?

Er: Luft und Raumfahrttechnik bei der Bundeswehr. In welche Klasse gehst du?

Ich: Oh.. also ein Soldat? Q11, also ich mache nächstes Jahr mein Abi.

Er: Ja genau ein Soldat. Hoffe das ist kein Problem für dich?

Ich: Nee überhaupt nicht. Ihr seid mir sympathisch. Ich schreib dir nachher, muss wieder in den Unterricht.

Er: Alles klar. Ich geb dir mal meine Nummer, dann kannst du mir über Whats App schreiben wenn du möchtest.

Scheinbar musste ich schmunzeln denn Lana sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wer bringt mein schnuckie denn zum lächeln? Doch nicht etwa Jules?", fragte sie argwöhnisch. „Ne keine Sorge mit dem bin ich durch. Er heißt Ben." „Sixpack?", war ihre nächste Frage und ihr Blick sagte alles. „Nein aber Soldat.", grinste ich. „Wieso war mir das klar?" Ich zuckte nur mit den Schultern und widmete mich wieder dem Unterricht. Nach der Schule schrieb ich Ben auf Whats App an. Wir verstanden uns wirklich gut und er war mir verdammt sympathisch. Dennoch hatte er einen anderen Humor als ich, was das Schreiben manchmal etwas komplizierter gestaltete. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und es war endlich Freitag. Ben und ich hatten bis jetzt jeden Tag ziemlich viel geschrieben und verstanden uns auch immer besser. Heute war der 30. Oktober. Das hieß, dass Sophie, eine gute Freundin von mir, Geburtstag hatte und schon 18 wurde, während ich erst vor paar Tagen meinen 17. gefeiert hatte. Sie wollte heute Abend mit mehreren Freunden von uns in eine kleine Bar gehen.

Der Schultag hatte Gott sei Dank nicht so lange gedauert, da es Ferienanfang war und ich nur fünf Stunden Schule hatte. Ich war gerade mit Lana auf dem Heimweg und wir unterhielten uns über den heutigen Abend. "Was ziehst du an?", fragte sie mich. "Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung. Entweder ein normales Kleid oder eine schwarze Hose mit einer Bluse. Du?" "Man ich weiß es auch nicht. Eher eine Hose, weil es echt kalt wird.", antwortete sie. "Hm ja da hast du Recht.", meinte ich. Mittlerweile waren wir an der Kreuzung angekommen, bei der sich immer unsere Wege trennten. "Wir sehen uns dann nachher. Holst du mich daheim ab?", verabschiedete ich mich. "Ja klar ich schreib dir dann." "Okay bis später."